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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Delaney schlägt sich gut, arbeitet sehr sorgfältig, auch wenn sie nicht so feinfühlig ist wie du. Und Christian Mendez, der aus der Außenstelle in Miami zu uns gewechselt hat, wirkt sehr geradlinig und unbeirrbar, aber ich glaube, er passt prima zu uns.«
    »Ein zweiter Taggert, wie?«
    »Nicht ganz. Dean ist ein ruppiger Bulle von der Sitte. Christian ist eher auf ruhige Art eigenwillig.«
    »Und Brandon?« Ihre Stimme blieb trügerisch leise, sie hob den Blick nicht vom Gemüse, als wollte sie ihm nicht verraten, dass ihr an der Antwort etwas lag.
    »Der ist auch wohlauf, obwohl er immer noch nicht versteht, warum er dich nicht mehr besuchen darf.«
    Ihr leiser Seufzer rief ihm in Erinnerung, dass sie diese Diskussion fast jedes Mal führten, wenn er hier war. »Vielleicht im Herbst wieder.«
    »Das hast du über den Sommer auch schon gesagt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sieh mal, es ist schlimm genug, dass du glaubst, du müsstest ständig herkommen und nach mir sehen. Dass Brandon diese Mühe auch noch auf sich nimmt, ist völlig überflüssig.«
    Wyatt schüttelte leicht den Kopf und fragte sich, ob sie die Sache wirklich so sah – ob sie nicht wusste, dass der ein paar Jahre jüngere Brandon etwas für sie empfand.
    Möglicherweise wusste sie es doch. Und möglicherweise war das der Grund, weshalb sie Brandon gebeten hatte, nicht mehr zu kommen – damals, als sie auch Wyatts Besuche eingeschränkt hatte. Anscheinend wollte Lily nicht, dass irgendjemand Gefühle für sie hegte.
    Nicht, dass sie je undankbar gewesen wäre. In den ersten paar Wochen, nachdem Wyatt und Brandon sie vor dem Schwein, das sie gefangen gehalten hatte, gerettet hatten, hatte sie sich pausenlos bei ihnen bedankt. Seitdem jedoch, während ihre körperlichen Wunden geheilt waren, hatte sich auch um ihr Herz ein festes Narbengewebe gebildet. Worte des Dankes hörte er von ihr keine mehr. Er hoffte inständig, dass sie es nicht inzwischen bedauerte, von ihnen gefunden und gerettet worden zu sein.
    »Und, nennen sie euch immer noch die Black CAT s , weil keiner sich traut, euch auf den Kopf zu als schwarze Schafe zu bezeichnen?«
    Jetzt war es an ihm, amüsiert zu lächeln. »Manche Dinge ändern sich nie. Außerdem haben wir beschlossen, dass uns der Name gefällt.«
    »Wahrscheinlich hockt ihr auch immer noch in diesen miesen Büros auf der vierten Etage, die eigentlich nur bessere Lagerräume sind?«
    Er nickte bejahend, hob allerdings spöttisch eine Augenbraue. »Gerade du solltest wissen, dass das nicht nur Nachteile hat. Schließlich ist es viel einfacher, unauffällig zu bleiben, wenn man so weit ab vom Schuss ist.«
    Sie presste die Zähne zusammen und errötete. »Tut mir leid.«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Doch, wirklich.« Sie legte die Zwiebel auf ein Schneidebrettchen, griff nach einem großen, Respekt einflößenden Messer und hackte die Zwiebel klein. Schnell, kraftvoll und effizient. Sie hatte also tatsächlich geübt.
    Voller Unbehagen verlagerte Wyatt das Gewicht. Ihm gefielen die Bilder nicht, die ihm durch den Kopf schossen. Hässliche Bilder. Blutige Bilder.
    Könntest du das? Wärst du wirklich zu so etwas fähig?
    Nein. Unmöglich.
    »Du hast schon so viel für mich getan – hast mir das Leben gerettet, mir Ärzte besorgt, lässt mich hier wohnen, hast meinen Tod vorgetäuscht … «
    Er schüttelte den Kopf und gab zurück: »Nein. Niemand hat deinen Tod vorgetäuscht, Lily. Weder du noch ich.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Ja, aber denk dran: Du hast kein Verbrechen begangen, nur weil du die falsche Annahme, du seist gestorben, nicht berichtigt hast. Du hast keine Lebensversicherung unberechtigterweise in Anspruch genommen, hast überhaupt nichts Verbotenes getan. Es war nicht deine Schuld, dass du für tot erklärt wurdest, als du … « Er räusperte sich, konnte es nicht aussprechen, wollte nicht darüber nachdenken, was Lily durchgemacht hatte, während er und die anderen Teammitglieder vergebens darauf gewartet hatten, dass ihre Leiche irgendwo an Land gespült wurde. »Noch einmal: Du hast nichts Verbotenes getan.«
    »Ich weiß. Aber es tut mir trotzdem leid.« Zorn und Trotz nahmen dieser Entschuldigung die Wirkung. »Du musstest dafür geradestehen, oder? Für das, was nach Meinung der anderen mit mir passiert ist?«
    Wyatt starrte sie stumm an und fragte sich, woher sie das wissen konnte.
    »Verdammt, das ist nicht fair. Niemand trägt die Schuld daran außer mir ganz allein.

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