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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihm ein Entkommen aus der Hölle seines Lebens anbot, war zu gut, um wahr zu sein.
    »Brauchst du noch etwas Zeit zum Nachdenken?«
    John schüttelte den Kopf und schrieb: Ich möchte lieber hier bleiben.
    Der Mann zog die Augenbrauen zusammen, als er die
Worte las. »Hör mal, mein Junge. Du stehst an einem gefährlichen Punkt deines Lebens.«
    Ach nein. Er hatte diesen Kerl in seine Wohnung gelassen, wohl wissend, dass niemand ihm zu Hilfe käme, falls er schrie. Er tastete nach seiner Pistole.
    »Gut, bleib ganz locker. Ich mach dir einen Vorschlag. Kannst du pfeifen?«
    John nickte.
    »Ich gebe dir eine Telefonnummer, unter der du mich erreichen kannst. Du pfeifst einfach ins Telefon, und ich weiß dann, dass du es bist.« Er gab ihm eine kleine Karte. »Ich gebe dir ein paar Tage Zeit. Ruf mich einfach an, wenn du es dir anders überlegst. Wenn nicht, mach dir keine Sorgen. Du wirst dich an nichts erinnern.«
    John hatte keine Ahnung, was er von der letzten Bemerkung halten sollte, also starrte er einfach nur auf die schwarzen Zahlen und verlor sich in Möglichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten. Als er wieder aufsah, war der Mann verschwunden.
    Gott, er hatte noch nicht mal die Tür gehört.

21
    Mary kam mit einem Ganzkörperkrampf zu sich.
    Ein kehliger Schrei donnerte durch ihr Wohnzimmer und erschütterte die morgendliche Stille. Ruckartig setzte sie sich auf, wurde aber sofort wieder auf die Seite gedrückt. Dann schob sich das gesamte Sofa von der Wand ab.
    Im grauen Morgenlicht sah sie Rhages Seesack. Seine Anzugjacke.
    Und stellte fest, dass er hinter die Couch gesprungen war.
    »Die Vorhänge!«, brüllte er. »Zieh die Vorhänge zu!«
    Der Schmerz in seiner Stimme durchdrang den Nebel ihrer Verwirrung und jagte sie quer durch den Raum. Sie schloss alle Vorhänge, bis nur noch Tageslicht durch die offene Küchentür eindrang.
    »Und die Tür da auch …« Seine Stimme brach. »Die in das andere Zimmer.«
    Rasch zog sie sie zu. Es war jetzt vollkommen dunkel, bis auf das Flimmern des Fernsehers.

    »Hat das Badezimmer ein Fenster?«, fragte er grob.
    »Nein, hat es nicht. Rhage, was ist denn los?« Sie wollte sich über die Sofalehne beugen.
    »Komm mir nicht zu nahe.« Die Worte klangen erstickt. Und wurden von einem saftigen Fluch gefolgt.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Lass mich nur … zu Atem kommen. Du musst mich jetzt mal in Ruhe lassen.«
    Sie kam trotzdem um das Sofa herum. Sie konnte seine große Gestalt nur schemenhaft in der Dunkelheit erkennen.
    »Was ist denn los, Rhage?«
    »Nichts.«
    »Das sehe ich.« Verdammt, sie hasste diese Harter-Kerl-Nummer. »Es liegt am Sonnenlicht, oder? Du bist allergisch dagegen.«
    Er lachte schroff. »Könnte man sagen. Mary. Stopp! Komm nicht näher.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich will nicht, dass du mich siehst.«
    Sie tastete nach einer Lampe und machte das Licht an. Ein zischendes Geräusch ertönte.
    Als ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, sah sie, dass Rhage flach auf dem Rücken lag, einen Arm vor die Brust gedrückt, die andere vor den Augen. Eine böse Brandverletzung hatte sich auf der Haut gebildet, wo er den Hemdsärmel hochgekrempelt hatte. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, die Lippen entblößten –
    Das Blut gefror ihr in den Adern.
    Fänge.
    Zwei lange Reißzähne befanden sich in der oberen Zahnreihe.
    Er hatte Fänge.
    Sie musste wohl aufgekeucht haben, denn er murmelte: »Ich hab doch gesagt, du sollst mich nicht ansehen.«

    »Herr im Himmel«, flüsterte sie. »Sag, dass die nicht echt sind.«
    »Ich fürchte, sie sind echt.«
    Sie taumelte herum, bis sie gegen eine Wand stieß. Heilige … du lieber Gott.
    »Was … bist du?«, stammelte sie.
    »Kein Sonnenlicht. Komische Beißerchen.« Er keuchte. »Dreimal darfst du raten.«
    »Das kann nicht …«
    Er stöhnte auf, dann hörte sie ein Schlurfen, als bewegte er sich. »Könntest du bitte die Lampe ausmachen? Meine Netzhaut wurde gerade geröstet und muss sich kurz erholen. «
    Mary drückte auf den Schalter und riss hektisch die Hand wieder zurück. Ängstlich schlang sie die Arme um sich und lauschte den heiseren Geräuschen, die er beim Atmen von sich gab.
    Die Minuten verrannen. Er sagte nichts mehr. Setzte sich nicht hin, lachte und nahm die falschen Zähne heraus. Erzählte ihr nicht, dass er Napoleons bester Freund oder Johannes der Täufer oder Elvis war, wie ein durchgeknallter Irrer.
    Er flog auch nicht durch die Luft und versuchte, sie zu beißen. Und er

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