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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Tisch. »Ich weiß, was du bist. Wer sind deine Eltern?«
    Jetzt schien er wirklich überrascht, was seiner verbalen Ladehemmung allerdings trotzdem nicht abhalf. Nachdem er den neuerlichen Schock überwunden hatte, wedelte er nur mit den Händen vor der Brust herum.
    »Versuch keine Spielchen mit mir. Wenn du Manns genug bist, eine Waffe rumzuschleppen, dann brauchst du jetzt auch kein Feigling zu sein. Oder bist du das etwa in Wirklichkeit und das Ding ist dazu da, einen Kerl aus dir zu machen?«
    Wie in Zeitlupe schloss sich sein Mund, und die Hände
fielen in den Schoß. Als ginge ihm die Luft aus, klappten seine Schultern nach vorn.
    Die Stille dehnte sich aus und sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Hör mal, Kleiner, ich hab die ganze Nacht Zeit und eine krasse Aufmerksamkeitsspanne. Du kannst also die Schweigeshow so lange durchziehen, wie du willst. Ich gehe hier nicht weg, und du auch nicht.«
    Xhex’ Ohrhörer meldete sich, und als der Aufpasser im Thekenbereich ausgeredet hatte, sagte sie: »Gut. Bring ihn rein.«
    Eine Sekunde später klopfte es an der Tür. Als sie aufmachte, stand ihr Mitarbeiter davor, den rothaarigen Vampir am Schlafittchen, der dem Kleinen die Waffe gegeben hatte.
    »Danke, Mac.«
    »Kein Problem, Boss. Ich bin dann wieder auf Posten.«
    Sie schloss die Tür und beäugte den Rothaarigen. Er hatte seine Transition hinter sich, aber erst knapp: Seine Körperhaltung verriet, dass er noch kein Gefühl für seine Größe hatte.
    Als er die Hand in die Innentasche seines Wildlederjacketts steckte, sagte sie: »Wenn du was anderes als deinen Ausweis da rausholst, werde ich dich persönlich ins Krankenhaus befördern.«
    Er hielt inne. »Es ist sein Ausweis.«
    »Den hat er mir schon gezeigt.«
    »Nicht seinen echten.« Der Junge streckte die Hand aus. »Das ist sein richtiger.«
    Xhex nahm die laminierte Karte entgegen und überflog die Buchstaben der Alten Schrift, die sich unter einem Foto jüngeren Datums befanden. Dann sah sie den Jungen an. Er wich ihrem Blick aus; saß einfach nur da, die Arme um sich geschlungen, mit einer Miene, als würde er am liebsten vom Erdboden verschluckt werden.

    »Shit.«
    »Und das hier soll ich auch vorzeigen«, fuhr der Rothaarige fort. Er gab ihr einen Zettel aus dickem Papier, das zu einem Quadrat gefaltet und mit schwarzem Wachs versiegelt worden war. Als ihr die Insignien ins Auge sprangen, wollte sie gleich noch mal fluchen.
    Das königliche Wappen.
    Sie las den verdammten Brief. Zweimal. »Was dagegen, wenn ich das behalte, Rotschopf?«
    »Nein, bitte sehr.«
    Während sie ihn wieder zusammenfaltete, fragte sie ihn: »Hast du auch einen Ausweis?«
    »Ja.« Eine weitere laminierte Karte wurde ihr gereicht.
    Sie überprüfte sie, dann gab sie beide zurück. »Wenn ihr das nächste Mal herkommt, dann wartet ihr nicht in der Schlange. Ihr geht zum Türsteher und sagt meinen Namen. Dann hole ich euch ab.« Sie nahm die Waffe in die Hand. »Ist das deine oder seine?«
    »Meine. Aber ich glaube, er sollte sie besser nehmen. Er kann besser schießen.«
    Sie knallte das Magazin wieder in den Griff der Glock und hielt sie dem schweigenden Jungen mit dem Lauf nach unten hin. Seine Hand zitterte nicht, als er sie entgegennahm, aber das Ding wirkte viel zu groß für ihn. »Hier drin wird die nur benutzt, um dich zu verteidigen. Kapiert?«
    Der Kleine nickte einmal, stand auf und ließ die Pistole wieder in der Tasche verschwinden.
    Verdammt noch mal. Er war nicht einfach nur ein Vampir. Laut Ausweis war er Tehrror, Sohn des Black-Dagger-Kriegers Darius. Was bedeutete, sie würde dafür sorgen müssen, dass ihm während ihrer Schicht nichts zustieß. Das Letzte, was sie und Rehv gebrauchen konnten, war, dass der Junge hier im ZeroSum zu Schaden käme.
    Großartig. Das war wie eine Kristallvase in einer Umkleidekabine
voller Rugbyspieler aufzubewahren. Und zu allem Überfluss war er auch noch stumm.
    Sie schüttelte den Kopf. »Also, Blaylock, Sohn des Rocke, du passt auf ihn auf, und wir werden das auch tun.«
    Als der Rothaarige nickte, hob der Junge endlich den Kopf, und aus irgendeinem Grund war der Blick aus seinen leuchtend blauen Augen beklemmend. Gütiger … er war alt. Seine Augen waren uralt, und sie war kurz sprachlos.
    Dann räusperte sie sich, wandte sich um und ging zur Tür. Als sie die Klinke schon in der Hand hielt, sagte der Rothaarige: »Warte, wie heißt du?«
    »Xhex. Wenn ihr meinen Namen irgendwo in diesem Club fallen lasst,

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