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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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klopfendes Herz in der Brust, aber ihre Seele war bereits weit fort.
    »Lasst sie gehen«, befahl Darius. »Lasst sie gehen, und wir werden Euch am Leben lassen.«
    »Niemals! Sie gehört mir.«
    Die Augen des Symphathen leuchteten rot, und sein böses Erbe schimmerte in der Dunkelheit. Aber seine Jugend und Panik machten es ihm unmöglich, die mächtigste Waffe seines Volkes einzusetzen: Obwohl Darius auf einen mentalen Angriff vorbereitet war, versuchte der Sündenfresser nicht, in seinen Kopf einzudringen.
    »Lasst sie gehen«, wiederholte Darius, »und wir werden Euch nicht töten.«
    »Ich habe mich mit ihr vereinigt! Habt Ihr gehört! Ich habe mich mit ihr vereinigt!«
    Als Tohrment mit seiner Waffe direkt auf den Symphathen zielte, war Darius beeindruckt, wie ruhig er war. Es war schließlich Tohrs erster Feldeinsatz, und noch dazu eine Geiselnahme durch einen Symphathen . Und der Junge befand sich mittendrin, ohne sich von dem Drama überwältigen zu lassen.
    Mit wohldurchdachter Gelassenheit versuchte Darius, den Gegner mit Argumenten zu überzeugen, und bemerkte zu seinem großen Verdruss, dass das Nachtgewand der Vampirin befleckt war. »Wenn Ihr sie freigebt …«
    »Ihr könnt mir nichts geben, das mehr wert ist als sie.«
    Tohrments leise Stimme brach die Spannung: »Wenn Ihr sie gehenlasst, werde ich Euch nicht in den Kopf schießen.«
    Das war keine schlechte Drohung, dachte sich Darius. Aber natürlich würde Tohrment die Waffe nicht abfeuern – das Risiko, dass versehentlich die Frau getroffen wurde, war einfach zu groß.

    Der Symphath begann, sich in Richtung Scheune zurückzuziehen, und zog die Vampirin mit sich. »Ich werde sie aufschlitzen …«
    »Wenn sie für Euch so wertvoll ist«, meinte Darius, »wie könntet Ihr dann diesen Verlust ertragen?«
    »Dann ist es wohl besser, wenn sie mit mir stirbt …«
    Bumm!
    Als Tohrment die Waffe abfeuerte, schrie Darius auf und sprang nach vorne, obwohl er eigentlich keine Chance hatte, die Kugel mit den Händen abzufangen.
    »Was hast du getan?«, brüllte er, als der Symphath und die Vampirin zusammen zu Boden gingen.
    Darius rannte über den Rasen, fiel neben den beiden auf die Knie und betete, dass Sampsones Tochter nicht getroffen worden war. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich vorbeugte, um den Entführer von seinem Opfer zu ziehen …
    Als er den jungen Symphathen auf den Rücken rollte, blickten dessen Augen starr zum Himmel, und in der Mitte seiner Stirn prangte ein kreisrundes schwarzes Loch.
    »Gütige Jungfrau der Schrift … «, hauchte Darius. »Was für ein Schuss!«
    Tohrment kniete sich nieder. »Ich hätte nicht abgedrückt, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre.«
    Beide beugten sich über die Vampirin. Auch sie sah zum Himmel empor, mit starren blassen Augen und ohne zu blinzeln.
    Ob er ihr letzten Endes doch noch die Kehle aufgeschlitzt hatte?
    Darius strich über ihr duftiges, einst weißes Nachtgewand. Es war mit Blut befleckt – teils getrocknet, teils frisch.
    Die Träne, die aus ihrem Auge trat, glitzerte im Mondlicht silbern.
    »Ihr seid gerettet«, meinte Darius. »Ihr seid sicher. Habt keine Angst. Macht Euch keine Sorgen.«

    Als sich ihre blassen Augen auf ihn richteten, war die Verzweiflung darin so kalt wie ein Winterwind.
    »Wir werden Euch nach Hause zurückbringen«, schwor Darius. »Eure Familie wird …«
    Ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. »Ihr hättet an seiner Stelle mich erschießen sollen.«

24
    Als Xhex bei »drei« anlangte, nahm sie im Wohnzimmer des Farmhauses Gestalt an und dachte bei sich, dass die Sorge wegen eines Hinterhalts durchaus berechtigt gewesen war – allerdings waren es in diesem Fall die Vampirjäger, die überrumpelt wurden. Xhex knöpfte sich den nächstbesten Lesser vor, und während des Handgemenges mit dem Kerl wusste sie bereits, dass sie schnell vorgehen mussten.
    Das Überraschungsmoment ließ sich in jedem Kampf nur einmal nutzen, und sie und ihr Team waren den Gegnern im Verhältnis vier zu eins unterlegen – in einer Situation, in der keine Schusswaffen eingesetzt werden konnten.
    Kugeln waren nur treffsicher, wenn man freie Schussbahn auf ein statisches Ziel hatte, und in diesem Fall war keine dieser beiden Bedingungen erfüllt. Überall flogen Arme, Beine und Körper herum, als die Brüder, John und Qhuinn genau dasselbe taten wie sie – sich irgendeinen Rekruten schnappen und ihm den Garaus machen.

    Mit dem Dolch in der linken Hand verpasste Xhex

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