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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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jemand eine Schleuse geöffnet, erinnerte er sich daran, in einem unterirdischen Raum gewesen zu sein. Und einen großen Mann in Leder getroffen zu haben. Er war mit Mary und Bella dort gewesen.
    Als die Erinnerung mit Wucht zurückkehrte, regte sich etwas ganz tief in ihm. Auf der Ebene seiner Träume. Etwas Altes …
    »Ich bin hier, um mich mit dir zu unterhalten. Lässt du mich rein?«
    Mit der Waffe in der Hand ging John zur Tür und öffnete sie, ließ aber die Kette vorgelegt. Er reckte den Kopf hoch, sehr hoch, um dem Mann in die blauen Augen zu sehen. Ein Wort kam ihm in den Sinn, eines, das er nicht verstand.
    Bruder.
    »Willst du nicht die Waffe wieder sichern, Sohn?«
    John schüttelte den Kopf. Er schwankte zwischen der seltsamen Erinnerung in seinem Kopf und dem, was er vor sich sah: einem Mann des Todes, gekleidet in schwarzes Leder.
    »Okay. Dann pass aber bitte auf, wohin du zielst. Du siehst nicht besonders geübt mit dem Ding aus, und ich hätte ungern ein Loch in meinem Bauch.« Der Mann sah die Kette an. »Lässt du mich jetzt rein?«
    Zwei Türen weiter steigerte sich ein wüstes Geschrei in ein Crescendo und wurde durch zersplitterndes Glas abrupt beendet.
    »Komm schon, mein Junge. Ein bisschen Privatsphäre kann doch nicht schaden.«
    John horchte tief in sich hinein und forschte nach einer instinktiven Warnung. Er fand nichts, obwohl der Mann
groß und zweifellos bewaffnet war. So jemand musste einfach eine Knarre dabeihaben.
    John entsicherte die Kette, trat zurück und ließ die Waffe sinken.
    Der Mann schloss die Tür hinter sich. »Du erinnerst dich doch daran, mich getroffen zu haben, oder?«
    John nickte und fragte sich, warum die Erinnerung so ruckartig zurückgekehrt war. Und warum sie von rasenden Kopfschmerzen begleitet wurde.
    »Und du weißt auch noch, worüber wir gesprochen haben. Über das Training, das wir anbieten.«
    John sicherte die Pistole. Er konnte sich an alles erinnern, und die Neugier, die er damals verspürt hatte, kehrte zurück. Ebenso wie die heftige Sehnsucht.
    »Also, was hältst du davon, dich uns anzuschließen und mit uns zu trainieren? Und ehe du jetzt sagst, du seiest nicht kräftig genug: Ich kenne jede Menge Kerle, die deine Statur haben. Wir haben sogar gerade eine neue Klasse von Jungs, die genau so sind wie du.«
    Ohne den Blick von dem Fremden abzuwenden, steckte John sich die Pistole in die Gesäßtasche und ging zum Bett hinüber. Er nahm einen Block und einen Kuli und schrieb: Ich habe kein $.
    Als er ihm den Block zeigte, antwortete der Mann: »Darüber musst du dir keine Sorgen machen.«
    John kritzelte: Mach ich aber, und drehte das Blatt um.
    »Ich leite die Einrichtung, und ich brauche ein bisschen Hilfe bei dem Bürokram. Du könntest den Unterricht abarbeiten. Kennst du dich mit Computern aus?«
    John schüttelte den Kopf. Er fühlte sich wie ein Idiot. Er konnte nichts außer Teller und Gläser abräumen und spülen. Und dieser Typ hier brauchte bestimmt keine Küchenhilfe.
    »Kein Problem, einer unserer Brüder kennt die Dinger
in- und auswendig. Er bringt es dir bei.« Der Mann lächelte. »Du wirst arbeiten. Du wirst trainieren. Alles ist in Butter. Und ich habe auch schon mit meiner Shellan gesprochen. Sie würde sich sehr freuen, wenn du bei uns wohnen würdest, solange du den Unterricht besuchst.«
    John senkte die Augenlider, er war misstrauisch. Das alles klang nach einem wunderbaren Rettungsanker. Nur, warum wollte der Kerl ihm helfen?
    »Willst du wissen, warum ich das alles mache?«
    Als John nickte, zog der Mann seinen Mantel aus und knöpfte sein Hemd auf. Er zog es auseinander und entblößte seine linke Brust.
    Johns Blick blieb an der kreisrunden Narbe hängen, die er dort sah.
    Als er die Hand auf seine eigene Brust legte, brach ihm der Schweiß auf der Stirn aus. Er hatte das merkwürdige Gefühl, dass eben etwas von großer Tragweite geschehen war.
    »Du bist einer von uns, mein Sohn. Es wird Zeit, dass du nach Hause zu deiner Familie kommst.«
    John stockte der Atem, ein seltsamer Gedanke schoss ihm durch den Kopf: Endlich bin ich gefunden worden.
    Doch dann brach die Realität wieder über ihn herein und saugte ihm die Freude aus der Brust.
    Wunder geschahen ihm nicht einfach so. Seine Glückssträhne war versiegt, lange bevor ihm bewusst gewesen war, dass er eine hatte. Oder vielleicht war es eher so, dass das Schicksal ihn übergangen hatte. So oder so, dieser Mann in den Lederklamotten, der aus dem Nichts kam und

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