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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und zurück und drängte sich noch näher an sie heran. »Ich muss dir etwas sagen.«
    »Was quält Euch?« Sie streichelte seine Schulter. »Sprecht mit mir.«
    Er sagte etwas, das sie nicht verstand. »Was?«
    »Ich bin … noch Jungfrau.«

6
    »Heute Nacht?«, fragte Xhex. »Du willst heute Nacht in den Norden fahren?«
    Rehv nickte und wandte sich wieder den Bauplänen für seinen neuen Club zu. Die Papierbögen waren über seinen ganzen Schreibtisch ausgebreitet, die blauen Architektenentwürfe überdeckten alle anderen Unterlagen.
    Nein. Das gefiel ihm alles noch gar nicht. Das Grundkonzept stimmte noch nicht – alles war zu offen. Er wollte lauter kleine Räume, in denen die Leute unbeobachtet tun konnten, was sie wollten. Er wollte zwar eine Tanzfläche haben, klar, aber keine quadratische. Es musste ungewöhnlich sein. Unheimlich. Latent bedrohlich und sehr elegant. Edgar Allan Poe und Bram Stoker und Jack the Ripper – und das alles in Chrom und mit viel schimmerndem Schwarz. Viktorianisches England trifft auf modernes Gothic.
    Noch sah es aus wie jeder andere Club der Stadt.
    Er schob die Pläne von sich fort und blickte auf die Uhr. »Ich muss los.«

    Xhex verschränkte die Arme und baute sich vor der Tür auf.
    »Und nein, darfst du nicht«, sagte er.
    »Ich will mitkommen.«
    »Kommt mir das irgendwie bekannt vor? Das hatten wir doch gerade erst vorgestern Nacht. Wie schon hundertmal davor. Die Antwort ist und bleibt nein.«
    »Warum?«, fauchte sie. »Ich hab nie begriffen, warum. Du nimmst Trez mit.«
    »Mit Trez ist es was anderes.« Rehv streifte seinen Zobelmantel über und zog die Schreibtischschublade auf. Die beiden neuen Glock Vierziger, die er sich gerade angeschafft hatte, passten perfekt in das Holster, das er unter seinem Anzug von Bottega Veneta trug.
    »Ich weiß, was du machst. Mit ihr.«
    Rehv erstarrte. Dann fuhr er fort, sich zu bewaffnen. »Natürlich weißt du das. Ich treffe mich mit ihr. Gebe ihr das Geld. Gehe wieder.«
    »Das ist nicht alles.«
    Er fletschte die Fänge. »Doch. Das ist alles.«
    »Nein. Soll ich deshalb nicht dabei sein? Damit ich es nicht sehe?«
    Rehv presste die Kiefer fest aufeinander und funkelte sie quer durch den Raum an. »Es gibt nichts zu sehen. Punkt.«
    Xhex gab nicht häufig nach, aber jetzt war sie klug genug, ihm nicht weiter auf die Nerven zu gehen. Obwohl die Wut in ihren Augen glimmte, sagte sie: »Änderungen im Terminplan sind nicht gut. Hat sie dir einen Grund genannt?«
    »Nein.« Er steuerte auf die Tür zu. »Aber es wird ganz normal sein.«
    »Es ist nie normal. Das hast du nur vergessen.«
    Er dachte an all die Jahre, die er diesen Mist schon mitmachte, und dass in den kommenden Jahren noch mehr
davon auf ihn wartete. »Mit dem Vergessen liegst du völlig falsch. Glaub mir.«
    »Sag mir eins: Wenn sie versuchen würde, dich zu verletzen, würdest du auf sie schießen?«
    »Das hast du mich gerade nicht gefragt.«
    Das Gesprächsthema allein reichte für ihn schon aus, um sich am liebsten die Haut abziehen und in die Reinigung schicken zu wollen. Dass Xhex ihn in einer Angelegenheit zur Rede stellte, mit der er sich selbst nicht allzu genau befassen wollte, ging ihm definitiv zu weit.
    Die Wahrheit war, dass ein Teil von ihm genoss, was er einmal im Monat machte. Und diese Realität war vollkommen unerträglich, solange er sich in der Welt befand, in der er den Großteil seiner Zeit verbrachte – der Welt, die ihm das Dopamin zu bewohnen gestattete, der Welt, die vergleichsweise normal und gesund war.
    Dieser kleine Abgrund in seinem Herzen war etwas, was er garantiert niemandem anvertrauen würde.
    Xhex stützte die Hände in die Hüften und reckte das Kinn, ihre klassische Haltung, wenn sie sich stritten. »Ruf mich an, wenn es vorbei ist.«
    »Das tue ich immer.«
    Er nahm die Pläne für den Club mit, hob seine kleine Reisetasche auf und trat aus dem Büro heraus auf die Straße. Trez wartete schon im Bentley, und als er Rehv entdeckte, machte er den Fahrersitz frei.
    Die Stimme des Mauren tauchte in Rehvs Kopf auf, tief und melodisch. ICH BIN IN EINER HALBEN STUNDE DA, UM DIE UMGEBUNG AUSSZUSPÄHEN UND DIE BLOCKHÜTTE ZU DURCHSUCHEN.
    »Super.«
    ICH WILL DOCH HOFFEN, DASS DU KEINE MEDIKAMENTE GENOMMEN HAST.

    Rehv klopfte dem Mann auf die Schulter. »Seit einer Stunde nicht. Und ja, ich habe das Gegengift.«
    GUT. FAHR VORSICHTIG, ARSCHLOCH.
    »Nein. Ich nehme jeden verfügbaren Holzlaster und jedes Reh aufs Korn.«
    Trez

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