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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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beschlossen, dass sie erst einmal bei Wyatt unterkommen würde.
    Wie ihr aufgefallen war, hatte Brandon nicht einmal ansatzweise versucht zu protestieren. In den letzten Stunden in der Küche des Strandhauses schien er die Nummer des überängstlichen Liebeskranken aufgegeben zu haben. Seither benahm er sich wieder wie der liebenswerte Zappelphilipp, den sie kannte. Lag es daran, dass er bemerkt hatte, was für Blicke sie und Wyatt einander zuwarfen? Hatte er ihr die intensiven Gefühle an den Augen abgelesen, die zittrigen Seufzer gehört, die ihr jedes Mal entfuhren, wenn sie und Wyatt sich zufällig berührten?
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Brandon all das entgangen war. Und Wyatt erst recht nicht.
    »Nein. Das will sorgfältig geplant sein, Lily. Wir müssen den richtigen Zeitpunkt abpassen, bevor du dich der Öffentlichkeit zeigst. Und damit solltest du auf jeden Fall warten, bis ich Anspaugh, Crandall und die anderen davon überzeugen konnte, dass sie vor allem für deine Sicherheit sorgen müssen. Solange sie dich für eine Serienmörderin halten, wird das vermutlich kaum Priorität haben.«
    Als Serienmörderin verdächtigt. Wer rechnete schon mit so etwas? »Du wirst mich beschützen«, murmelte sie.
    Er klang nicht einmal bekümmert, als er erwiderte: »Ich werde vom Dienst suspendiert werden und darf mich dir wahrscheinlich nicht einmal nähern.«
    Lily blickte rasch aus dem Fenster, damit er nicht sah, wie elend ihr auf einmal zumute war. Sie hatte Wyatt nichts als Probleme bereitet. Warum um alles in der Welt wollte er sich immer noch für sie einsetzen? Da sie wusste, dass er jetzt genauso wenig darüber würde sprechen wollen wie sonst, fragte sie ihn vorerst lieber nicht danach.
    »Die werden rausfinden, dass ich unschuldig bin, Wyatt.« Und ich werde mit allen Mitteln dafür sorgen, dass sie dir nicht die Schuld in die Schuhe schieben.
    »Natürlichwerdensiedas.AberwenndudichdenBehördenstellst,gibstduinderZwischenzeiteineleichteBeuteab.Fallssiedichnichtfestnehmen,bistduwehrlosundungeschützt.Undfallssieesdochtun – tja,duglaubstjawohlselbstnicht,dassLovesprettyboyseinfachabwartet,bisduderPolizeierzählst,worandudichsoalleserinnerst.DerMannistverzweifeltundwilldirandenKragen.Wirwissen,dassesihmanGeldundEinflussnichtfehlt.Daistesnichtgeradeabwegig,dassesihmirgendwiegelingenkönnte,andichheranzukommen,egal,wodas FBI dichversteckthält.Wirmüssenunsgutüberlegen,wiewirvorgehen.«
    »Verflucht, du machst mich echt fertig«, seufzte sie. »Kapiert. Wir gehen heute nicht mehr zum Staatsanwalt. Und auch sonst nirgendwohin.«
    »Gut. Lass uns einfach zu mir fahren, uns in Ruhe zusammensetzen und einen Schlachtplan entwerfen. Boyd wird nicht innerhalb einer Nacht verschwinden – schließlich glaubt er, dass er gar nicht mehr verdächtigt wird.«
    Brandon hatte versprochen, am nächsten Morgen vorbeizukommen, damit sie gemeinsam überlegen konnten, wie sie den anderen aus dem Team möglichst schonend beibringen konnten, dass Lily noch am Leben war. Sie wollte ihnen auf keinen Fall noch mehr Schmerz verursachen – und sie hatte keine Ahnung, wie die anderen reagieren würden.
    Außerdem galt es noch einige andere Entscheidungen zu treffen; zum Beispiel musste Lily sich Gedanken darüber machen, wie sie sich beim FBI -Hauptquartier melden sollte. Sollte sie mit einem Anwalt hingehen? Direkt in Crandalls Büro auftauchen? Jedenfalls würde sie sich nie und nimmer einfach Anspaugh ausliefern.
    Da sie nicht untätig sein wollte, bis sie sich ihre nächsten Schritte überlegt hatten, hatte sie gefragt, ob sie bei der Ermittlung helfen könnte, während sie in Wyatts Haus festsaß. Brandon hatte noch weitere Audiomitschnitte aufgetrieben, die sie sich anhören konnte. Dann hätte sie am nächsten Tag wenigstens etwas zu tun.
    Und danach? Das blieb abzuwarten.
    Eines hatten sie nach Jackies bestürzendem Telefonanruf mit Sicherheit beschlossen: Lily würde von den Toten zurückkehren. Der Gerechtigkeit musste Genüge getan werden. Egal, wie hoch der Preis dafür auch sein mochte.
    »Ich würde gerne mal bei Boyds Anwältin anrufen«, sagte Wyatt. »Ich wüsste nur zu gern, wie sie an diesen Fall geraten ist.«
    Lily verdrehte die Augen. »Als ob sie mit dir sprechen würde.«
    »Vielleicht ja doch«, erwiderte er. Leise, als spräche er mit sich selbst, fügte er hinzu: »Möglicherweise hat sie auch ein Interesse daran, mit mir zu reden.«
    »Was meinst du? Warum sollte sie?«
    Er gab keine Antwort,

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