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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dann war er hier lange aufgeblieben und hatte schmutzige Filme gesehen und unanständige Bücher gelesen, hatte im Netz gesurft und Junkfood gegessen.
    Dort oben in seinem Zimmer im zweiten Stock war er durch seine Wandlung gegangen und hatte zum ersten Mal Sex gehabt.
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    Er drehte sich zu dem Lesser um, der am Steuer des Ford Focus saß. Es war der Kleine, von dem er getrunken hatte. Der Bursche hatte so helle Haare wie Bo aus Ein Duke kommt selten allein, die sich unter seinem Cowboyhut kringelten. Seine Augen hatten das blasse Blau einer Kornblume, woraus
man schließen konnte, dass er vor seiner Einführung in die Gesellschaft ein amerikanischer Bilderbuchbursche aus dem Mittleren Westen gewesen war.
    Mit Omegas Hilfe hatte der Kerl das Nähren überlebt, und Lash musste zugeben, dass er froh darüber war. Er brauchte Hilfe, um zu begreifen, wo er stand, und von Mr D fühlte er sich nicht bedroht.
    »Hallo?«, sagte der Lesser. »Alles okay bei Ihnen?«
    »Du bleibst im Auto.« Es fühlte sich gut an, das zu sagen und zu wissen, dass es keine Diskussion geben würde. »Dauert nicht lange.«
    »Jawohl, Sir.«
    Lash drehte sich wieder zu dem Tudor-Palast um. Gelbes Licht strahlte durch diamantverglaste Fenster, und das Haus wurde vom Boden her beleuchtet wie eine Schönheitskönigin auf einer Bühne. Im Inneren liefen Leute herum, er erkannte sie an ihren Umrissen und den Zimmern, in denen sie sich aufhielten.
    Auf der linken Seite, im Wohnzimmer, waren die beiden, die ihn wie ihr eigen Fleisch und Blut aufzogen hatten. Der mit den breiten Schultern war sein Vater, und er wanderte auf und ab, die Hand hob sich immer wieder an sein Gesicht, als würde er etwas trinken. Seine Mutter saß auf der Couch, mit ihrem kunstvollen Haarknoten und dem schlanken Hals sah sie aus wie eine Puppe. Immer wieder tastete sie nach ihrer Frisur, als wollte sie sich vergewissern, dass sie noch richtig saß, obwohl vor lauter Haarspray mit Sicherheit alles so fest saß wie ein Sturzhelm.
    Rechts, im Küchenflügel, huschten einige Doggen vom Herd zum Schrank zum Kühlschrank zur Arbeitsfläche und zurück zum Herd.
    Lash konnte das Essen beinahe riechen, und seine Augen wurden feucht.

    Inzwischen mussten seine Eltern erfahren haben, was im Trainingszentrum und danach in der Klinik passiert war. Man musste sie informiert haben. Sie waren am vergangenen Abend auf dem Ball der Glymera gewesen, aber den ganzen Tag hatten sie zu Hause verbracht, und beide wirkten aufgewühlt.
    Er blickte zu den sieben Fenstern im dritten Stock hinauf, die zu seinem Zimmer gehörten.
    »Gehen Sie rein?«, fragte der Lesser, wodurch Lash sich fühlte wie ein Schlappschwanz.
    »Halt gefälligst die Klappe, sonst schneide ich dir die Zunge raus.«
    Lash zog das Jagdmesser, das an seinem Gürtel hing, und lief über den gemähten Rasen. Das Gras fühlte sich weich an unter den neuen Springerstiefeln, die er trug.
    Er hatte sich von dem kleinen Lesser Klamotten besorgen lassen müssen, aber was er trug, gefiel ihm nicht. Alles aus dem Kaufhaus. Billig.
    Als er die Eingangstür des Hauses erreichte, legte er die Hand auf die Tastatur der Alarmanlage … zögerte aber, bevor er den Code eintippte.
    Sein Hund war vor einem Jahr an Altersschwäche gestorben.
    Es war ein reinrassiger Rottweiler gewesen, und seine Eltern hatten ihn ihm geschenkt, als er elf Jahre alt war. Mit der Rasse waren sie nicht einverstanden gewesen, aber Lash hatte nicht nachgegeben, bis sie ein etwa ein Jahr altes Tier zu sich geholt hatten. Gleich in der allerersten Nacht hatte Lash versucht, dem Rottweiler eine Sicherheitsnadel durchs Ohr zu stechen. King hatte ihn so fest gebissen, dass seine Reißzähne durch den Arm durchgegangen und auf der anderen Seite wieder herausgekommen waren.
    Danach waren sie unzertrennlich gewesen. Und als dieser
böse alte Hund den Löffel abgab, hatte Lash geweint wie ein Mädchen.
    Jetzt tippte er den Code ein und legte die linke Hand auf die Klinke. Das Licht über der Tür blitzte auf der Klinge seines Messers.
    Er wünschte, sein Hund wäre noch am Leben. Es wäre schön gewesen, etwas aus seinem alten Leben mit in sein neues mitzunehmen.
    Er ging ins Haus und schlug den Weg zum Wohnzimmer ein.
     
    Als John Matthew vor der Tür zu Wraths Arbeitszimmer ankam, war er ungefähr so entspannt wie ein Golfer bei Gewitter, und der Anblick des Königs machte ihn noch nervöser. Der Vampir saß hinter seinem filigranen Schreibtisch, Stirn

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