Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
eine Vampirgemeinschaft im Westen des Landes; er hatte auf einer der Infoseiten im Netz darüber gelesen. Eine Splittergruppe, die sich vor ungefähr zweihundert Jahren vom Hauptteil der Vampirkultur abgespalten und eine Enklave weit weg vom Stammsitz des Volkes in Caldwell gegründet hatte.
    Dort gab es keine Glymera -Typen. Im Gegenteil – die meisten von ihnen waren Outlaws.
    Er hatte sich überlegt, dass er es in einer Nacht dorthin schaffen könnte, wenn er sich immer ein paar hundert Kilometer am Stück dematerialisierte. Er wäre bestimmt völlig am Ende, wenn er ankäme, aber wenigstens unter seinesgleichen. Ausgestoßene. Rowdys. Deserteure.
    Früher oder später würden ihn die Gesetze seines Volkes einholen, aber er konnte nur gewinnen, indem er den Mächtigen die Suche nach ihm erschwerte. Er war sowieso
schon in jeder Hinsicht in Ungnade gefallen, und die Anschuldigungen, die man gegen ihn erheben würde, konnten kaum noch schlimmer werden. Deshalb konnte er genauso gut endlich die Luft der Freiheit schnuppern, bevor er verpackt und ins Gefängnis geschickt wurde.
    Das Einzige, worum er sich Sorgen machte, war Blay. Für seinen Freund wäre es hart, hier zurückzubleiben, aber wenigstens wäre John für ihn da. Und John war schwer in Ordnung.
    Qhuinn wandte sich von seinem Freund ab, warf sich die Tasche über die Schulter und schlich leise zur Tür. Seine Heilung war super verlaufen, die schnelle Genesung war das einzige Vermächtnis, das seine Familie ihm nicht nehmen konnte. Von der Operation war außer einer Naht an der Seite nichts mehr zu sehen, und die Blutergüsse waren weitgehend verschwunden – selbst auf seinen Beinen. Er fühlte sich stark, und obwohl er sich bald nähren müsste, war er startklar.
    Blays Elternhaus war zwar uralt, aber die Einrichtung hatte auch moderne Elemente, was bedeutete, dass der Flur bis zur Hintertreppe mit Teppich ausgelegt war – Gott sei Dank. Lautlos erreichte Qhuinn den Keller, in dem der Eingang zum unterirdischen Tunnel lag.
    Das Untergeschoss war blitzsauber und roch aus irgendeinem Grund immer nach Chardonnay. Vielleicht war das die übliche Tünche auf alten Gemäuern?
    Der verborgene Zugang zum Fluchttunnel lag ganz hinten in der rechten Ecke und wurde von Bücherregalen verdeckt, die auf Schienen montiert waren. Man musste nur den Band Sir Gawain und der grüne Ritter herausziehen, und ein Riegel löste sich, woraufhin die Wand zur Seite glitt und den Weg –
    »Du bist so ein Schwachkopf.«
    Qhuinn machte einen Satz wie ein Olympionike. Dort im
Tunnel, in einem Liegestuhl, als sonnte er sich, saß Blay. Er hatte ein Buch auf dem Schoß, eine Taschenlampe auf einem kleinen Tischchen liegen und eine Decke über den Beinen.
    Seelenruhig prostete er ihm mit einem Glas Orangensaft zu und nahm dann einen Schluck. »Halli Hallo.«
    »Was soll der Scheiß? Hast du mir hier aufgelauert oder was?«
    »Exakt.«
    »Was war in deinem Bett?«
    »Ein paar Kissen und meine Decke. Hab’s mir hier schön gemütlich gemacht. Gutes Buch übrigens.« Er hielt ihm den Umschlag von Eine Zeit des Fegefeuers vor die Nase. »Ich mag Dominick Dunne. Guter Autor. Super Brille.«
    Qhuinn blickte an seinem Freund vorbei in den schwach beleuchteten Tunnel, der sich in scheinbar endloser dunkler Ferne verlor. Sozusagen wie die Zukunft, dachte er.
    »Blay, du weißt, dass ich verschwinden muss.«
    Blay hob das Handy hoch. »Falsch, du kannst nicht. Habe gerade eine SMS von John bekommen. Wrath will dich sehen, und Fritz sitzt in dieser Sekunde im Auto, um dich abzuholen.«
    »Verfluchter Mist. Ich kann nicht dorthin – «
    »Das ist keine Bitte. Der König befiehlt dir, vor ihm zu erscheinen. Wenn du jetzt abhaust, bist du nicht nur auf der Flucht vor der Glymera, sondern du stehst auch auf der Abschussliste des Königs. Was bedeutet, dass die Brüder hinter dir her sein werden.«
    Das wären sie sowieso. »Kapier doch, die Sache mit Lash kommt vor ein königliches Tribunal. Darum geht es in Johns SMS. Und sie werden mich irgendwo wegsperren. Für lange, lange Zeit. Ich verzieh mich nur für eine Weile.«
    Übersetzung: So lange ich mich verstecken kann.
    »Du willst dich dem König widersetzen?«

    »Ja, genau das will ich. Ich habe doch nichts zu verlieren, und vielleicht dauert es Jahre, bis man mich findet.«
    Blay schob die Decke von seinen Beinen und stand auf. Er trug Jeans und einen Pulli, sah aber trotzdem aus, als hätte er einen Frack an. So war Blay: formell selbst

Weitere Kostenlose Bücher