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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sollten sie besser bald zurück sein.«
    Die Ärztin pfiff durch die Zähne. »Es ist, als würde die Haut vor meinen Augen zusammenwachsen. Darf ich noch mal eine Mullbinde drauflegen?«
    »Wenn du willst.«
    Sie ging in den Nebenraum, und V sagte: »Ich muss mit dir sprechen, Mann.«
    »Worüber?«
    »Ich glaube, du weißt worüber.«
    Shit. Der Lesser. Sich dumm zu stellen, hatte bei einem Bruder wie V keinen Zweck. Lügen allerdings war eine Option. »War ein heftiger Kampf.«
    »Quatsch. So was kannst du nicht bringen.«
    Phury dachte zurück. Vor ein paar Monaten war er für kurze Zeit zu seinem Zwillingsbruder geworden. Buchstäblich. »Ich wurde auf einem ihrer Tische in die Mangel genommen, V. Ich kann dir versichern, dass die sich keine Gedanken um Kriegsetikette machen.«

    »Aber dich hat es heute Nacht nur deshalb erwischt, weil du das Arschloch etwas zu gründlich aufgeschlitzt hast. Stimmt doch.«
    Jane kam mit dem Verbandszeug zurück. Gott sei Dank.
    Als sie mit ihm fertig war, stand er auf. »Ich gehe jetzt in mein Zimmer.«
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte V, so wenig freundlich, als müsste er sich einen ganzen Berg Kommentare verkneifen.
    »Nein. Ich finde den Weg.«
    »Tja, da wir sowieso auch zurückgehen, können wir ja eine Gruppenreise draus machen. Und mach langsam.«
    Was eine prima Idee war. Sein Kopf tat höllisch weh.
    Sie waren schon halb durch den Tunnel, als Phury auffiel, dass die Ärztin nicht bewacht oder beobachtet wurde. Andererseits wirkte sie auch nicht, als wolle sie sich aus dem Staub machen. Um genau zu sein, liefen sie und V Seite an Seite.
    Er fragte sich, ob einem von beiden bewusst war, wie sehr sie wie ein Paar aussahen.
    An der Tür zum großen Haus verabschiedete sich Phury, ohne V in die Augen zu sehen, und stieg die flachen Stufen hinauf, die aus dem Tunnel und in die Eingangshalle führten. Sein Zimmer schien eher am anderen Ende der Stadt zu liegen statt einfach nur oben an der Treppe, und die Erschöpfung, die er spürte, sagte ihm unmissverständlich, dass er sich nähren musste. Was ihn unsagbar langweilte.
    Oben angekommen, duschte er und legte sich dann auf das majestätische Bett. Er wusste, er müsste eigentlich eine der Vampirinnen rufen, die er zum Trinken benutzte, aber er hatte einfach keine Lust. Statt also den Hörer vom Telefon zu nehmen, schloss er die Augen und ließ die Arme fallen, wobei einer davon auf dem Buch über Feuerwaffen landete. Aus dem er heute unterrichtet hatte. In dem die Zeichnung lag.
    Die Tür öffnete sich, ohne dass vorher angeklopft worden
wäre. Was bedeutete, es musste Zsadist sein, der Neuigkeiten mitbrachte.
    Phury setzte sich so schnell auf, dass sein Gehirn in seinem Schädel herumschwappte und drohte, durch die Ohren auszulaufen. Er legte die Hand an den Verband, als ihn ein bohrender Schmerz traf. »Was ist mit Bella?«
    Zs Augen waren schwarze Löcher in seinem vernarbten Gesicht. »Was zum Henker hast du dir dabei gedacht?«
    »Wie bitte?«
    »Dich überrumpeln zu lassen, weil – « Als Phury sich krümmte, regelte Z seine Stimme auf Normallautstärke runter und schloss die Tür. Die relative Stille verbesserte seine Laune nicht. Mit gedämpfter Stimme stieß er hervor: »Ich kann nicht fassen, dass du hier Jack the Ripper spielst und dich verprügeln – «
    »Bitte sag mir, wie es Bella geht.«
    Z hielt Phury den Zeigefinger vor die Brust. »Du musst ein bisschen weniger Zeit damit verbringen, dir Sorgen um meine Shellan zu machen, und ein bisschen mehr damit, auf deinen eigenen Arsch aufzupassen, verstehst du mich?«
    Von Schmerz überwältigt, schloss Phury das unverletzte Auge. Sein Bruder hatte natürlich den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Ach Scheiße«, fluchte Z in die Stille hinein. »Einfach nur Scheiße.«
    »Du hast völlig recht.« Phury bemerkte, dass seine Hand das Buch umklammert hielt, und er zwang sich, es loszulassen.
    Dann hörte er ein Klickgeräusch und blickte auf. Z klappte sein Handy mit dem Daumen auf und zu, auf und zu. »Du könntest tot sein.«
    »Bin ich aber nicht.«
    »Ziemlich schwacher Trost. Zumindest für einen von uns. Was ist mit deinem Auge? Konnte die Ärztin es retten?«

    »Weiß ich noch nicht.«
    Z trat an eins der Fenster. Er schob den schweren Samtvorhang zur Seite und starrte auf die Terrasse und den Pool. Die Anspannung in seinem zerstörten Gesicht war deutlich sichtbar. Seltsam … früher war es immer Z gewesen, der sich am Rande des Vergessens befunden hatte.

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