Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
ins Gesicht, brach ihm die Nase und wahrscheinlich auch noch den Wangenknochen oder eine Augenhöhle.
    Doch es gab kein Halten.
    Während schwarzes Blut aufspritzte und ihn über und über besudelte, bleckte er die Fänge und zerfetzte seinen Feind mit den Zähnen, während er ihn auf den Boden presste. Der Zerstörungstrieb war so intensiv, dass er so lange weitergemacht hätte, bis er am Asphalt geknabbert hätte – dann aber meldete sich doch seine Vernunft mit einem knappen Hallo.
    Er musste sich Xhex’ Verletzungen ansehen.
    Dann zückte er einen Dolch, hob den Arm und blickte dem Jäger fest in die Augen. Oder in das, was von den Glupschern noch übrig war.
    Er rammte ihm die Klinge so tief und kraftvoll in die Brust, dass er, nachdem Blitz und Knall verpufft waren, beide Hände und sein ganzes Körpergewicht einsetzen musste, um sie wieder aus dem Asphalt zu ziehen. Er wandte sich um und betete, dass Xhex noch …
    Sie war mehr als auf den Beinen. Sie hatte sich den nächsten Lesser vorgeknöpft – obwohl sich auf ihrer Brust ein roter Fleck ausbreitete und ihr rechter Arm schlaff herabhing.
    John verlor fast den Verstand.
    Mit einem Satz sprang er auf und warf sich zwischen seine Shellan und den Feind, und als er sie zur Seite schubste, kassierte er einen Schlag, der für sie bestimmt gewesen war – einen kräftigen Schwinger mit einem Baseballschläger, bei dem ihm der Schädel dröhnte wie ein Glockenturm und er vorübergehend das Gleichgewicht verlor.
    Genau die Sorte Schlag, der sie flach zu Boden gestreckt und ihr den Garaus gemacht hätte.
    Ein kleiner Ausfallschritt, und schon hatte er sein Gleichgewicht zurück und konnte den zweiten Versuch, ihn auf eine Flugbahn zu schicken, mit beiden Händen abfangen.
    Mit einem kurzen Stoß rammte er dem Lesser den eigenen Schläger ins Gesicht, sodass er Sternchen sah. Dann war es Zeit für die Abrechnung.
    » Was soll das?«, schrie Xhex hinter ihm, als er den Jäger zu Boden zwang.
    Er konnte sich schlecht mit ihr verständigen, da seine Hände die Gurgel des Lessers umschlossen. Andererseits hätte es die Lage sicher nicht verbessert, hätte sie gewusst, was ihm durch den Kopf ging.
    Mit einem schnellen Stoß schickte John den Jäger zurück zu Omega und richtete sich auf. Sein linkes Auge, jenes, das den Schlag mit der Keule abbekommen hatte, schwoll bereits an, und er spürte das Pulsieren im Gesicht. Auch Xhex blutete.
    » Tu mir so etwas nie wieder an«, fauchte sie.
    Er wollte ihr mit dem Finger drohen, aber wenn er das tat, konnte er sich nicht verständigen. Dann kämpfe nicht, wenn du verletzen … gewundet bist!
    Himmel, er konnte nicht einmal mehr kommunizieren, seine Finger verhedderten sich bei jedem Wort.
    » Es ging mir gut!«
    Aber du blutest …
    » Das ist nur eine Fleischwunde …«
    So? Und warum kannst du dann den Arm nicht heben?
    Sie gingen aufeinander zu, aber nicht im Guten, sondern mit vorgestrecktem Kinn, geduckt und angriffslustig. Und als sie auf seine letzte Anschuldigung nichts erwiderte, wusste er, dass er richtig geraten hatte – wusste außerdem, dass sie Schmerzen litt.
    » Ich passe auf mich selbst auf, John Matthew«, schnaubte sie verächtlich. » Du musst nicht auf mich aufpassen, bloß weil ich eine Frau bin.«
    Ich hätte das Gleiche für einen Bruder getan. Nun, zumindest fast. Also komm mir nicht mit diesem feministischen Blödsinn …
    » Feministischer Blödsinn?!«
    Du stellst es hin, als ginge es um dein Geschlecht, nicht ich.
    Sie blickte ihn bedrohlich an. » Ach, wirklich? Komischerweise überzeugt mich das nicht. Und wenn du glaubst, es wäre ein politisches Statement, dass ich für mich selbst einstehe, dann hast du dich mit der Falschen vereinigt.«
    Hier geht es nicht darum, dass du eine Frau bist!
    » Natürlich geht es darum!«
    Zur Unterstreichung atmete sie tief ein, als wollte sie ihn auf den Bindungsgeruch aufmerksam machen, der in seiner Intensität sogar den Gestank des ganzen Lesser -Bluts um sie herum übertraf.
    John bleckte die Fänge und gebärdete: Es geht um deine Dummheit, die auf dem Schlachtfeld zur Gefahr wird.
    Xhex öffnete den Mund – doch dann verkniff sie sich eine Antwort, starrte ihn stattdessen einfach nur an.
    Auf einmal legte sie den gesunden Arm über die Brust, und ihr Blick schweifte über seine linke Schulter hinweg ins Nichts. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    So als bedauere sie nicht nur, was gerade vorgefallen war, sondern auch, ihm jemals begegnet zu sein.
    John

Weitere Kostenlose Bücher