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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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haben. Und glauben Sie bloß nicht, ich würde mich scheuen, Ihnen die Nase zuzuhalten und Ihnen das Zeug reinzuschieben, wenn es sein muss.«
    Es entstand eine kurze Pause und dann … lieber Gott … dann lächelte er sie an. Mitten in seinem Bärtchen verzogen sich seine Mundwinkel nach oben, und um die Augen herum entstanden kleine Fältchen.
    Jane stockte der Atem. Er sah wunderschön aus, fand
sie, wenn das trübe Licht der Lampe auf den harten Kiefer und das glänzend schwarze Haar fiel. Obwohl seine langen Eckzähne immer noch merkwürdig waren, sah er viel … menschlicher aus. Zugänglich. Begehrenswert –
    O nein. Hör bloß auf. Das kommt nicht in Frage.
    Jane kümmerte sich nicht darum, dass sie ein bisschen rot geworden war. »Was soll denn das Zahnpastawerbungslächeln? Glauben Sie, ich mache Scherze wegen des Essens? «
    »Nein, es ist nur, dass sonst niemand so mit mir spricht.«
    »Tja, ich eben schon. Haben Sie ein Problem damit? Dann können Sie mich ja gehen lassen. Und jetzt essen Sie, oder ich füttere Sie wie einen Säugling, und ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr Stolz besonders gut damit klarkommt.«
    Das Lächeln lag immer noch auf seinem Gesicht, als er den Teller wieder auf den Schoß nahm und sich langsam, aber gewissenhaft über das Essen hermachte. Als er fertig war, ging sie zu ihm und holte das Wasserglas, das er ausgetrunken hatte.
    Sie füllte es im Badezimmer auf und brachte es ihm zurück. »Trinken.«
    Er gehorchte und trank das große Glas komplett leer. Als er es auf dem Nachttisch abstellte, konzentrierte sie sich auf seinen Mund, und die Wissenschaftlerin in ihr wurde neugierig.
    Nach einer kleinen Weile zog er die Oberlippe zurück. Seine Fänge schimmerten geradezu im Schein der Lampe. Scharf und weiß.
    »Sie verlängern sich, oder?«, fragte sie und beugte sich vor. »Wenn Sie trinken, werden sie länger.«
    »Ja.« Er schloss den Mund wieder. »Oder wenn ich aggressiv werde.«
    »Und wenn es vorbei ist, dann ziehen sie sich zurück in den Kiefer. Machen Sie noch mal auf.«

    Als er es tat, legte sie den Finger auf die Spitze eines der Eckzähne – woraufhin sein ganzer Körper zurückzuckte.
    »Entschuldigung.« Sie zog die Hand zurück. »Sind sie noch wund von der Intubation?«
    »Nein.« Er senkte die Lider, und sie dachte sich, dass er wohl müde sein musste –
    Meine Güte, was war das für ein Duft? Sie atmete tief ein und erkannte die Mischung dunkler Gewürze, die sie schon an dem Handtuch im Badezimmer gerochen hatte.
    Der Gedanke an Sex drängte sich auf. Die Art von Sex, die man hatte, wenn man alle Hemmungen ablegte. Die Art von Sex, die man noch Tage später spürte.
    Hör auf damit.
    »Alle acht Wochen ungefähr«, sagte er.
    »Was? Ach, so oft müssen Sie …«
    »Mich nähren. Hängt vom Stress ab. Auch vom Beschäftigungsgrad. «
    Okay, die Idee mit dem Sex war ihr vergangen. In einer schauerlichen Abfolge von Bram-Stoker-Szenen stellte sie sich vor, wie er Menschen verfolgte und zur Strecke brachte, sie hinterher blutig und mit Bissspuren übersät in dunklen Gassen liegen ließ.
    Ganz offensichtlich sah man ihr den Ekel an, denn seine Stimme wurde eisig. »Für uns ist es natürlich. Nicht widerlich. «
    »Bringt ihr sie um? Die Menschen, die ihr jagt?« Innerlich wappnete sie sich für die Antwort.
    »Menschen? Versuch’s mal mit Vampiren. Wir nähren uns von Angehörigen des anderen Geschlechts. Von unserer Art, nicht von eurer. Und getötet wird nicht.«
    Ihre Augenbrauen hoben sich. »Ach.«
    »Dieses Draculamärchen ist so ermüdend.«
    Fragen über Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. »Wie fühlt es sich an? Wie schmeckt es?«

    Seine Augen wurden zu Schlitzen, dann wanderten sie von ihrem Gesicht zu ihrem Hals. Rasch legte Jane die Hand auf die Kehle.
    »Keine Sorge«, sagte er grob. »Ich bin genährt. Und außerdem steh ich nicht auf menschliches Blut. Zu schwach, um interessant zu sein.«
    Aha. Genau. Super.
    Nur – was sollte das denn jetzt heißen? War sie evolutionär nicht gut genug, oder was?
    Ach verdammt, jetzt schnappte sie langsam total über, und dieses spezielle Thema machte die Sache nicht besser. »Äh, also … ich wollte noch mal nach dem Verband sehen. Vielleicht können wir ihn schon ganz entfernen.«
    »Bitte, wie du willst.«
    Der Patient schob sich auf seinen Kissen höher, man konnte das Muskelspiel der massigen Arme unter der glatten Haut erkennen. Als ihm die Decke von den Schultern rutschte, hielt sie kurz

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