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Black Beauty

Black Beauty

Titel: Black Beauty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sewell
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ernst nehmen, wie sie sagen, dann gehen sich auch zu Fuß hin. Und wenn es regnet, dann müssen sie halt Regenmäntel anziehen. Es ist auf jeden Fall nicht in Ordnung, dass wir sie hinfahren sollen und draußen auf sie warten sollen, während sie beten. Wenn eine Sache gut ist, finden die Leute auch so den Weg hin."

Auf dem Land
    Einige Wochen später kamen wir eines Abends ziemlich spät nach Hause. Polly kam uns mit einer Laterne entgegen und rief: "Jerry! Mrs. Briggs hat eine Nachricht geschickt. Morgen um elf Uhr möchtest du sie abholen." Man spürte die Erleichterung, denn wir glaubten, dass Mrs. Briggs nun einen neuen Kutscher hatte.
    Das Mädchen hatte aber erzählt, dass von den Droschkenkutschern, die Mr. Barker engagiert hatte, keiner so gut war wie Mr. Barker. So jedenfalls berichtete Polly atemlos. Jerry lachte freudig und brachte mich in den Stall, um mich zu versorgen.
    Nun fuhren wir wieder regelmäßig für Mrs. Briggs; nur sonntags nicht. Trotzdem kamen wir einmal in die Situation, dass wir eine Ausnahme machen mussten. Polly hatte erfahren, dass die arme Dinah Brown durch einen Brief erfahren hatte, dass ihre Mutter im Sterben lag. Wollte sie sie noch lebend sehen, musste sie sich beeilen. 
    Doch Dinah Brown war noch ziemlich schwach auf den Beinen, weil sie ein vier Wochen altes Baby hatte. Es war nahezu unmöglich für sie, mit diesem kleinen Wesen den Zug zu nehmen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als Polly um Hilfe zu bitten. Sie erwies sich als würdige Vertreterin: "Jerry, sie wird dir diese Fahrt auch bezahlen. Bedenke doch, wie es wäre, wenn meine Mutter im Sterben läge. Jerry, dies ist ein Notfall, dadurch wird der Sonntag doch nicht entweiht, oder?"
    Jerry antwortete seiner Gattin: "Oh Polly, du legst dich ja richtig ins Zeug. In diesem Falle verzichte ich natürlich auf die Sonntagspredigt - die hast du mir ja gerade gehalten. Sag Dinah, dass wir um zehn Uhr losfahren. Wir könnten uns den leichten Wagen von Metzger Braydon leihen, dann hätte es das Pferd leichter."
    Polly organisierte alles und richtete eine kleine Mahlzeit zusammen. Jerry wählte mich aus, diesen Ausflug mit dem leichten Wagen zu machen. Im Vergleich zu der schweren Droschke, die ich normalerweise zog, war es eine Wohltat, dieses Leichtgewicht zu fahren. 
    Der laue Maitag bedachte uns mit milder Luft und dem Duft von frischem Gras. Die beschaulichen Landwege weckten freudige Erinnerungen in mir und ich wurde mit jedem Schritt glücklicher. 
    Wir hielten an einem kleinen Bauernhaus. Hier wohnte also Dinahs Familie. Daneben lag eine wunderbare Wiese mit einer grünen Hecke und schattigen Bäumen. Ein junger Mann wollte, dass Jerry mich im Kuhstall anband. Doch Jerry fragte: "Könnte mein Pferd auch für einige Stunden auf Ihrer wundervollen Wiese bleiben? Oder stört das Ihre Kühe?"
    "Aber nein", sagte der junge Mann "wir sind so erleichtert, dass Sie meine Schwester zu uns gebracht haben … Ihr Pferd darf natürlich auf die Weide. Übrigens essen wir in einer Stunde und wir würden uns freuen, wenn Sie hereinkämen. Auch wenn wir alle traurig sind, wegen meiner Mutter."
    Jerry lehnte diese freundliche Einladung ab mit der Begründung, er hätte selbst eine Mahlzeit dabei und dass er am liebsten einen Spaziergang auf der Wiese machen würde. 
    Als ich abgeschirrt auf der Weide stand, wusste ich erst gar nicht, was ich nun anfangen sollte. Sollte ich zuerst Gras fressen oder stillliegen? Oder sollte ich mich wälzen oder über die Wiese galoppieren. Außer mir vor Freude tat ich einfach das, was mir gerade einfiel. Und Jerry schien mindestens so fröhlich wie ich. 
    Er wanderte auf der Wiese herum, las ein wenig, sang zwischendurch eines seiner Lieder und wanderte am Bächlein auf und ab. Dann pflückte er Blumen und schmückte sie mit Efeuranken. Später versorgte er mich mit dem Hafer, den er eigens für mich mitgebracht hatte. Es war das erste Mal, seit ich mich von Ginger auf Earlshall verabschieden musste, dass ich auf einer Wiese war. 
    Als wir wieder daheim waren, erzählte Jerry als Erstes: "Polly, dieser Tag war alles Mögliche, aber auf keinen Fall verloren. Die Vögel zwitscherten aus sämtlichen Büschen und Jack hat sich aufgeführt wie ein junges Fohlen!" Dann schenkte er seiner Frau den selbst gepflückten Blumenstrauß. Vor Freude machte sie einen Luftsprung.

Ein Gentleman
    Dieser Winter begann schon sehr früh. Ständig gab es Schnee, Hagel oder Regen. Das Klima tat uns Pferden gar nicht

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