Black Dagger 12 - Vampirträume
und den ganzen Tequila in Lashs Schlund verschwinden sah, überlegte Mr D, ob der
Sohn überhaupt verblassen würde, wie es der Rest der Lesser tat. Ganz eindeutig galten die normalen Regeln für ihn nicht.
»Und was sollte der Mist mit kein Sex?«, fragte der Sohn, als er sich den Mund mit einer schwarzen Papierserviette abwischte.
»Wir sind impotent. Sie wissen schon, wir kriegen keinen –«
»Ich weiß, was das heißt, Professor.«
Der Sohn schielte zu einer blonden Braut am anderen Ende der Theke hinüber. Die Frau gehörte zu der Sorte, an die sich Mr D nie im Leben herangetraut hätte, selbst wenn er einen hochkriegen würde. Mit ihrem Playmate-Körper und ihrem Schulprinzessinnen-Gesicht war sie eindeutig nicht seine Liga. Nicht, dass sie jemanden wie ihn überhaupt bemerkt hätte.
Den Sohn allerdings bemerkte sie, und ihr Blick veranlasste Mr D, seinen neuen Boss eingehend zu betrachten. Lash sah gut aus, das musste man dem Blödmann lassen, mit seinem kurzen blonden Haar und den feinen Gesichtszügen und diesen grauen Augen. Und er hatte die Art von Körper, auf den Frauen abfuhren – groß und muskulös, der Oberkörper ein auf der Spitze stehendes Dreieck, zu allen Schandtaten bereit.
Plötzlich stellte Mr D fest, wenn er noch in der Schule wäre, dann wäre er stolz darauf, mit dem Sohn gesehen zu werden. Und sehr wahrscheinlich nicht gut Freund mit den Leuten, mit denen der Sohn abhing.
Aber das hier war nicht die Highschool, und Lash brauchte ihn. Was er auch wusste.
Die Frau gegenüber lächelte Omegas Sohn an, nahm die Kirsche aus ihrem blauen Getränk und ließ ihre rosa Zunge um die Frucht kreisen.
Man konnte sich ungefähr ausmalen, wie sie das mit zwei Eiern machte, und Mr D musste den Blick abwenden. Jawohl, wenn er noch ein Mensch wäre, dann wäre er jetzt dunkelrot angelaufen. Was Mädchen betraf, war er schon immer rot geworden.
Der Sohn rutschte von seinem Barhocker. »Kein Essen. Kein Sex. Schon klar. Warte hier, du Penner.«
Damit wandte er sich ab und steuerte auf die Frau zu.
Als Mr D allein an der Theke zurückblieb, vor sich ein leeres Schnapsglas und einen mit Ketchup und Fett verschmierten Teller, dachte er sich, dass er das wohl gut gemacht hatte. Er hatte Omegas Sohn auf andere Gedanken als das Abschlachten seiner Vampireltern bringen wollen … nur dass das – seiner Überlegung nach – ein guter Faustkampf bewirken sollte.
Stattdessen hatte der Sohn sich anständig den Bauch vollgeschlagen und ein paar Kurze gekippt. Und würde den Abend jetzt dadurch abrunden, dass er sich die Erfahrung aus dem Gedächtnis vögelte.
Mr D schüttelte den Kopf, als der Barkeeper ihn fragte, ob er noch etwas bestellen wolle. Ein echter Jammer, dass er nicht mehr saufen konnte. Southern Comfort hatte er immer gern getrunken. Den Hamburger hätte er auch nicht verschmäht. Burger hatte er immer gern gemocht, wirklich wahr.
»Hast du was für mich, Sammy?«
Mr D blickte zur Seite. Ein großer Kerl mit gemeinem Grinsen und überdimensionalem Ego hatte sich über die Theke gehängt und sah den Barkeeper fragend an. Zu seiner schwarzen Lederjacke, auf deren Rücken ein großflächiger Adler aufgestickt war, trug er eine Jeans, die ihm drei Nummern zu groß war, und Bauarbeiterschuhe. Um den Hals hingen einige Diamantketten, und er trug eine fette Uhr.
Mr D stand nicht so auf Schmuck, aber der Schulring, den der Kerl am Finger hatte, tat es ihm an. Er war aus Gelbgold, im Gegensatz zu seinem restlichen Schmuck, und der Stein war hellblau. An den Seiten waren der Name der Highschool und das Schulmaskottchen eingraviert.
Mr D hätte auch gern einen Schulabschluss gehabt.
Jetzt kam der Barkeeper herüber. »Ja, ich hätte da was.« Er deutete mit dem Kopf auf die Gruppe junger Kerle, die dem Sohn vorhin auf den Zeiger gegangen waren. »Denen hab ich gesagt, nach wem sie Ausschau halten sollen.«
»Wunderbar.« Der Große zog etwas aus der Tasche und schüttelte dem Keeper die Hand.
Ein Scheinchen, dachte Mr D.
Daraufhin grinste der Große breit und zog seine Lederjacke glatt. Der Schulring blitzte auf. Er näherte sich der kleinen Gruppe von der Seite, dann drehte er sich um, als wollte er ihnen die Rückseite seiner Lederjacke zeigen.
Ein Gejohle und Gebrüll ertönte, dann wanderten viele Finger in viele Taschen und Hände wurden geschüttelt und wieder in Taschen gesteckt.
Nicht gerade unauffällig. Einige Leute wandten die Köpfe, und es war ziemlich offensichtlich, dass
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