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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Wort. Nur die ungewohnt lauten Tritte auf dem dicken Teppich waren zu hören.
    In Rehvs Nase hing der Geruch des Todes. Der Duft der zeremoniellen Kräuter war tief in seine Nebenhöhlen eingedrungen, als wolle er sich dort vor der Kälte verstecken, und Rehv fragte sich, wie lange er wohl noch bei jedem Atemzug einen Hauch davon abbekam.
    Am liebsten hätte er mit einem Sandstrahler da oben vorbeigeschaut.
    Er dürstete nach Frischluft, wagte aber nicht, schneller zu gehen. Mit Stock und Geländer kam er so einigermaßen zurecht, aber nach dem Anblick seiner in Leinen eingehüllten Mutter war nicht nur sein Körper taub, sondern auch sein Kopf. Und ein spektakulärer Sturz in die marmorne Eingangshalle war mit das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte.
    Rehv nahm die letzte Stufe, wechselte den Stock in die rechte Hand und riss regelrecht die Tür auf. Der kalte Wind, der ihm entgegenblies, war Fluch und Segen zugleich. Seine Körpertemperatur stürzte ins Bodenlose, aber dafür konnte er einen tiefen eisigen Atemzug nehmen, der etwas von dem scheußlichen Zeug aus seiner Nase vertrieb und mit dem beißenden Versprechen auf kommenden Schnee ersetzte.
    Rehv räusperte sich und streckte dem Arzt die Hand hin. » Du hast meine Mutter mit dem größtem Respekt behandelt. Ich danke dir. «
    In Havers Augen, die hinter der Hornbrille hervorsahen, spiegelte sich nicht professionelles Mitgefühl, sondern ehrliche Betroffenheit, und er streckte die Hand als Mittrauernder aus. » Sie war etwas ganz Besonderes. Unser Volk hat ein spirituelles Licht verloren. «
    Bella trat vor und umarmte den Arzt, und Rehv verbeugte sich vor der Assistenzschwester, wohl wissend, dass sie ihn sicher lieber nicht berühren wollte.
    Als die beiden hinausgingen, um sich in die Klinik zurück zu materialisieren, blieb Rehv noch kurz stehen und blickte in die Nacht. Es würde wirklich bald schneien, und zwar nicht so zaghaft wie in der letzten Nacht.
    Ob seine Mutter die ersten Flocken des Winters am Vorabend gesehen hatte, fragte er sich. Oder hatte sie ihre letzte Gelegenheit verpasst, zarte Kristallwunder vom Himmel schweben zu sehen?
    Gott, für niemand gab es eine unzählige Anzahl von Nächten. Nicht unendlich viele Schneegestöber, die man bestaunen konnte.
    Seine Mutter hatte Schnee geliebt. Immer, wenn es schneite, war sie ins Wohnzimmer gegangen, hatte die Außenbeleuchtung ein- und die Innenbeleuchtung ausgeschaltet, sich dort hingesetzt und in die Nacht geblickt. Sie blieb immer dort sitzen, bis es aufhörte. Stundenlang.
    Was hatte sie gesehen, fragte er sich jetzt. Was hatte sie in den fallenden Flocken gesehen? Er hatte sie nie gefragt.
    Himmel, warum mussten alle Dinge ein Ende haben?
    Rehv schloss den Winter aus und lehnte sich an die schwere hölzerne Tür. Vor ihm stand seine Schwester mit leeren Augen unter dem Deckenlüster und hielt ihre Tochter in den Armen.
    Sie hatte Nalla seit dem Tod ihrer Mutter nicht abgelegt, aber das störte die Kleine nicht im Geringsten. Sie schlief in Bellas Armen, die Stirn in angestrengte Falten gelegt, als wüchse sie so schnell, dass sie nicht einmal im Schlaf eine Pause machen konnte.
    » So habe ich dich früher auch immer gehalten « , sagte Rehv. » Und du hast genauso geschlafen. So tief. «
    » Hab ich das? « Bella lächelte und streichelte Nallas Rücken.
    Heute trug die Kleine einen schwarzen Strampelanzug mit dem AC/DC Live-Tour-Logo, und Rehv musste lächeln. Es überraschte ihn nicht, dass seine Schwester das ganze pappsüße Zeug mit Bärchen und Entchen weggeschmissen und gegen eine anständige Neugeborenen-Garderobe eingetauscht hatte. Die Jungfrau segne sie. Sollte er jemals Kinder haben …
    Rehv runzelte die Stirn und stoppte diesen Gedanken.
    » Was ist? « , wollte seine Schwester wissen.
    » Nichts. « Ja, nur dass er zum ersten Mal in seinem Leben an eigene Kinder gedacht hatte.
    Vielleicht lag es am Tod seiner Mutter.
    Vielleicht lag es an Ehlena, wandte ein anderer Teil von ihm ein.
    » Möchtest du etwas essen? « , fragte er. » Bevor du mit Z zurückfährst? «
    Bella blickte zur Treppe. Oben hörte man leise eine Dusche rauschen. » Ja, gerne. «
    Rehv legte ihr eine Hand auf die Schulter, und zusammen gingen sie durch einen Gang mit gerahmten Landschaftsbildern in ein Esszimmer, das in der Farbe von Merlot gestrichen war. Die Küche dahinter war schlicht im Kontrast zum Rest des Hauses, fast schon zweckmäßig, aber sie hatte einen hübschen Tisch, an dem man

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