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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schweizer Taschenmesser gegen Wrath erhob, würde er am Ende blutend am Boden liegen.
    Er brauchte jemanden, der wusste, wie man tötet. Jemanden, der dem Krieger nahe kommen konnte.
    Als ihm endlich die Lösung einfiel, war sie völlig offensichtlich. Er wusste genau, zu wem er gehen musste, und wo dieser Jemand zu finden war.
    Havers ging zur Tür. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Doch als er an seinem Spiegelbild über dem Laborwaschbecken vorbeikam, erstarrte er. Sein verschlagener Blick war zu leuchtend, zu eifrig. Dieses gemeine Grinsen hatte er noch nie an sich gesehen. Die fiebrige Röte auf seinem Gesicht war Vorfreude auf eine abscheuliche Tat.
    Hinter der Maske der Vergeltung erkannte er sich selbst nicht wieder.
    Er verabscheute sich.
    »O Gott.«
    Wie konnte er überhaupt an so etwas denken? Er war Arzt. Ein Heiler. Er hatte sich der Rettung von Leben verschrieben, nicht dem Auslöschen.
    Marissa hatte ihm gesagt, es sei vorbei. Sie hatte die Verbindung gelöst. Sie würde Wrath nicht wiedersehen.
    Und doch, verdiente sie nicht, gerächt zu werden für das, was er ihr angetan hatte?
    Und jetzt war der richtige Moment dafür. Es bestand keine Gefahr, dass Marissa ins Kreuzfeuer geriete, wenn er Wrath angriff.
    Ein plötzlicher Schauer durchfuhr Havers, das musste das Entsetzen vor dem Ausmaß seines Vorhabens sein. Plötzlich jedoch taumelte er und musste sich an dem Waschbecken
abstützen. Schwindel ließ die Welt um ihn herum wild ins Trudeln geraten. Er sank auf einen Stuhl.
    Hektisch lockerte er seine Fliege, rang nach Atem.
    Das Blut, dachte er. Die Transfusion.
    Es funktionierte nicht.
    Verzweifelt fiel er vom Stuhl auf die Knie. Von der Last seines Scheiterns zu Boden gezwungen, schloss er die Augen und ließ sich in die Schwärze fallen.
     
    Wrath rollte sich auf die Seite und nahm Beth mit sich, so dass sie ineinander verschlungen blieben. Seine Erektion zuckte noch in ihr. Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. Es war noch feucht von ihrem Schweiß.
    Mein.
    Er küsste sie auf die Lippen und stellte zufrieden fest, dass sie immer noch schwer atmete.
    Dieses Mal hatte er sie so geliebt, wie es sich gehörte, dachte er. Langsam und geduldig.
    »Bleibst du?«, fragte er.
    Sie lachte rau. »Ich bin nicht sicher, ob ich jetzt überhaupt laufen könnte. Also ja, ich glaube, hier zu bleiben wäre eine gute Idee.«
    Er presste seine Lippen auf ihre Stirn. »Ich komme kurz vor Morgengrauen zurück.«
    Als er sich dem warmen Kokon ihres Körpers entzog, blickte sie ihn verdutzt an. »Wo willst du hin?«
    »Ich treffe mich mit den Brüdern, und danach ziehen wir los.«
    Er stieg aus dem Bett, ging zum Schrank und zog sich seine Lederhose und ein Hemd an. Dann befestigte er das Halfter über der Schulter. Auf jeder Seite steckte er einen Dolch hinein und schnappte sich dann seine Jacke.
    »Fritz ist hier«, sagte er. »Wenn du irgendwas brauchst, wähl einfach die Vierzig. Dann klingelt es bei ihm.«

    Sie wickelte sich in das Laken und stand vom Bett auf.
    »Wrath.« Sie berührte ihn am Arm. »Bleib.«
    Er beugte sich herunter und küsste sie flüchtig. »Ich komme zurück.«
    »Wirst du kämpfen?«
    »Ja.«
    »Aber wie kannst du? Du bist …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Blind bin ich schon seit dreihundert Jahren.«
    Ihr stockte der Atem. »So alt bist du?«
    Er musste lachen. »Mhm.«
    »Also, ich muss schon sagen, du hast dich gut gehalten.« Ihr Lächeln verschwand. »Wie lange wirst du noch leben?«
    Ein eiskalter Schauer überlief ihn, sein Herz setzte mehrmals kurz aus.
    Was, wenn sie die Transition nicht überstand?
    Wraths Magen drehte sich um. Er, der sich doch prächtig arrangiert hatte mit dem schwarzen Sensenmann, hatte plötzlich einen panischen Anfall von Todesangst.
    Aber sie würde es schaffen, oder? Oder?
    Ihm wurde bewusst, dass er an die Decke starrte und fragte sich, mit wem zum Teufel er eigentlich sprach. Mit der Jungfrau der Schrift?
    »Wrath?«
    Er riss Beth an sich und hielt sie ganz fest, als könnte er sie mit seinem Körper vor ihrem Schicksal abschirmen, sollte es ein schlimmes sein.
    »Wrath«, nuschelte sie in seiner Schulter. »Wrath, Liebster, ich bekomme … keine Luft.«
    Sofort lockerte er seinen Klammergriff und sah ihr in die Augen. Krampfhaft versuchte er, sich zu konzentrieren, die Anstrengung straffte die Haut an seinen Schläfen.
    »Wrath? Was ist los?«
    »Nichts.«

    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Weil ich

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