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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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neben dem Körper aus.
    Mit einem Lächeln dachte sie an Lusies Besorgnis um die Wunde ihres Vaters. Einer guten Pflegerin lag an der Gesundheit des Patienten, auch wenn sie ging. Sie erklärte den Angehörigen, was zu tun war, und stand helfend zur Seite.
    Es war kein Job, den man mit Schichtende hinter sich ließ.
    Ehlena knipste die Lampe wieder an.
    Sie stand auf und ging zu dem Laptop, den ihr die Klinik vermacht hatte, als das IT-System erneuert wurde. Die Internetverbindung ließ wie immer auf sich warten, aber schließlich konnte Ehlena auf die Datenbank der Klinik zugreifen. Sie loggte sich mit ihrem Passwort ein, führte eine Suche aus... dann eine zweite. Die erste musste sein, die zweite geschah aus Neugier.
    Sie speicherte beide, schaltete den Laptop aus und nahm ihr Telefon zur Hand.

11
    Sekundenbruchteile vor Tagesanbruch, kurz bevor sich das erste Licht im Osten abzeichnete, materialisierte sich Wrath im dichten Gehölz auf der Nordflanke des Berges der Bruderschaft. Niemand hatte sich in Hunterbred gezeigt, und die nahenden Sonnenstrahlen hatten ihn zum Gehen gezwungen.
    Kleine Äste knackten laut unter seinen Stiefeln. Die Kiefernzweige waren brüchig von der Kälte, und es gab noch keinen Schnee, um die Geräusche zu dämpfen, aber Wrath roch ihn bereits in der Luft, fühlte den frostigen Biss tief in den Stirnhöhlen.
    Der versteckte Eingang zum Allerheiligsten der Bruderschaft lag am hintersten Ende einer Höhle, ganz tief drinnen. Wraths Hände ertasteten den Griff an dem Steintor, und das schwere Portal glitt hinter die Felswand. Er setzte den Fuß auf glatte schwarze Marmorplatten und folgte ihnen ins Innere, als sich das Tor hinter ihm schloss.
    Kraft seines Willens flammten Fackeln zu beiden Seiten
auf. Sie reichten weit, weit in die Tiefe und beleuchteten die massiven Eisentore, die sie Ende des achtzehnten Jahrhunderts angebracht hatten, als die Bruderschaft diese Höhle in die Gruft verwandelt hatte.
    Im Näherkommen belebten die flackernden Flammen die dicken Stäbe des Tores und verwischten seine Sicht, so dass Wrath eine Reihe bewaffneter Wächter sah. Kraft seines Geistes öffnete er das Flügeltor und lief weiter durch eine langgezogene Halle, die vom Boden bis zur zwölf Meter hohen Decke mit Regalen ausgestattet war.
    Lesser- Kanopen aller Arten und Sorten lagerten hier Seite an Seite und bezeugten Generationen des Kampfes der Bruderschaft. Die ältesten Kanopen waren nichts als primitive, handgedrehte Vasen, die man aus dem Alten Land herübergebracht hatte. Mit jedem weiteren Meter wurden die Gefäße moderner, bis man zum nächsten Flügeltor kam und Massenware aus China fand, wie man sie in Nippesläden bekam.
    Es war nicht mehr viel Platz in den Regalen und das deprimierte Wrath. Er hatte eigenhändig mitgebaut an dieser Lagerstatt für erlegte Feinde, zusammen mit Darius, Tohrment und Vishous. Einen ganzen Monat hindurch hatten sie gerackert, bis in den Tag hinein, und auf den Marmorplatten geschlafen. Er hatte damals bestimmt, wie weit sie in die Erde vordrangen, und er hatte die Halle viele Meter länger gemacht, als er für nötig hielt. Als er und seine Brüder fertig waren und die alten Kanopen eingeräumt hatten, war Wrath überzeugt gewesen, dass sie niemals so viel Lagerraum brauchen würden. Er war sich sicher gewesen, der Krieg würde vorbei sein, bevor sie auch nur drei viertel der Regale aufgefüllt hatten.
    Und jetzt, Jahrhunderte später, suchte er nach ausreichend Platz.

    Mit einem unguten Gefühl maß Wrath den verbleibenden Raum mit seinen schwachen Augen. Es war schwer, es nicht als Hinweis auf ein Ende des Krieges zu deuten, als das in rauen Stein gehauene Vampir-Pendant des Mayakalenders.
    Und ihn überkamen keine Visionen des siegreichen Triumphs bei dem Gedanken, wie die letzte Kanope zu den anderen gestellt wurde.
    Entweder würde ihnen das Volk ausgehen, das es zu beschützen galt, oder die Brüder, die das Beschützen besorgten.
    Wrath holte die drei Kanopen aus seiner Jacke und ordnete sie zusammen in einer kleinen Gruppe an. Dann trat er einen Schritt zurück.
    Er war verantwortlich für eine Menge dieser Kanopen. Bevor er König geworden war.
    »Ich wusste schon, dass du wieder kämpfst.«
    Beim herrischen Tonfall der Jungfrau der Schrift warf Wrath den Kopf herum. Ihre Heiligkeit schwebte kurz vor den Eisenstäben, die schwarzen Schleier hingen einen Fuß über dem Steinboden, ihr Licht schien unter den Säumen hervor.
    Einst war er blendend

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