Black Dagger 16 - Mondschwur
nur ein bisschen Sex.« Blay zog eine Braue hoch. »Ich hatte schon länger keinen. Und diese Frauen, denen ich es in den Bars besorgt habe, um mit dir mitzuhalten, waren nicht gerade die große Erfüllung, um ehrlich zu sein. Es wird langsam Zeit, wieder einmal guten Sex zu haben.«
Der Bastard besaß die Frechheit, blass zu werden. Das tat er wirklich. Und dann taumelte er doch tatsächlich rückwärts und lehnte sich an die Tür.
»Wohin geht ihr?«, fragte er in rauem Ton.
»Er nimmt mich mit ins Sal’s. Und dann gehen wir in diese Zigarrenbar.« Blay schloss seine andere Manschette und ging zum Kleiderschrank, um seine Seidensocken zu holen. »Danach … wer weiß?«
Ein Schwall des Duftes nach dunklen Gewürzen zog durch das Schlafzimmer und brachte ihn zum Schweigen. Dass ein Gespräch zwischen ihnen Qhuinns Bindungsduft
auslösen würde, hätte er nicht einmal in seinen kühnsten Träumen erwartet …
Blay drehte sich wieder um.
Nach einem langen Moment voller Spannung ging er zu seinem besten Freund hinüber, angezogen durch dessen Duft. Und als er näher kam, verfolgte Qhuinns heißer Blick jeden seiner Schritte. Die Verbindung zwischen ihnen, die auf beiden Seiten verlorengegangen war, war plötzlich wieder da.
Als sich ihre Nasenspitzen trafen, blieb Blay stehen und seine sich hebende Brust berührte die von Qhuinn. »Sag das Zauberwort«, sagte er barsch. »Sag das eine Wort, und ich werde nicht gehen.«
Qhuinn umfasste mit seinen starken Händen Blays Kehle und drückte so stark zu, dass dieser den Kopf in den Nacken legen und seinen Mund öffnen musste, um atmen zu können. Seine starken Daumen bohrten sich in Blays Kiefergelenke.
Welch aufwühlender Moment.
Elektrisierend. Und voller Potenzial.
Sie würden miteinander im Bett landen, dachte Blay, als er seine Hände um Qhuinns starke Handgelenke legte.
»Sag das Wort, Qhuinn. Mach es, und ich werde die Nacht mit dir verbringen. Wir werden mit Xhex und John rausgehen und wenn sie fertig sind, werden wir hierher zurückkehren. Sag es!«
Die blau-grünen Augen, in die Blay schon sein ganzes Leben geblickt hatte, starrten auf seine Lippen, und Qhuinns Brust hob und senkte sich, als ob er schnell laufen würde.
»Besser jetzt gleich«, meinte Blay. »Warum küsst du mich nicht einfach …«
Blay wurde herumgeschleudert und an die Kommode
gedrückt, so dass sie laut knallend gegen die Wand schlug. Als Blays Flakons mit Eau de Cologne klirrend gegeneinanderschlugen und eine Bürste zu Boden fiel, drückte Qhuinn seine Lippen fest auf Blays Mund und seine Finger krallten sich in dessen Kehle.
Das störte Blay nicht. Härte und Leidenschaft, das war alles, was er von dem Kerl wollte. Und Qhuinn war ganz klar mit von der Partie. Seine Zunge schoss heraus und ergriff von Blays Mund Besitz.
Mit zittrigen Händen riss sich Blay das Hemd aus der Hose und fasste nach seinem Reißverschluss. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet!
Aber es war vorbei, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte.
Qhuinn drehte sich weg, als Blays Hose zu Boden fiel, und zog in Richtung Tür ab. Mit der Hand am Türknauf rammte er seine Stirn zweimal gegen die Tür.
Und dann meinte er mit lebloser Stimme: »Geh, ich wünsche dir viel Vergnügen. Sei nur vorsichtig, bitte, und verlieb dich nicht in ihn. Er wird dir sonst das Herz brechen. «
Von einer Sekunde zur nächsten verließ Qhuinn den Raum und schloss lautlos die Tür.
Unter den Nachwirkungen von Qhuinns Abgang blieb Blay wie versteinert dort stehen, wo er zurückgelassen worden war, mit der Hose um die Knöchel. Seine schwindende Erektion war ihm zutiefst peinlich, obwohl er alleine war. Als die Welt vor seinen Augen zu verschwimmen begann und sich seine Brust verkrampfte, blinzelte er schnell und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Wie ein alter Mann bückte er sich und zog die Hose über seine Hüften. Dann fummelten seine Finger am Reißverschluss und den Knöpfen seiner Hose herum. Ohne das Hemd
in den Bund zu stecken, ging er hinüber zum Bett und setzte sich.
Als das Handy auf dem Nachttisch klingelte, drehte er sich um und blickte auf die Anzeige. Irgendwie erwartete er, dass es Qhuinn war. Doch der war der Letzte, mit dem er jetzt reden wollte. Wer auch immer es war, Blay ließ ihn auf seine Voicemail sprechen.
Aus irgendeinem Grund musste er an die Stunde denken, die er im Bad verbracht hatte: an den Aufstand, den er wegen seiner Rasur gemacht, wie er sich die Nägel manikürt und sein
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