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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sitzen konnte, und Rehv manövrierte seine Schwester und ihre Tochter auf einen der Stühle mit hoher Rückenlehne und Armstützen.
    » Was schwebt dir vor? « , fragte er und ging zum Kühlschrank.
    » Gibt es hier so etwas wie Cornflakes? «
    Rehv ging zum Schrank, in dem Cracker und Konserven aufbewahrt wurden, in der Hoffnung, dass … Frosties, fantastisch. Eine große Packung Frosties stand Schulter an Schulter mit einer Packung Keebler Club Cracker und Pepperidge Farm Croutons.
    Er holte die Packung heraus und drehte sie so, dass sie Tiger Tony sah.
    Mit dem Finger fuhr er den Umriss der Figur nach und sagte leise: » Magst du die immer noch so gerne? «
    » Oh ja, absolut, das sind meine Liebsten. «
    » Gut. Das ist schön. «
    Bella lachte leicht. » Warum? «
    » Erinnerst du dich denn … nicht? « Er hielt inne. » Aber warum solltest du. «
    » An was? «
    » Es ist schon lange her. Ich habe dir beim Essen zugesehen und … es war einfach nur nett, das ist alles. Wie sie dir so gut geschmeckt haben. Es war schön, wie dir die Flakes geschmeckt haben. «
    Er holte Schale, Löffel und fettarme Milch und deckte seiner Schwester den Tisch.
    Während sie das Kind in ihren Armen verlagerte, um die rechte Hand für den Löffel frei zu bekommen, öffnete er den Karton und schüttete ihr ein.
    » Du sagst Stopp « , meinte er.
    Das Rascheln der Flocken in der Schale war ein Klang aus dem normalen Leben. Wie die Schritte auf der Treppe vorher wirkte es viel zu laut. Es war, als wäre durch das schweigende Herz ihrer Mutter der Lautstärkeregler der Welt aufgedreht geworden, bis Rehv das Gefühl hatte, Ohrstöpsel zu brauchen.
    » Stopp « , meinte Bella.
    Rehv tauschte den Frosties- gegen den Milchkarton und goss einen weißen Strahl in die Schale. » Noch einmal, aber diesmal mit Gefühl. «
    » Stopp. «
    Rehv klappte die Lasche an der Milch zu und setzte sich. Er verbiss sich die Frage, ob er Nalla halten sollte. So umständlich das Essen war, Bella würde ihre Tochter erst einmal nicht loslassen, und das war in Ordnung. Mehr als in Ordnung. Zu sehen, wie sich seine Schwester mit der nächsten Generation tröstete, war auch ein Trost für ihn.
    » Mmm « , murmelte Bella bei ihrem ersten Löffel.
    Als sich Schweigen zwischen ihnen ausbreitete, erlaubte sich Rehv, an eine andere Küche zu denken, in einer anderen Zeit, als seine Schwester noch viel jünger war und er noch nicht so verkommen. Er dachte an diese eine spezielle Schale Frosties, an die sie sich nicht erinnerte. Die, nach der sie Hunger auf mehr gehabt hatte, jedoch gegen alles ankämpfen musste, was ihr mieser Vater ihr eingebläut hatte – das Frauen sich niemals eine zweite Portion von irgendetwas nachnahmen, weil sie schlank zu sein hatten. Rehv hatte innerlich gejubelt, als sie die Küche in ihrem alten Haus durchquert hatte, um den Frostieskarton an ihren Platz zu holen – als sie sich eine zweite Portion einschüttete, hatte er eine Blutsträne geweint und musste sich entschuldigen und ins Bad gehen.
    Zwei Gründe hatte er gehabt, ihren Vater zu ermorden: seine Mutter und Bella.
    Der erste Lohn war Bellas zaghaft genutzte Freiheit gewesen, sich nachzunehmen, wenn sie hungrig war. Der andere war, dass seine Mutter keine blauen Flecken mehr im Gesicht trug.
    Er fragte sich, was Bella wohl denken würde, wenn sie von seiner Tat erführe. Würde sie ihn hassen? Vielleicht. Er war sich nicht sicher, ob sie sich an die Misshandlungen erinnerte, insbesondere an die, die ihrer Mahmen zuteilgeworden waren.
    » Ist bei dir alles in Ordnung? « , fragte sie plötzlich.
    Er strich sich über den Irokesenschnitt. » Ja. «
    » Du bist manchmal schwer zu durchschauen. « Sie lächelte leicht, wie um ihm zu versichern, dass ihre Worte nicht böse gemeint waren. » Ich weiß nie, ob es dir gutgeht. «
    » Mir geht es gut. «
    Sie sah sich in der Küche um. » Was wirst du mit diesem Haus tun? «
    » Ich behalte es noch mindestens sechs Monate. Ich habe es vor eineinhalb Jahren einem Menschen abgekauft und muss es noch eine Weile behalten, sonst brummen sie mir Spekulationssteuer auf. «
    » Du hattest immer ein Händchen für das Finanzielle. « Bella beugte sich vor und schob sich einen weiteren Löffel in den Mund. » Darf ich dich etwas fragen? «
    » Was du willst. «
    » Gibt es für dich eigentlich jemanden? «
    » Wie, jemanden? «
    » Du weißt schon … eine Frau. Oder einen Mann. «
    » Du glaubst, ich bin schwul? « Als er lachte, wurde sie

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