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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zweihunderttausend pro Nacht, mit denen Rehv Drogen und Sprit einkaufte, Gas und Strom bezahlte und das siebenköpfigen Putzteam entlohnte, das um fünf Uhr morgens einlief.
    Jahr für Jahr holte er damit um die fünfzig Millionen aus seinem Geschäft heraus – einen unanständig hohen Betrag, wenn man bedachte, dass er nur für einen Bruchteil davon Steuern bezahlte. Drogen und Sex waren zwar riskante Geschäfte, aber die Gewinnspanne war enorm. Und Rehv brauchte Geld. Dringend. Um seiner Mutter den Lebensstil zu ermöglichen, den sie gewohnt war und verdiente, bedurfte es Millionen. Dann waren da seine eigenen Häuser. Und jedes Jahr kaufte er einen Bentley, sobald das neue Modell herauskam.
    Doch die bei weitem höchste Ausgabe wurde in kleinen schwarzen Samtbeutelchen geliefert.
    Rehv langte über seine Tabellen nach dem Beutel, den der Kurier heute aus dem Diamantenviertel in New York gebracht hatte. Die Lieferung kam jetzt immer montags – früher war es freitags gewesen, aber seit der Eröffnung des
Iron Mask hatte der Ruhetag des ZeroSum auf Sonntag gewechselt.
    Er löste die Samtkordel, zog den Beutel auf und schüttete eine glitzernde Handvoll Rubine aus. Eine Viertelmillion in blutig roten Steinen. Er goss sie zurück in den Beutel, knotete ihn fest zu und blickte auf die Uhr. Noch sechzehn Stunden, bis er nach Norden aufbrechen musste.
    Der erste Dienstag im Monat war Tag der Übergabe, und er bezahlte die Prinzessin auf zweierlei Art für ihr Schweigen. Zum einen mit Edelsteinen. Und zum anderen mit seinem Körper.
    Doch er sorgte dafür, dass auch sie dafür bezahlte.
    Der Gedanke daran, wo er hinging, und was er dort tun würde, verursachte ihm ein Ziehen im Nacken, und es überraschte ihn nicht, als sich sein in Schwarz und Weiß gehaltenes Büro plötzlich Rot färbte, während er jegliche räumliche Wahrnehmung verlor.
    Er zog eine Schublade auf und holte eine seiner wundervollen neuen Schachteln Dopamin heraus. Dann nahm er die Spritze, die er die letzten dreimal im Büro verwendet hatte, und rollte den linken Ärmel hoch. Er band sich den Bizeps aus Gewohnheit ab, nicht weil es nötig gewesen wäre. Seine Venen waren so geschwollen, dass es aussah, als hätten sich Wühlmäuse unter seiner Haut hindurch gegraben, und dieser bedauernswerte Zustand verschaffte ihm eine gewisse Befriedigung.
    Die Nadel hatte keine Schutzkappe, und er füllte die Spritze mit der Routine eines Junkies. Es dauerte eine Weile, bis er eine Vene fand, in die er spritzen konnte. Immer wieder stach er die winzige Stahlspitze in den Arm, ohne auch nur das Geringste zu spüren. Er wusste, dass er schließlich den richtigen Punkt gefunden hatte, als er sie ein Stück weit aufzog und sich Blut in die klare Lösung mischte.

    Während er die Bandage löste und den Kolben hinunterdrückte, starrte er auf die Entzündung an seinem Arm und dachte an Ehlena. Obwohl sie ihm nicht traute, sich nicht zu ihm hingezogen fühlen wollte und sich mit Händen und Füßen dagegen wehrte, mit ihm auszugehen, wollte sie ihn retten.
    Trotz alledem wollte sie das Beste für ihn und seine Gesundheit.
    So etwas nannte man eine Frau von Wert.
    Er war halb fertig mit seiner Injektion, als sein Handy klingelte. Ein kurzer Blick auf das Display zeigte eine unbekannte Nummer, also nahm er den Anruf nicht an. Nur Leute, mit denen er reden wollte, hatten seine Nummer, und diese Liste war verdammt kurz: seine Schwester, seine Mutter, Xhex, Trez und iAm. Und der Bruder Zsadist, der Hellren seiner Schwester.
    Das war es.
    Er zog die Nadel aus dem Chaos in seinem Arm und fluchte, als ein Piepsen eine neue Nachricht auf der Mailbox verkündete. Das passierte manchmal, Leute verwählten sich und hinterließen ein kleines Stück ihres Lebens auf seinem akustischen Bahnhof. Rehv rief nie zurück, klärte die Anrufer nie mit einer SMS über ihren Irrtum auf. Sie würden es schon merken, wenn sich ihr Wunschgesprächspartner nicht zurückmeldete.
    Er schloss die Augen, lehnte sich zurück und warf die Spritze auf die Aufstellungen. Es war ihm so egal, ob das Medikament wirkte.
    Allein in seiner Höhle, in der Stille, nachdem alle gegangen waren und bevor die Putzmannschaft anrückte, war es ihm einfach egal, ob sich seine flächige Wahrnehmung wieder zur Dreidimensionalität wandelte. War es ihm egal, ob er das volle Farbenspektrum zurückerlangte. Fragte er sich
nicht mit jeder verstreichenden Sekunde, ob er nun wieder »normal« wurde.
    Das war neu, fiel ihm

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