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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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konnte. Vor diesem speziellen Monster konnte er sie nicht retten.

    Die Zukunft würde es zeigen. Man konnte nur abwarten.
    Bis zu ihrer Entführung hatte er nie auch nur in Betracht gezogen, dass sie vor ihm sterben könnte. Während dieser grauenhaften sechs Wochen, in denen dieser Lesser sie in der Erde gefangen gehalten hatte, war die Reihenfolge der Tode in seiner Familie das Einzige gewesen, woran er denken konnte. Er hatte immer angenommen, dass ihre Mutter zuerst gehen würde, und tatsächlich begann bei ihr gerade jetzt der rasche Verfall, der Vampire ans Ende ihres Lebens führte. Für ihn war sonnenklar gewesen, dass er als Nächster an der Reihe wäre, da früher oder später eines von zwei Dingen passieren würde: Entweder würde jemand herausfinden, dass er ein Symphath war, und er würde gejagt und in die Kolonie geschickt; oder seine Erpresserin würde sein Ableben nach Symphathen-Art inszenieren.
    Sollte heißen: aus heiterem Himmel und brutal kreativ …
    Wie auf Stichwort ließ sein Handy einen Akkord erklingen. Der Klang wiederholte sich. Und noch mal.
    Er wusste sofort, wer das war. Aber so waren die Verbindungen zwischen Symphathen nun mal.
    Wenn man vom Teufel spricht, dachte er und nahm den Anruf seiner Erpresserin entgegen.
    Als er auflegte, hatte er eine Verabredung mit der Prinzessin für den kommenden Abend.
    Was war er doch für ein Glückspilz.
     
    Qhuinn hatte einen langen, schrägen Traum, in dem er in Disney World war und in einer Achterbahn saß, die endlos auf und ab fuhr. Was merkwürdig war, weil er so was bisher nur aus dem Fernsehen kannte, da man ja schlecht mit der Big Thunder Mountain fahren konnte, wenn man keine Sonne vertrug.
    Als diese seltsame Bahnfahrt endete, schlug er die Augen
auf und entdeckte, dass er im Erste-Hilfe-Raum des Trainingszentrums der Bruderschaft lag.
    Danke, lieber Gott.
    Offenbar hatte er beim Sparring im Unterricht einen auf die Zwölf gekriegt, und dieser ganze Scheiß mit Lash und seiner Familie und seinem Bruder und der Ehrengarde war nur ein Alptraum gewesen. Mann, was für eine Erleichterung –
    Doc Janes Gesicht tauchte vor ihm auf. »Hallo, da bist ja wieder.«
    Qhuinn blinzelte und hustete. »Wo … war ich?«
    »Du hast ein Schläfchen gehalten. Damit ich dir die Milz entfernen konnte.«
    Shit. Also doch keine Hallus. Sondern die neue Realität. »Bin ich … okay?«
    Jane legte ihm die Hand auf die Schulter, sie war warm und schwer, obwohl der Rest von ihr durchsichtig war. »Du hast dich sehr gut gehalten.«
    »Bauch tut noch weh.« Er hob den Kopf und sah an seiner nackten Brust herab auf die Binde um seine Taille.
    »Es wäre beunruhigend, wenn es anders wäre. Aber es wird dich freuen zu hören, dass du in einer Stunde zurück zu Blay kannst. Die Operation ist absolut reibungslos verlaufen, und du heilst jetzt schon gut. Mir macht Tageslicht nichts aus, also kann ich jederzeit kommen, wenn du mich brauchen solltest. Blay weiß, worauf er achten muss, und ich habe ihm ein paar Medikamente für dich gegeben.«
    Qhuinn schloss die Augen, plötzlich von einer schweren Traurigkeit niedergedrückt.
    Während er versuchte, sich zu entspannen, hörte er Jane sagen: »Blay, möchtest du mal herkommen – «
    Qhuinn schüttelte den Kopf und wandte sich dann ab. »Ich muss einen Moment allein sein.«

    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Als die Tür sich leise schloss, legte er sich eine zitternde Hand aufs Gesicht. Allein … ja, allein war er. Und nicht nur, weil niemand bei ihm im Raum war.
    Der Gedanke, die vergangenen zwölf Stunden nur geträumt zu haben, war wirklich schön gewesen.
    Gott, was zum Henker sollte er mit dem Rest seines Lebens anstellen?
    Wieder blitzte die Erinnerung an die Vision, die er gehabt hatte, als er sich dem Schleier näherte, vor ihm auf. Vielleicht hätte er einfach durch diese Tür gehen sollen, ungeachtet dessen, was er gesehen hatte. Jedenfalls hätte es alles unter Garantie einfacher gemacht.
    Er sammelte sich einen Augenblick. Beziehungsweise ungefähr eine halbe Stunde. Dann rief er mit so kräftiger Stimme, wie er aufbrachte: »Ich bin soweit. Wir können los.«

24
    Als sechzehn Stunden später die Nacht hereinbrach, stand Lash am Fuße der Rasenfläche, die zu einer ausladenden Villa im Tudor-Stil hinaufführte … und drehte den Ring, den Omega ihm gegeben hatte, herum und herum.
    Hier war er aufgewachsen, dachte er. War hier als Kind geliebt und gefüttert und ins Bett gebracht worden. Als Halbwüchsiger

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