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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht viel ausmachte, aber wie jeder andere hatten sie nicht immer Lust auf die Arbeit. Und Gott wusste, dass die Freier immer auftauchten.
    Genau wie seine Erpresserin.
    Aus der Dusche zu kommen, war die reinste Hölle, und Rehv zögerte es so lange er konnte hinaus. Er ließ das Wasser über sich strömen und konnte sich einfach nicht entscheiden, aufzuhören. Während er mit sich rang, hörte er das Wasser auf den Marmor plätschern und im Messingabfluss verschwinden, doch sein betäubter Körper spürte
nichts außer einer leichten Erwärmung seines inneren Alaskas. Als das heiße Wasser aus war, merkte er es daran, dass sein Zittern schlimmer wurde und sich seine Nagelbetten von Blassgrau zu Dunkelblau verfärbten.
    Er trocknete sich auf dem Weg zum Bett ab und schlüpfte so schnell er konnte unter die Nerzdecke.
    Gerade, als er sich die Decke bis zum Hals hinaufzog, piepste sein Handy. Noch eine Nachricht auf der Mailbox.
    Auf seinem Handy ging es zu wie am Hauptbahnhof.
    Er überprüfte die verpassten Anrufe und stellte fest, dass der letzte von seiner Mutter stammte. Hastig setzte er sich auf, obwohl dadurch seine Brust entblößtwurde. Seine Mutter rief sonst nie an. Sie war eine Dame und wollte ihn nicht »bei der Arbeit stören«.
    Er drückte ein paar Tasten, gab sein Passwort ein und machte sich bereit, die erste Nachricht zu löschen, bei der sich jemand verwählt haben musste.
    »Ihr Anruf von 518 bla, bla, bla ... « Er übersprang die Nummernansage und sein Finger bewegte sich schon auf die Löschtaste zu, als eine Frauenstimme sagte: »Hallo, ich -«
    Diese Stimme... diese Stimme war... Ehlena?
    »Scheiße!«
    Doch die Mailbox war unerbittlich und kümmerte sich einen Dreck darum, dass eine Nachricht von Ehlena das Letzte war, was er löschen wollte. Während er noch fluchte, lief die Ansage weiter, bis er die sanfte Stimme seiner Mutter in der Alten Sprache hörte.
    »Sei gegrüßt, geliebter Sohn, ich hoffe, es geht dir gut. Bitte entschuldige die Störung, aber ich wollte fragen, ob du in den nächsten Tagen bei uns vorbeischauen könntest? Ich möchte dich in einer gewissen Angelegenheit sprechen. Ich liebe dich. Auf bald, mein Erstgeborener.«
    Rehv runzelte die Stirn. Die Worte waren so förmlich und
gewählt wie die in ihren handschriftlichen Briefen, doch die Bitte war ungewöhnlich, und das verlieh der Sache Dringlichkeit. Nur dass ihm die Hände gebunden waren. Am nächsten Abend hatte er sein Date , also ging es erst in der Nacht darauf, wenn er denn dann schon wieder auf den Beinen war.
    Er rief im Haus an und sagte einer ihrer Doggen , dass er Mittwochabend kommen würde, sobald die Sonne unterging.
    »Sire, wenn mir die Bemerkung gestattet ist«, sagte das Dienstmädchen. »Ich bin froh, dass Ihr kommt.«
    »Was ist denn los?« Als eine lange Pause am anderen Ende entstand, wurde ihm noch kälter. »Nun sag schon.«
    »Sie ist...« Die Stimme am anderen Ende klang erstickt. »Sie ist bezaubernd wie immer, aber wir sind alle froh, dass Ihr kommt. Bitte entschuldigt mich, ich werde Eure Nachricht ausrichten.«
    Damit war die Leitung tot. In seinem Hinterkopf meldete sich eine Ahnung, doch diesen Gedanken ließ er nicht zu. Er konnte einfach nicht zu ihr. Ausgeschlossen.
    Außerdem war vielleicht auch gar nichts. Verfolgungswahn gehörte zu den Nebenwirkungen von zu viel Dopamin, und der Himmel wusste, dass er mehr als genug davon nahm. Sobald er konnte, würde er sie in ihrem sicheren Haus besuchen, und es würde ihr gutgehen – Moment, die Wintersonnenwende. Das musste es sein. Sicher wollte sie die Festlichkeiten planen, zu denen Bella mit Z und der Kleinen kommen würde. Es wäre Nallas erstes Wintersonnwend-Ritual, und Rehvs Mutter nahm diese Dinge sehr ernst. Sie mochte zwar auf dieser Seite leben, doch sie pflegte die Traditionen der Auserwählten mit größter Sorgfalt.
    Das musste es sein.

    Erleichtert übernahm er Ehlenas Nummer ins Telefonbuch und rief zurück.
    Sein einziger Gedanke außer geh dran, geh dran, geh dran während es klingelte war, dass er wirklich hoffte, dass es ihr gutging. So ein Unsinn. Als ob sie ihn jemals anrufen würde, weil sie in der Patsche steckte.
    Aber warum hatte sie -
    »Hallo?«
    Ihre Stimme in seinem Ohr bewirkte, was die heiße Dusche, die Nerzdecke und eine Raumtemperatur von 27 Grad nicht vermochten. Wärme breitete sich in seiner Brust aus, drängte Taubheit und Kälte zurück und erfüllte ihn mit... Leben.
    Er löschte die Lichter, um

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