Black Dagger 08 - Vampirherz
blonde Mann, den sie je zu Gesicht bekommen hatte.
Janes erster Gedanke beim Anblick der beiden war, dass sie wegen ihres Patienten gekommen waren, und zwar nicht nur, um ihm Pralinen zu bringen und ihn aufzuheitern.
Ihr zweiter Gedanke war, dass sie den Sicherheitsdienst rufen musste. Schleunigst.
»Raus hier«, sagte sie. »Sofort.«
Der Vordere, der mit der Baseballkappe, ignorierte sie einfach. Er ging zum Bett und ergriff die Hand ihres Patienten. Als die Blicke der beiden Männer sich trafen, sagte der Kappentyp: »Wir bringen dich nach Hause. Jetzt gleich.«
Schluss jetzt mit dem Geplauder, dachte Jane. Sie machte einen Satz auf den Notfallknopf zu, und zwar dem, der einen Herzstillstand anzeigte und dementsprechend die halbe Besatzung ins Zimmer rufen würde.
Sie schaffte es nicht.
Der Kumpel des Kappentyps, der schöne Blonde, bewegte sich so schnell, dass sie ihm nicht mit den Augen folgen konnte. Im einen Moment stand er noch an der Tür; im nächsten umschlang er sie von hinten und hob sie hoch. Als sie zu brüllen anfing, legte er ihr die Hand auf den Mund und bändigte sie mit einer Leichtigkeit, als wäre sie nur ein Kind.
In der Zwischenzeit befreite der Kappentyp den Patienten von allen Schläuchen, Kathetern, Drähten und Monitoren.
Jane rastete völlig aus. Als sämtliche Warnsignale der Maschinen loslegten, holte sie mit dem Fuß aus und trat ihrem Gegner vors Schienbein. Der blonde Koloss grunzte, quetschte ihr dann aber einfach den Brustkorb zusammen, bis sie so beschäftigt mit Luftholen war, dass sie die Fußballtricks vorübergehend einstellte.
Wenigstens würde der Lärm die anderen …
Das schrille Piepen verstummte, obwohl niemand die Apparate angefasst hatte. Und sie hatte die furchtbare Ahnung, dass niemand kommen würde.
Jane wehrte sich noch heftiger, bis ihr die Tränen in die Augen traten.
»Ganz locker bleiben«, raunte ihr der Blonde ins Ohr. »Wir sind in einer Minute wieder verschwunden. Entspann dich einfach.«
Nichts dergleichen würde sie, verflucht noch mal. Die wollten ihren Patienten umbringen …
Der Patient machte einen selbstständigen, tiefen Atemzug. Und noch einen. Und noch einen.
Dann hefteten sich die unheimlichen Diamantaugen wieder auf sie, und sie wurde reglos, als hätte er sie durch seinen bloßen Willen dazu gebracht.
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Und dann sprach ihr Patient mit rauer Stimme vier Worte, die alles veränderten … ihr Leben, ihr Schicksal:
»Sie. Kommt. Mit. Mir.«
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J. R. Ward: SEELENJÄGER
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