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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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auszusetzen wandte Butch den Kopf der Tür zu. Phury stand dort, seine irrsinnigen Haare glänzten rot, gelb und braun unter dem Neonlicht.
    »Was gibt’s, Phury?«
    Der Bruder kam herein. Es war kaum zu merken, dass er ein Bein nachzog »Wrath möchte, dass du heute Abend zu unserem Treffen kommst, bevor wir losziehen.«
    Butch schielte zu V hinüber. Der emsig seine Hanteln stemmte und die Augen auf den Boden gerichtet hatte. »Warum? «
    »Einfach so.«
    »Ist gut.«
    Nachdem Phury wieder gegangen war, meinte er: »V, weißt du, was es damit auf sich hat?«
    Sein Mitbewohner zuckte mit den Schultern. »Komm einfach zu den Treffen.«
    »Den Treffen? Im Sinne von jede Nacht?«
    V stemmte weiter, sein Bizeps wölbte sich unter dem Druck der Gewichte. »Ja. Jede Nacht.«
     
    Drei Stunden später fuhren Butch und Rhage im Escalade los … und Butch fragte sich, was zum Teufel eigentlich los war. Er war bis an die Zähne bewaffnet, unter der schwarzen Lederjacke trug er je eine Glock unter den Achseln und zusätzlich ein zwanzig Zentimeter langes Jagdmesser an der Hüfte.
    Heute Nacht zog er als Kämpfer los.
    Es war nur ein Probeeinsatz, und er musste sein Vorgehen mit Marissa besprechen, aber er wünschte sich so sehr, dass es klappte. Er wollte … ja, er wollte kämpfen. Und die Brüder wollten das auch. Die ganze Truppe hatte es besprochen, vor allem die Sache mit seiner dunklen Seite. Herausgekommen war, dass er in der Lage und auch willens war,
Lesser zu töten; und die Bruderschaft brauchte mehr Mitstreiter auf ihrer Seite der Front. Also würden sie heute einen Versuchsballon steigen lassen.
    Rhage saß am Steuer, und Butch sah aus dem Fenster und wünschte sich, V wäre heute Nacht nicht freigestellt. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sein Mitbewohner bei seinem Jungferneinsatz dabei gewesen wäre. Wenigstens setzte V aus, weil er turnusmäßig dran war, nicht, weil er nicht mehr kampffähig war. Es schien ihm sogar inzwischen besser zu gehen, schon lange war er tagsüber nicht mehr schreiend aus seinen Träumen aufgewacht.
    »Bereit zur Jagd?«, fragte Rhage.
    »Ja.« Mehr als das, sein Körper brüllte danach, eingesetzt zu werden. Und zwar hier, im Kampf.
    Ungefähr fünfzehn Minuten später parkte Rhage hinter dem Screamer’s. Als sie ausstiegen und Richtung Tenth Street losmarschierten, blieb Butch auf halbem Weg stehen und wandte sich der Seitenmauer des Gebäudes zu.
    »Butch?«
    In Gedenken an seine eigene Geschichte streckte er die Hand aus und berührte noch einmal den verrußten Fleck, wo Darius’ Wagen in die Luft geflogen war. Ja, hier hatte alles begonnen … an genau dieser Stelle. Und doch – als er die rissigen, feuchten Ziegel unter den Fingern spürte, wusste er, dass der wahre Anfang genau hier, in diesem Moment lag. Sein wahres Wesen war zutage getreten. Jetzt erst war er, wer er sein musste.
    »Alles klar, Kumpel?«
    »Der Kreis schließt sich, Hollywood.« Er drehte sich zu seinem Bruder um. »Der Kreis schließt sich.« Auf Rhages ratlosen Blick reagierte Butch mit einem Lächeln und ging weiter.
    »Also, wie läuft das normalerweise ab?«, fragte er, als sie in der Tenth Street ankamen.

    »Üblicherweise decken wir einen Radius von fünfundzwanzig Häuserblocks zweimal ab. Im Prinzip gehen wir auf die Pirsch. Die Lesser suchen nach uns, wir suchen nach ihnen. Der Kampf beginnt, sobald wir …«
    Butch blieb abrupt stehen, sein Kopf schnellte von ganz allein herum, die Oberlippe gefletscht, die nagelneuen Fänge entblößt.
    »Rhage«, sagte er leise.
    Der Bruder stieß ein tiefes, zufriedenes Lachen aus. »Wo sind sie, Bulle?«
    Butch flitzte bereits los, auf das Signal zu, das er aufgeschnappt hatte. Im Laufen spürte er die rohe Kraft seines Körpers. Er war wie ein Wagen mit einem brandneuen Hochleistungsmotor, kein stinknormaler Ford mehr. Und er hielt sich nicht zurück, donnernd rannte er im Gleichschritt mit Rhage die dunkle Straße hinunter.
    Zwei Killer auf der Jagd.
    Sechs Häuserblocks weiter stießen sie auf drei Lesser, die an der Mündung einer Seitenstraße eine Lagebesprechung abhielten. Völlig synchron wandten sie die Köpfe zu den heranstürmenden Vampiren um, und sobald ihre Blicke sich begegneten, spürte Butch dieses schreckliche gegenseitige Erkennen zwischen ihnen aufblitzen. Die Verbindung war unabänderlich, auf seiner Seite mit Entsetzen gekoppelt, auf ihrer mit Verwirrung: Sie schienen wahrzunehmen, dass er sowohl einer von ihnen als auch ein Vampir

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