Black Dagger 09 - Seelenjäger
Flanell seiner Pyjamahose. Als er die Hand um sich legte, schluckte Jane, die pure Lust rammte sie wie ein Rugbyspieler, traf sie so heftig, dass sie beinahe von der Bank kippte.
»Wenn du mich lässt«, sagte er ruhig, »dann finde ich dich wieder im Traum. Ich finde dich und bringe zu Ende, was ich angefangen habe. Würde dir das gefallen, Jane? Möchtest du, dass ich zu dir komme?«
Aus dem Nebenraum ertönte ein Stöhnen.
Jane stolperte beim Aufspringen von der Bank und floh, um nach ihrem neuen Patienten zu sehen. Es war offensichtlich, dass sie floh, aber egal – sie hatte den Verstand verloren, deshalb war ihr Stolz im Augenblick ihr geringstes Problem.
Phury wand sich auf der Liege vor Schmerz, schlug nach dem Verband auf seinem Gesicht.
»Hey, ganz ruhig.« Sie legte ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn fest. »Ganz ruhig. Alles ist gut.«
Sie streichelte ihm über die Schultern und sprach mit ihm, bis er sich mit einem Schaudern wieder beruhigte.
»Bella …«, sagte er.
Sie wusste, dass V in der Ecke stand und fragte: »Ist das seine Frau?«
»Die Frau seines Zwillingsbruders.«
»Oh.«
»Genau.«
Jane holte ein Stethoskop und das Blutdruckmessgerät und überprüfte rasch seine Vitalfunktionen. »Habt ihr generell einen niedrigen Blutdruck?«
»Ja. Und eine niedrige Herzfrequenz auch.«
Sie legte Phury die Hand auf die Stirn. »Er ist warm. Aber eure Körpertemperatur ist höher als unsere, oder?«
»Richtig.«
Abwesend fuhr sie mit den Fingern durch Phurys dichtes Haar, glättete die Strähnen. Da klebte eine schwarze, ölige Substanz …
»Fass das nicht an«, sagte V.
Sie riss den Arm zurück. »Warum? Was ist das?«
»Das Blut meiner Feinde. Ich möchte nicht, dass es an dir ist.« Mit großen Schritten kam er auf sie zu, nahm sie am Handgelenk und führte sie zum Waschbecken.
Obwohl es ihrem Wesen widersprach, stand sie still und gehorsam wie ein Kind da und ließ sich von ihm die Hände
einseifen und abwaschen. Das Gefühl seiner bloßen Hand und des Lederhandschuhs auf ihren Fingern … und der Schaum, der sanft darüberrieb … und seine Hitze, die in sie eindrang und ihren Arm hinaufrann, machten sie kühn.
»Ja«, sagte sie, den Blick auf seine Hände gerichtet.
»Ja, was?«
»Komm wieder im Traum zu mir.«
20
Als Sicherheitschefin des ZeroSum hatte Xhex etwas gegen jede Form von Waffen in ihrem Haus; aber ganz besonders ärgerlich waren kleine Pisser mit Metallfetischen, die bis an ihre erbsengroßen Eier bewaffnet durch die Gegend rannten.
Genau aus solchen Gründen kam es zu Notrufen. Und sie hasste es, mit der Polizei von Caldwell zu tun zu haben.
Und genau deshalb hatte sie auch kein schlechtes Gewissen, als sie den fraglichen Minirambo unsanft filzte und die Waffe fand, die er von der rothaarigen Rotznase bekommen hatte, mit der er hier war. Sie zog dem Kleinen die Neunmillimeter aus der Hosentasche, warf das Magazin aus und schleuderte die leere Waffe auf den Tisch. Die Munition steckte sie sich in die Lederhose, dann durchsuchte sie ihn nach einem Ausweis. Beim Abtasten spürte sie, dass er von ihrer Art war, und irgendwie brachte sie das noch mehr auf die Palme.
Obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gab. Menschen hatten schließlich kein Monopol auf Dummheit.
Sie drehte ihn um und schob ihn auf einen Stuhl, hielt ihn mit der einen Hand an der Schulter fest, während sie mit der anderen seine Brieftasche aufklappte. Auf dem Führerschein stand John Matthew, laut Geburtsdatum war er dreiundzwanzig. Die Adresse lag in einem stinknormalen Familienwohngebiet, das er mit ziemlicher Sicherheit noch nie im Leben zu Gesicht bekommen hatte.
»Ich weiß, was in deinem Ausweis steht, aber wer bist du wirklich? Wo ist deine Familie?«
Er machte den Mund ein paar Mal auf und zu, aber nichts kam heraus, weil er sich ganz eindeutig vor Angst fast in die Hose machte. Was einleuchtete. Ohne seine Knarre war er nichts als ein ziemlich mickriger Prätrans, die leuchtend blauen Augen so groß wie Basketbälle in seinem blassen Gesicht.
Ja, er war ein ganz Harter. Klick, klick, peng, peng, der ganze Gangsta -Müll. Wie es sie anödete, Poser wie ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Vielleicht wurde es Zeit, mal wieder freischaffend zu arbeiten, und das zu tun, was sie am besten konnte. Immerhin waren Auftragsmörder in den richtigen Kreisen gesucht. Und da sie ein halber Symphath war, war der Spaß an der Arbeit garantiert.
»Sprich.« Sie warf die Brieftasche auf den
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