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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ausgetretenen
Stufen hinauf, dann schloss er mit einer raschen Handbewegung die Tür hinter sich zu.
    Seine Wohnung war klein und würde vermutlich in spätestens fünf Jahren der Abrissbirne zum Opfer fallen. Die Böden waren halb mit Linoleum, halb mit Teppich ausgelegt, wobei die Übergänge eher fließend waren. Das Linoleum war so durchgescheuert, dass es von einer Art Pelz überzogen schien, und der Teppichboden war inzwischen fast so hart und glatt wie der Kunststoff.
    Die Fenster waren vor Dreck praktisch blind, was eigentlich ganz gut war, denn so brauchte er keine Vorhänge. Immerhin funktionierte die Dusche und auch das Waschbecken im Badezimmer; wohingegen der Abfluss in der Küche seit dem Tag verstopft war, als er eingezogen war. Einmal hatte er versucht, das Ding mit Abflussfrei sauber zu kriegen, aber das war zwecklos gewesen. Sich die Rohre einmal näher anzusehen, hatte er unterlassen. Er wollte lieber gar nicht wissen, was in diesen Schlund gesteckt worden war.
    Wie immer, wenn er freitagnachts nach Hause kam, riss er mühsam eines der verklemmten Fenster auf und sah über die Straße. Die Büroräume der Selbstmord-Hotline waren hell erleuchtet, aber Mary saß nicht an ihrem üblichen Schreibtisch.
    John runzelte die Stirn. Vielleicht ging es ihr nicht gut. Sie hatte wirklich erschöpft gewirkt, als er bei ihr zu Hause gewesen war.
    Morgen würde er mit dem Fahrrad zu ihr fahren und sehen, was mit ihr los war.
    Gott, er war so froh, dass er sich endlich getraut hatte, ihr gegenüberzutreten. Sie war so nett, noch netter als am Telefon. Und dann konnte sie auch noch die Zeichensprache. Das war doch wohl Schicksal!
    Er schloss das Fenster wieder, ging zum Kühlschrank und
machte den Expander ab, der die Tür zuhielt. Drinnen standen vier Sixpacks Ensure -Trinknahrung, Geschmacksrichtung Vanille. Er nahm zwei Dosen heraus und hakte den Expander wieder um die Tür. Seine Wohnung war vermutlich die einzige im ganzen Gebäude, in der es keine Kakerlaken gab. Und das lag nur daran, dass er keine echten Lebensmittel kaufte. Er konnte das Zeug einfach nicht vertragen.
    Er setzte sich auf seine Matratze und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Im Restaurant war heute viel los gewesen, und seine Schultern schmerzten furchtbar.
    Vorsichtig nippte er an einer Dose und hoffte inständig, dass sein Magen ihm heute gnädig sein würde. Dazu nahm er die neueste Ausgabe von Muskeln & Fitness in die Hand. Die er bereits zweimal von vorne bis hinten durchgelesen hatte.
    Er betrachtete das Cover. Der Kerl auf dem Foto hatte dicke Muskelpakete unter der gebräunten Haut, voll ausgeformte, aufgeblähte Bizeps, Trizeps, Brust- und Bauchmuskeln. Um den He-Man-Look noch zu betonen, hatte er ein wunderschönes Mädchen im grellgelben Bikini um sich gewickelt wie eine Schleife.
    Seit Jahren las John alles über Gewichtheber, er hatte monatelang gespart, um sich ein kleines, eisernes Hantelset zu kaufen. Sechs Tage die Woche trainierte er damit, und es war absolut kein Fortschritt zu erkennen. Egal, wie eifrig er Gewichte stemmte oder wie verzweifelt er versuchte, Masse zuzulegen, er entwickelte überhaupt keine Muskeln.
    Zum Teil lag das sicherlich an seiner Ernährung. Diese Trinknahrung war so ungefähr das Einzige, wovon ihm nicht schlecht wurde, und sie enthielt nicht gerade tonnenweise Proteine. Aber sein Problem hatte nicht nur mit dem Essen zu tun, seine körperliche Veranlagung war auch zum Kotzen. Mit dreiundzwanzig Jahren war er knapp einen Meter
siebzig groß und wog keine fünfzig Kilo. Rasieren musste er sich nicht. Er hatte kein einziges Haar an seinem Körper. Und er hatte noch nie eine Erektion gehabt.
    Unmännlich. Schwach. Das Schlimmste daran war, dass er sich überhaupt nicht veränderte. Seit zehn Jahren war er schon so.
    Die Eintönigkeit seines Lebens machte ihn fertig, erschöpfte ihn, saugte ihn aus. Er hatte die Hoffnung aufgegeben, jemals zu einem richtigen Mann zu werden, und dieses Akzeptieren der Realität hatte ihn altern lassen. Er fühlte sich uralt in seinem kleinen Körper, als gehörte sein Kopf nicht zum Rest von ihm.
    Aber es gab auch kleine Lichtblicke. Er liebte es, einzuschlafen. In seinen Träumen sah er sich kämpfen, und er war stark, er war sicher, er war … ein Mann. Nachts, mit geschlossenen Augen, war er furchterregend; er trug einen Dolch in der Hand und war ein Killer, der das, was er so perfekt beherrschte, aus edlen Motiven tat. Und er war nicht allein. Er war umgeben

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