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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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empfinden, wie sie empfand.
    Jane legte sich die Hände vor das Gesicht, doch leider
hielt sie das nur davon ab, ihn anzusehen. Es half nicht gegen das, was in ihrem Kopf los war. Sie … begehrte ihn.
    »Verdammt noch mal«, murmelte sie.
    »Was ist los?«
    »Nichts.« Sie war ja so eine Lügnerin.
    »Lügnerin.«
    Super, das wusste er also auch. »Ich möchte nicht fühlen, was ich gerade fühle, okay?«
    Lange sagte er nichts. »Und was fühlst du, Jane?« Da sie nicht reagierte, brummelte er: »Du möchtest mich nicht begehren, richtig. Liegt es daran, dass ich pervers bin?«
    »Ja.«
    Das Wort kam einfach aus ihrem Mund geschossen, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Wenn sie ganz ehrlich zu sich war, dann lag das Problem mehr darin, dass sie immer so stolz auf ihre Intelligenz gewesen war. Verstand statt Gefühl, und immer strikt der Logik zu folgen hatten sie noch nie im Stich gelassen. Und doch saß sie jetzt hier und sehnte sich nach etwas, von dem ihre Instinkte ihr dringend abrieten.
    Als wieder Stille eintrat, ließ sie eine ihrer Hände sinken und sah zur Tür. Er stand nicht mehr dort, aber sie spürte, dass er nicht weit weg war. Erneut beugte sie sich vor und entdeckte ihn. Er lehnte an der Wand und starrte auf die blauen Matten in der Halle wie aufs Meer.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Das habe ich nicht so gemeint. «
    »Doch, das hast du. Aber ist schon okay. Ich bin, wie ich bin.« Seine Hand in dem Handschuh ballte sich, und sie hatte den Eindruck, es passierte unbewusst.
    »Die Wahrheit ist …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen, eine Augenbraue hochgezogen, obwohl er sie nicht ansah. »Die Wahrheit ist, dass der Selbsterhaltungstrieb etwas Gutes ist, und er sollte die Reaktionen bestimmen.«

    »Und das tut er nicht?«
    »Nicht … immer. Bei dir nicht immer.«
    Seine Mundwinkel hoben sich leicht. »Dann bin ich zum ersten Mal in meinen Leben froh, anders zu sein.«
    »Ich habe Angst.«
    Sofort wurde er ernst, seine diamanthellen Augen suchten ihre. »Hab keine Angst. Ich werde dir nicht wehtun. Und ich werde nicht zulassen, dass dir irgendjemand sonst wehtut.«
    Einen winzigen Moment lang ließ sie ihren Panzer fallen. »Versprichst du das?«, fragte sie heiser.
    Er legte sich die Hand mit dem Handschuh auf das Herz, das sie geheilt hatte, und sprach wunderschöne Worte in einer Sprache, die sie nicht verstand. Dann übersetzte er: »Bei meiner Ehre und dem Blut in meinen Venen schwöre ich es.«
    Sie wandte den Blick wieder ab, woraufhin er unglücklicherweise auf einer Sammlung von Nunchakus landete. Die Waffen hingen an Haken, die schwarzen Griffe baumelten wie Arme an ihren Kettenschultern, bereit, tödlichen Schaden anzurichten.
    »Noch nie im Leben hatte ich solche Angst.«
    »Es tut mir so leid, Jane. Alles tut mir leid. Und ich werde dich gehen lassen. Du kannst ab sofort gehen, wann immer du willst. Nur ein Wort von dir, und ich bringe dich nach Hause.«
    Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu. Sein Bart war um das Kinn herum nachgewachsen und warf einen Schatten auf die Wangenknochen und den Kiefer, wodurch er noch finsterer aussah. Allein schon die Tätowierungen um das Auge herum und seine bloße Größe hätten sie in die Flucht geschlagen, wenn sie ihm auf der Straße begegnet wäre, selbst wenn sie nicht einmal geahnt hätte, dass er ein Vampir war.

    Und doch vertraute sie darauf, dass er sie beschützen würde.
    Waren ihre Gefühle real? Oder war sie knöchelhoch im Stockholm-Syndrom versunken?
    Sie betrachtete seine breite Brust und die schmalen Hüften und die langen Beine. Mein Gott, woran es auch immer liegen mochte, sie begehrte ihn wie nichts sonst auf der Welt.
    Er stieß ein leises Knurren aus. »Jane …«
    »Scheiße.«
    Er fluchte ebenfalls und zündete sich die nächste Zigarette an. Beim Ausatmen sagte er: »Es gibt noch einen Grund, warum ich nicht mit dir zusammen sein kann.«
    »Nämlich?«
    »Ich beiße, Jane. Und ich könnte mich nicht zurückhalten. Nicht bei dir.«
    Sie erinnerte sich an das Gefühl seiner Fänge in ihrem Traum, die sanft über ihren Hals schabten. Ihr Körper erhitzte sich, obwohl sie nicht begriff, wie sie nur so etwas wollen konnte.
    V trat wieder in den Türrahmen, die Zigarette im Handschuh haltend. Dünne Rauchfahnen stiegen von seiner Selbstgedrehten empor.
    Er sah ihr direkt in die Augen und strich sich mit der freien Hand über die Brust, den Bauch und weiter hinunter bis zu der schweren Erektion unter dem dünnen

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