Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
schleuderte Butchs Kopf zur Seite. Als er den Schmerz spürte, ließ er seiner eigenen Wut freien Lauf. Die Angst um Beth, der angestaute Hass auf diese Gangster, die Frustration über seinen Job, alles brach aus ihm heraus. Er rannte gegen den anderen an und nahm ihn mit zu Boden.
    Einen Augenblick war der Kerl verblüfft, als hätte er weder mit Butchs Kraft noch mit seiner Schnelligkeit gerechnet, und Butch nutzte dieses kurze Zögern. Er revanchierte sich mit einem Treffer mitten auf die Zwölf und ging dem Blonden dann an die Kehle.
    Den Bruchteil einer Sekunde später lag Butch flach auf dem Rücken und auf ihm saß der Kerl wie ein geparktes Auto.
    Er nahm Butchs Gesicht in seine Hand und drückte zu. Das Gesicht des Polizisten wurde völlig zerknautscht, und er bekam kaum noch Luft.
    »Vielleicht suche ich deine Frau«, sagte der Kerl. »Und dann knall ich sie ein paar Mal, damit sie endlich mal Spaß hat. Wie klingt das?«
    »Ich habe keine Frau.«
    »Dann eben deine Freundin.«
    Butch atmete mühsam ein. »Hab ich auch nicht.«
    »Wenn die Ladys dich nicht vögeln wollen, warum sollte ich es dann wollen?«
    »Wollte dir nur auf den Sack gehen.«
    Umwerfend blaue Augen verengten sich fragend.

    Das müssen farbige Kontaktlinsen sein, dachte Butch. Niemand hatte in echt solche Strahleaugen.
    »Und warum wolltest du das?«, fragte Blondie.
    »Wenn ich als erster angegriffen hätte« – Butch pumpte mühsam mehr Luft in seine Lungen – »hätten deine Jungs uns nicht kämpfen lassen. Hätten mich vorher getötet. Bevor ich dir eine verpassen konnte.«
    Blondie lockerte seinen Griff und lachte, während er Butch Brieftasche, Schlüssel und Handy abnahm.
    »Wisst ihr was, irgendwie mag ich diesen großen Idioten«, stellte er fest.
    Jemand räusperte sich dienstbeflissen.
    Der Blonde sprang auf die Füße, und Butch rollte keuchend herum. Als er aufsah, war er sicher, dass er halluzinierte.
    Da stand ein kleiner alter Mann in einer kompletten Livree. Mit einem Silbertablett. »Verzeihung, Gentlemen. Das Abendessen wird in etwa fünfzehn Minuten serviert.«
    »Hey, sind das diese Spinatcrepes, die ich so gerne mag?«, fragte Blondie und steuerte auf das Tablett zu.
    »Ja, Sir.«
    »Ist ja toll.«
    Die anderen Männer drängelten sich um den Butler und bedienten sich mit Crepes von dem Tablett, einschließlich kleiner Servietten. Als wollten sie bloß nichts auf den Boden fallen lassen.
    Was zum Teufel war denn das jetzt wieder?
    »Darf ich um einen Gefallen bitten?«, fragte der Butler.
    Mr Normal nickte vehement. »Bring uns noch ein Tablett von den Dingern, und wir bringen jeden um, den du tot sehen willst.«
    Vielleicht war der Kerl doch nicht ganz so normal, sondern nur im Vergleich zu den anderen.
    Der Butler lächelte, als wäre er gerührt. »Falls noch Blut
fließen sollte, könntet Ihr die Sache dann netterweise in den Garten verlegen?«
    »Kein Problem.« Mr Normal stopfte sich noch ein Crepe in den Mund. »Verdammt, Rhage, du hattest recht. Die sind großartig.«

9
    Wrath war verzweifelt. Beth kam einfach nicht wieder zu sich.
    Und ihre Haut wurde immer kälter und kälter.
    Wieder schüttelte er sie auf dem Bett. »Beth! Beth! Kannst du mich hören?«
    Ihre Hände zuckten, aber er hatte das Gefühl, dass die Bewegung von reinen Muskelzuckungen verursacht wurde. Er legte sein Ohr auf ihren Mund. Noch atmete sie, aber die Abstände zwischen den Atemzügen waren erschreckend groß. Und der Luftstoß erschreckend schwach.
    »Verdammt!« Er entblößte sein Handgelenk und wollte sich schon mit den Fängen ritzen, als ihm klar wurde, dass er sie im Arm halten wollte, wenn sie trinken würde.
    Falls sie trinken würde.
    Er schnallte das Halfter ab, zog einen Dolch heraus und wand sich aus seinem Hemd. Dann tastete er seinen Hals ab, bis er die Drosselvene gefunden hatte. Mit der Spitze des Dolches schnitt er sich. Bereitwillig strömte das Blut hervor.

    Er benetzte seine Fingerspitze und legte ihr die Kuppe an die Lippen. Als er sie in ihren Mund steckte, blieb ihre Zunge regungslos. Kein Schluckreflex.
    »Beth«, flüsterte er. »Komm zurück zu mir.«
    Er bot ihr mehr von seinem Blut dar.
    »Verdammt, du darfst nicht sterben!« Die Kerzen im Raum flackerten auf. »Ich liebe dich doch! Wag es nicht, einfach aufzugeben!«
    Ihre Haut wurde jetzt blau; selbst er mit seinen schlechten Augen konnte erkennen, wie die Farbe sich veränderte.
    In seiner Panik murmelte er Gebete, uralte Sätze in der alten

Weitere Kostenlose Bücher