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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Es bräuchte nur ein sanftes Pochen, und er würde zerbersten.
    Seine Zerbrechlichkeit lag nicht nur daran, dass seine Visionen ihn im Stich gelassen hatten. Auch nicht daran, dass er von seinem abartigen Albtraum gequält wurde. Das alles machte die Sache natürlich noch schlimmer, aber er wusste, ohne all das wäre er dennoch in einer ähnlichen Verfassung.
    Butch und Marissa zu beobachten brachte ihn um.
    Nicht, dass er ihnen ihr Glück nicht gönnte oder so was in der Art. Im Gegenteil, er freute sich wahnsinnig, dass die beiden zusammengefunden hatten, und inzwischen mochte er Marissa sogar inzwischen ein wenig. Es tat einfach nur weh, in ihrer Nähe zu sein.
    Die Sache war die: Obwohl es vollkommen unangebracht und ihm selbst unheimlich war – betrachtete er Butch als … seins. Er hatte dem Mann Einlass in ihre Welt gewährt. Er hatte monatelang mit ihm zusammengelebt. Er hatte ihn gefunden und zurückgeholt, nachdem die Lesser ihn in ihren schmutzigen Händen gehabt hatten. Und er hatte ihn geheilt.
    Und es waren seine Hände gewesen, die ihn gewandelt hatten.

    Fluchend schlingerte Vishous zu der einen Meter zwanzig hohen Mauer, die um die gesamte Terrasse der Dachwohnung verlief. Die Wodkaflasche machte ein schabendes Geräusch, als er sie abstellte, und er geriet ins Schwanken, als er das Glas an den Mund hob. Hoppla, Moment, er brauchte Nachschub. Beim Eingießen verschüttete er etwas, und wieder machte die Flasche beim Absetzen das schabende Geräusch.
    Rasch kippte er das Zeug runter, dann lehnte er sich über die Mauer und schaute die dreißig Stockwerke hinunter auf die Straße. Schwindel packte und schüttelte ihn, bis die ganze Welt sich im Kreis drehte. Mitten in dem wirbelnden Tumult fand er endlich den passenden Begriff für seine spezielle Form des Leidens: Er hatte ein gebrochenes Herz.
    Verfluchter Dreck, was für ein Chaos.
    Ohne jede Freude lachte er über sich selbst, doch der harte Klang wurde vom stürmischen, bitterkalten Märzwind verschluckt.
    Unsicher setzte er einen nackten Fuß hoch auf den kalten Stein. Dann streckte er den Arm aus, um sich festzuhalten, wobei sein Blick auf die Hand ohne den Handschuh fiel. Er erstarrte vor Schreck.
    »O … Gütiger … nein …«
     
    Mr X starrte Van unverwandt an. »Was haben Sie gesagt?«
    Die beiden standen in einem Schattenstreifen an der Ecke Commerce und Fourth Street, und Mr X war sehr froh, dass sie alleine waren. Denn er konnte nicht glauben, was er da hörte, und wollte nicht vor irgendwelchen anderen Jägern allzu fassungslos wirken.
    Van zuckte die Achseln. »Er ist ein Vampir. Sah aus wie einer. Benahm sich wie einer. Und er hat mich sofort erkannt, obwohl ich keinen Schimmer habe, wie er mich überhaupt
sehen konnte. Aber der Jäger, den er erledigt hat – das war das wirklich Merkwürdige daran. Der Bursche ist einfach … verdampft. Überhaupt nicht so wie sonst, wenn Sie einen von uns erstechen. Außerdem war der blonde Bruder auch total geschockt. Passieren solche Sachen denn öfter?«
    Nichts davon passierte öfter. Ganz besonders nicht der Mittelteil mit dem Kerl, der mal ein Mensch gewesen war und jetzt offenbar Fänge hatte. So ein Scheiß verstieß gegen die Natur, genau wie die Nummer mit dem Inhalieren.
    »Und sie haben Sie einfach so abhauen lassen?«, fragte Mr X jetzt.
    »Der Blonde hat sich Sorgen um seinen Kumpel gemacht. «
    Loyalität. Herrgott noch mal. Immer diese Loyalität unter den Brüdern. »Ist Ihnen an O’Neal irgendetwas aufgefallen? Abgesehen davon, dass er offenbar die Wandlung durchlaufen hat?«
    Vielleicht täuschte sich Van …
    »Ähm, mit der einen Hand stimmte was nicht. Die war … irgendwie krumm.«
    Mr X spürte ein innerliches Kribbeln, als wäre sein Körper eine Glocke, die geläutet worden war. Mit Absicht hielt er seine Stimme ruhig. »Was genau stimmte denn nicht damit? «
    Van hob seine Hand und zog den kleinen Finger ganz nah an die Innenfläche. »Sie sah ungefähr so aus. Der kleine Finger war ganz steif und gekrümmt, als könnte er ihn nicht bewegen.«
    »Welche Hand?«
    »Hmm … die rechte. Genau, die rechte.«
    Benommen lehnte sich Mr X mit dem Rücken an die Seitenwand der chemischen Reinigung. Und rief sich die Prophezeiung ins Gedächtnis:
    Es wird Einer kommen, das Ende vor den Meister zu bringen,
ein Kämpfer moderner Zeit, angetroffen im Siebten des
Einundzwanzigsten
und man wird ihn erkennen an den Zahlen, die er trägt:
Eines mehr als der Umkreis, dessen er

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