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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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von anderen Männern wie ihm selbst, Kämpfern und Brüdern, treu bis in den Tod.
    Und in seinen Visionen liebte er Frauen, wunderschöne Frauen, die lustvolle Schreie von sich gaben, wenn er in ihre Körper eindrang. Manchmal waren mehrere bei ihm, und er nahm sie hart, denn das wollten sie, und er wollte es auch. Seine Liebhaberinnen krallten sich in seinem Rücken fest, kratzten ihm die Haut auf, als sie unter seinen starken Hüften erschauerten und sich aufbäumten. Mit einem triumphalen Brüllen ließ er dann los, sein Körper zuckte und entlud sich in die feuchte Hitze, die sie ihm darboten. Und wenn er in einem schockierenden Akt des Lasters gekommen war, dann trank er ihr Blut, und sie tranken von ihm, und die wilde Raserei färbte die weißen Laken rot. Endlich, wenn alle Bedürfnisse gestillt und das Verlangen und die Entfesselung erloschen waren, hielt er sie sanft im
Arm, und sie blickten ihn mit leuchtenden und bewundernden Augen an. Frieden und Harmonie überkamen ihn und wurden als Segen willkommen geheißen.
    Unglücklicherweise wachte er morgens immer auf.
    Im wirklichen Leben konnte er nicht darauf hoffen, jemanden zu verteidigen, nicht bei seiner Statur. Und er hatte noch niemals eine Frau geküsst. Hatte nie die Gelegenheit bekommen. Das andere Geschlecht reagierte genau auf zwei Arten auf ihn: Die älteren wollten ihn wie ein Kind beschützen, und die jüngeren sahen einfach durch ihn hindurch. Beides verletzte ihn, Ersteres, weil es seine Schwäche noch unterstrich; Letzteres, weil es ihm jegliche Hoffnung nahm, einmal jemanden zu finden, für den er sorgen durfte.
    Was der Grund für ihn war, eine Frau zu wollen. Er hatte ein ungeheures Bedürfnis zu beschützen, zu behüten, zu bewachen. Eine Berufung, deren Erfüllung aussichtslos schien.
    Außerdem, welche Frau würde ihn schon wollen? Er war so verflucht dürr. Seine Jeans schlackerten um seine Beine, das T-Shirt klebte in der Höhlung zwischen seinen Rippen und seinen Hüften. Seine Füße waren so groß wie die eines Zehnjährigen.
    John spürte, wie die Frustration in ihm wuchs, aber er wusste nicht, was ihn so aufbrachte. Gut, er mochte Frauen. Und er wollte sie berühren, weil ihre Haut so zart wirkte, und sie so gut rochen. Aber er war noch nie erregt gewesen, selbst wenn er mitten in seinen Träumen aufwachte. Er war ein totaler Freak. Gefangen irgendwo in der Mitte zwischen Mann und Frau, weder das eine noch das andere. Ein Hermaphrodit ohne die zusätzliche Ausstattung.
    Eines stand allerdings fest: Für Männer hatte er nichts übrig. Es hatten ihm über die Jahre genug nachgestellt, ihn mit Geld oder Drogen oder Gewalt bedrängt, gewollt, dass
er ihnen in Klos oder Autos einen blies. Irgendwie hatte er es immer geschafft, ihnen zu entkommen.
    Immer hieß bis vergangenen Winter. Im Januar hatte ihm einer im Treppenhaus seiner vorherigen Wohnung eine Pistole ins Gesicht gehalten.
    Danach war er umgezogen und hatte sich selbst eine Waffe zugelegt.
    Und er hatte die Selbstmord-Hotline angerufen.
    Das war vor zehn Monaten gewesen, und er konnte das Gefühl seiner Jeans auf der Haut immer noch nicht ertragen. Am liebsten hätte er alle vier weggeworfen, doch das konnte er sich nicht leisten. Also hatte er nur die eine verbrannt, die er in der Nacht getragen hatte, und sich angewöhnt, immer lange Unterhosen zu tragen, selbst im Sommer.
    Also nein, er stand definitiv nicht auf Männer.
    Vielleicht war das noch ein Grund, warum er so auf Frauen reagierte.
    Nicht dass er etwa vorhatte, jemanden wegen seiner Erfahrung ins Vertrauen zu ziehen. Er hatte nicht die Absicht, darüber zu sprechen, was ihm in jenem Treppenhaus zugestoßen war. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, diese Geschichte jemals zu erzählen.
    Aber was sollte er sagen, falls ihn eine Frau fragen würde, ob er schon mal mit jemandem zusammen gewesen war? Er wüsste nicht, wie er darauf antworten sollte.
    Ein lautes Klopfen ertönte an seiner Tür.
    Erschrocken setzte er sich auf und tastete unter dem Kopfkissen nach der Pistole. Er entsicherte sie mit einem Finger.
    Es klopfte wieder.
    Er zielte mit der Waffe auf die Tür und wartete auf eine Schulter, die das Holz rammte und zersplitterte.
    »John?« Es war eine männliche Stimme, tief und kraftvoll.
»John, ich weiß, dass du da bist. Mein Name ist Tohr. Wir haben uns vorgestern kennengelernt.«
    John zog die Stirn in Falten und zuckte zusammen, als er ein Stechen in den Schläfen verspürte. Unvermittelt, als hätte

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