Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
Expedition zusammenstellen und zum Sudd zurückkehren, um die Übergangsstelle zum Dungeon zu suchen und zu versuchen, meine Gefährten zu retten.«
    »Oder?« drängte Clarissa Mesmer.
    »Oder?« echote Clive Folliot.
    »Oder was? Es ist doch klar, daß Sie nicht die Absicht haben, uns zu verlassen. Nicht wie ein gewöhnlicher Besucher durch die Tür. Nein, Major Folliot. Soviel müssen Sie mir als Kennerin der menschlichen Natur zugestehen. Ich kenne Ihre Absichten nicht, aber Sie wollen mit Sicherheit nicht dieses Haus verlassen und in die Londoner Nacht hinausgehen. Welche Absichten haben Sie dann?«
    »Im Augenblick«, entgegnete Clive, »habe ich keine Ahnung.«
KAPITEL 5 - »Der Tod ist das letzte, wovor man sich fürchten muß«
    Nach einer Weile ertönte vom Bett her ein Rasseln.
    Clive Folliot und Clarissa Mesmer eilten zum Bettrand.
    »Ich schlief«, verkündete du Mauriers raschelndes Wispern. »Jedesmal, wenn ich die Augen schließe, frage ich mich, ob's das letzte Mal ist. Überschreite ich die Linie, die das Leben vom Tod trennt? Stehe ich schließlich dem letzten und größten aller Geheimnisse von Angesicht zu Angesicht gegenüber? Oder stürze ich nur eine Zeitlang in die Sphären der Träume, um nach einer Weile ein wenig länger in unsere materielle Welt zurückzukehren?«
    »Sie schliefen nur«, sagte Clive Folliot. »Wir sind hier, alter Freund. Sie brauchen sich nicht zu fürchten.«
    »Furcht?« Die Augen des alten Mannes leuchteten auf, als er das Wort aussprach. Er wandte das Gesicht ab und blickte ins Feuer, das jetzt im Herd brannte. Er lächelte anerkennend. »Natürlich gibt es nichts zum Fürchten. Vieles mag der Tod sein, jedoch nichts zum Fürchten. Vor dem Leben muß man sich fürchten. Das Leben bietet Bedrohungen und Qualen ohne Zahl, aber der Tod ist das letzte, wovor man sich fürchten muß.«
    Der alte Mann nahm Clives Hand in seine beiden Hände. »Jenseits des Vorhangs gibt es nichts zum Fürchten -soviel weiß ich.«
    »Wie erreichten Sie mich?« fragte Clive. »Holten Sie mich hierher, oder tat es eine Vermittlungsstelle?«
    »Überlassen Sie Madame Mesmer die Lorbeeren«, sagte der alte Mann. »Durch ihre Methoden war ich imstande, meine psychischen Kräfte darauf zu konzentrie-ren, Sie herzuholen. Und siehe da! Zunächst deutliche Kommunikation, dann wurden Sie aus jener anderen Zeit und von jenem anderen Ort -wo immer das gewesen sein mag -hierher versetzt! Ein Wunder, Folliot, ein Wunder!«
    »Wieviel wissen Sie über meine Abenteuer im Dungeon, alter Freund?«
    »Genügend. Zunächst kamen natürlich Ihre Sendungen an. Selbst Ihre Skizzen erregten einigen Aufruhr. Sie werden mir vergeben, wenn ich anmerke, daß sie etwas fehlerhaft in der Technik sind. Aber Sie sind schließlich Amateur, nicht wahr? Es wäre unfair, von einem Amateur professionelles Können zu fordern.«
    »Aber die wurden alle losgeschickt, ehe wir den Sudd erreichten«, wandte Clive ein. »Sobald Smythe, Sidi Bombay und ich mich im Sumpf befanden und sobald wir das Rubinherz des Eingangs zum Dungeon passiert hatten, konnte ich keine Reportagen mehr schicken.«
    »Das ist mir klar.« Der alte Mann schob sich ein wenig höher in die Kissen. Obwohl der Raum bei Clives Ankunft nicht kalt gewesen war, war die Luft doch feucht gewesen. Das Feuer, das er im Herd entzündet hatte, trug viel dazu bei, jenen Zustand abzumildern, und du Maurier sog anscheinend Kraft aus den flak-kernden Flammen und der besseren Luft.
    Du Maurier krümmte einen skelettgleichen Finger in Richtung auf Clarissa Mesmer. »Kommen Sie näher, meine Liebe. Sie haben die Grundlage für dieses freudige Wiedersehen geschaffen. Sie verdienen es, daran teilzuhaben.«
    Die große Frau kniete neben du Mauriers Bett nieder. Der alte Mann hielt Clives Hand in der einen, nahm Qlarissas Hand in die andere und zog sie zueinander, so daß die drei jetzt miteinander verbunden waren. Clive spürte, wie die Energien zusammenflössen. Ganz klar spürte Madame Mesmer die gleiche Veränderung. Sie schoß Clive einen Blick zu, und ihre Blicke trafen sich und blieben ineinander verschränkt. Selbst du Maurier, der langsam dem Tod entgegensank, war zeitweilig durch die Kraft, die er aus den anderen zog, von neuem Mut erfüllt.
    Clive wandte du Maurier das Gesicht zu. »Sobald wir einmal das Dungeon betreten hatten, war ich nicht mehr länger in der Lage, Reportagen zu schicken -wie viel meiner mentalen Ausstrahlung konnten Sie empfangen?«
    »In gewisser

Weitere Kostenlose Bücher