Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
gerunzelt, Finger auf das Holz trommelnd, den Blick aufs Telefon geheftet, als hätte er gerade schlechte Neuigkeiten bekommen. Schon wieder.
    John klemmte sich das, was er in der Hand hielt, unter den Arm und klopfte leise auf den Türrahmen. Wrath blickte nicht auf. »Was ist los, mein Sohn?«
    John wartete, bis der König den Blick hob, und zeigte dann bedächtig: Qhuinns Familie hat ihn rausgeschmissen.
    »Ja, und wie ich hörte, wurde er mit ihrer freundlichen Genehmigung von einer Ehrengarde zusammengeschlagen. « Wrath lehnte sich in dem schlanken Stuhl zurück, der vernehmlich ächzte. »Sein Vater ist … typisch Glymera.«
    Der Tonfall ließ vermuten, dass das in etwa so ein Kompliment war wie blöder Wichser.
    Er kann nicht für immer bei Blay bleiben, und er weiß nicht, wohin.
    Der König schüttelte den Kopf. »Ich versteh schon, worauf du hinaus willst, aber die Antwort lautet nein. Selbst wenn das hier ein ganz normaler Haushalt wäre, was er
nicht ist, hat Qhuinn einen Trainingsschüler getötet, und mir ist scheißegal, was Lash deiner Ansicht nach getan hat, um das zu verdienen. Ich weiß, dass du mit Rhage gesprochen und ihm erzählt hast, was passiert ist. Dein Kumpel ist nicht nur aus dem Programm geflogen, er wird auch angeklagt werden.« Wrath beugte sich zur Seite und sah um John herum. »Hast du Phury schon aus dem Bett geholt?«
    John sah sich über die Schulter. Vishous stand im Türrahmen.
    Der Bruder nickte. »Er zieht sich gerade an. Genau wie Z. Bist du sicher, dass ich das nicht erledigen soll?«
    »Die beiden waren Lashs Lehrer, und Z war Zeuge der Vorfälle in der Klinik. Lashs Eltern wollen mit den beiden sprechen, und nur mit ihnen, und ich habe versprochen, dass sie so schnell wie möglich dort auftauchen.«
    »Alles klar. Halt mich auf dem Laufenden.«
    Der Bruder machte sich auf die Socken, und Wrath stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Hör mal, John, ich weiß, dass Qhuinn ein guter Freund von dir ist, und mir tut ehrlich leid, was bei ihm zu Hause abgeht. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen, aber das kann ich nicht.«
    John gab nicht auf, er hoffte, er müsste nicht zu seinem letzten Mittel greifen. Was ist mit dem Refugium?
    »Die Frauen dort fühlen sich in Gegenwart von Männern nicht wohl, und das aus gutem Grund. Besonders die mit Missbrauchsvergangenheit.«
    Aber er ist mein Freund. Ich kann nicht einfach dasitzen und nichts tun, wenn er kein Zuhause hat, kein Geld, keinen Job –
    »Das alles wird keine Rolle spielen, John.« Das Wort Haftstrafe hing unausgesprochen in der Luft. »Du hast es selbst gesagt. Er hat sich mit einer tödlichen Waffe in einen ganz normalen Streit zwischen zwei hitzköpfigen Jungs eingemischt. Die richtige Reaktion wäre gewesen, dich und Lash
zu trennen. Nicht ein Messer zu ziehen und seinem Cousin die Kehle aufzuschlitzen. Hat Lash dich mit einer tödlichen Waffe bedroht? Nein. Könntest du ehrlich behaupten, der Junge wollte dich umbringen? Nein. Qhuinns Gewaltausbruch war unangemessen, und Lash Eltern plädieren auf gefährliche Körperverletzung mit Tötungsabsicht und zurechenbaren Mord nach dem Alten Gesetz.«
    Zurechenbarer Mord?
    »Die Angestellten der Klinik schwören Stein und Bein, dass Lash schon wiederbelebt worden war, als dieser Überfall stattfand. Seine Eltern rechnen aber nicht damit, dass er seine Gefangenschaft bei den Lesser n überlebt und pochen auf objektive Zurechnung: Hätte Qhuinn Lash nicht angegriffen, wäre der nicht in der Klinik gewesen und hätte dementsprechend nicht entführt werden können. Demzufolge ist es ein zurechenbarer Mord.«
    Aber Lash hat dort gearbeitet. Also hätte er auch ohne Qhuinns Aktion in der Nacht dort sein können.
    »Nur, dass er dann nicht als Patient im Bett gelegen hätte, richtig?« Wraths Pranken trommelten auf den zarten Schreibtisch. »Das ist starker Tobak hier, John. Lash war der einzige Sohn seiner Eltern, die beide aus den Gründerfamilien stammen. Für Qhuinn wird das nicht gut ausgehen. Diese Ehrengarde ist im Augenblick noch sein geringstes Problem.«
    Es folgte ein ausgedehntes Schweigen, währenddessen sich Johns Lungen zusammenzogen. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie in dieser Sackgasse landen würden, dass die Version der Geschichte, die er Rhage aufgetischt hatte, nicht ausreichen würde, um seinen Freund zu retten. Und natürlich hätte er alles getan, um das hier zu vermeiden; trotzdem war er vorbereitet.
    Bedächtig lief John zurück zur

Weitere Kostenlose Bücher