Black Dagger 07 - Menschenkind
küssend, ausziehend,
besteigend. Sie wollte wetten, dass die überwältigende Mehrheit seiner Geliebten keine ahnungslosen Jungfrauen gewesen waren.
Mein Gott, sie würde sich gleich übergeben.
»Was auch ein Grund ist, warum wir lieber aufhören sollten«, sagte er jetzt.
»Warum?«
»Ich will nicht andeuten, dass wir so weit gegangen wären. Aber wenn, dann würde ich ein Kondom brauchen.«
Wenigstens wusste sie, was das war. »Aber wieso? Ich bin nicht fruchtbar.«
Die lange Pause baute nicht gerade Vertrauen auf. Genauso wenig wie sein unterdrückter Fluch. »Ich war nicht immer vorsichtig.«
»Womit?«
»Dem Sex. Ich hatte … oft Sex mit Leuten, die möglicherweise nicht sauber waren. Und ich habe es ohne Schutz gemacht.« Er wurde rot. Die Farbe kroch über seinen Hals bis hinauf in sein Gesicht. »Deshalb würde ich bei dir ein Kondom brauchen. Ich habe keine Ahnung, was ich so mit mir herumschleppe.«
»Warum hast du denn nicht besser auf dich aufgepasst?«
»War mir einfach sch- … ähm, also …« Er nahm eine Haarsträhne zwischen die Finger, führte sie an seine Lippen und küsste sie.
Dann sagte er leise: »Jetzt wünschte ich, ich wäre noch eine verdammte Jungfrau.«
»Ich kann mich nicht mit menschlichen Viren anstecken. «
»Ich war nicht nur mit Menschen zusammen, Marissa.«
Jetzt wurde ihr eiskalt ums Herz. Aus irgendeinem Grund schien es ihr etwas völlig anderes zu sein, wenn er mit Frauen seiner Spezies zusammen war. Aber eine Vampirin?
»Mit wem?«, fragte sie verkniffen.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass du sie kennst.« Er ließ die Haarsträhne fallen und legte sich wieder den Arm über die Augen. »Ich wünschte wirklich, ich könnte das ungeschehen machen. Ich würde eine Menge Dinge gern ungeschehen machen.«
O du lieber Gott. »Es ist noch nicht lange her, oder?«
»Ja.«
»Und … liebst du sie?«
Entrüstet sah er sie an. »Aber nein. Ich kannte sie ja noch nicht mal – ach, Mist, das klingt jetzt noch schlimmer, oder?«
»Hast du sie mit in dein Bett genommen? Bist du hinterher neben ihr eingeschlafen?« Warum zum Teufel stellte sie diese Fragen? Es war, wie mit einem Steakmesser in einer Wunde zu bohren.
»Nein, das war in einem Klub.« Der Schock musste ihr deutlich vom Gesicht abzulesen gewesen sein, denn wieder fluchte er. »Marissa, mein Leben ist nicht gerade astrein. So wie du mich kennengelernt hast, bei der Bruderschaft, mit schicken Klamotten … so habe ich vorher nicht gelebt. Und das bin nicht wirklich ich.«
»Wer bist du dann?«
»Niemand, dem du unter normalen Umständen jemals begegnen würdest. Selbst wenn ich ein Vampir wäre, würden unsere Wege sich niemals kreuzen. Ich bin eher der Proletariertyp.« Auf ihren verwirrten Blick hin ergänzte er: »Unterschicht.«
Sein Tonfall war sachlich, als würde er seine Größe oder sein Gewicht nennen.
»Für mich bist du nicht Unterschicht, Butch.«
»Wie ich schon gesagt habe, du kennst mich nicht richtig. «
»Wenn ich so nah bei dir liege, wenn ich deinen Duft rieche, deine Stimme höre, dann weiß ich alles, was ich wissen
muss.« Sie betrachtete ihn von oben bis unten. »Du bist der Mann, mit dem ich mich vereinigen will. Das bist du.«
Ein dunkler, aromatischer Geruch entströmte seiner Haut; bei einem Vampir hätte sie gesagt, es wäre sein Bindungsgeruch. Als sie ihn in sich einsaugte, fühlte sie sich bestärkt.
Mit bebenden Fingern betastete sie den obersten der kleinen Knöpfe ihres Mieders.
Doch er nahm ihre beiden Hände in seine. »Zwing dich nicht zu etwas, Marissa. Es gibt viele Dinge, die ich mir von dir wünsche, aber wir haben Zeit.«
»Ich will es aber. Ich will mit dir zusammen sein.« Sie schob ihn weg und fummelte an den Knöpfen, kam jedoch nicht weit, weil sie so stark zitterte. »Ich glaube, du musst das machen.«
Sein Atem verließ in einem erotischen Zischen den Mund. »Bist du ganz sicher?«
»Ja.« Er zögerte noch, also deutete sie mit dem Kopf auf das Mieder. »Bitte. Zieh mir das aus.«
Langsam, einen nach dem anderen knöpfte er die kleinen Perlen auf, seine geschundenen Finger waren ganz ruhig, das Kleid öffnete sich nach und nach. Ohne ihr Korsett darunter wurde ihre nackte Haut in einem schmalen V entblößt.
Als er den letzten Knopf aufmachte, begann ihr gesamter Körper zu beben.
»Marissa, das ist zu viel für dich.«
»Es ist nur … Noch nie hat mich ein Mann nackt gesehen. «
Butch wurde stocksteif. »Du bist noch
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