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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht an das Gefühl heran, endlich in den Armen zu halten, was sie in einem Moment großer Qual von sich gestoßen hatte, was es hieß, ihr eigen Fleisch und Blut an sich zu drücken, diese Frau zu halten, der sie so eigennützig Unrecht zugefügt hatte, und sei es auch nur für einen Augenblick.
    »M eine Tochter«, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. »M eine wundervolle, starke … würdige Tochter.«
    Mit zitternder Hand umfasste sie den Hinterkopf von Xhex und drehte ihr Gesicht auf die Seite, sodass die junge Frau an ihrer Schulter lag wie ein Baby. Dann strich sie sanft über ihren Kopf und glättete das kurze Haar.
    Sie konnte wirklich nicht behaupten, dass sie diesem Symphathen in irgendeiner Hinsicht dankbar war. Aber dieser Moment milderte den Schmerz, dieser kostbare Moment, da sie spürte, wie sich der Kreis, der in ihrem Schoß begonnen hatte, endlich schloss, wie zwei Hälften, die lange getrennt gewesen waren, sich wieder vereinten.
    Als sich Xhex schließlich aus der Umarmung löste, schrie No’One erschrocken auf: »D u blutest!« Sie streckte die Hände nach den Wangen ihrer Tochter aus und wischte die roten Tropfen fort. »I ch rufe Doc Jane …«
    »M ach dir keine Sorgen. Es ist nichts Schlimmes. Es ist nur die Art, wie ich … weine.«
    No’One berührte das Gesicht ihrer Tochter und schüttelte staunend den Kopf. »D u bist so anders als ich.« Als Xhex den Kopf zur Seite riss, fügte sie hinzu: »N ein, das ist gut. Du bist so stark. So unbeugsam. Das gefällt mir an dir – mir gefällt alles an dir.«
    »D as meinst du nicht im Ernst.«
    »D eine Symphathen -Seite … ist in gewisser Weise auch ein Segen.« Als Xhex widersprechen wollte, kam ihr No’One zuvor: »D urch sie bist du beschützt. Sie ist deine Waffe.«
    »V ielleicht.«
    »G anz bestimmt.«
    »W eißt du was? Ich war dir nie böse. Ich verstehe, warum du das damals getan hast. Du hast eine Missgeburt zur Welt gebracht …«
    »V erwende bitte niemals wieder dieses Wort in meiner Gegenwart«, knurrte No’One. »N icht, wenn es um dich geht. Ist das klar?«
    Xhex lachte heiser und hob abwehrend die Hände. »O kay, okay.«
    »D u bist ein Wunder.«
    »W ohl eher ein Fluch.« Als No’One widersprechen wollte, schnitt ihr Xhex das Wort ab. »H ör zu, ich weiß diese ganze … Sache zu schätzen. Ehrlich – ich meine, das ist wirklich lieb von dir. Aber ich glaube nicht an Schmetterlinge und Einhörner, und du solltest das auch nicht tun. Weißt du, was ich gemacht habe, in den letzten – ich weiß nicht mal wie vielen – Jahren?«
    No’One runzelte die Stirn. »D u hast in der Menschenwelt gearbeitet, nicht wahr? So etwas in der Richtung habe ich mal aufgeschnappt.«
    Xhex hob ihre blassen Hände und krümmte die Finger kurz zu Klauen. »I ch war als Killerin tätig. Ich wurde dafür bezahlt, zu töten. An meinen Händen klebt das Blut vieler Leute, No’One – das solltest du wissen, bevor du irgendeine verklärte Versöhnung für uns planst. Noch mal, ich bin froh, dass du mich hergebeten hast, und ich vergebe dir absolut alles – aber ich bin mir nicht sicher, ob du ein realistisches Bild von mir hast.«
    No’One steckte die Arme in die Ärmel ihrer Robe. »G ehst du … dieser Tätigkeit auch jetzt noch nach?«
    »N icht für die Bruderschaft oder meinen früheren Boss. Aber mein jetziger Job? Wenn ich diese Fertigkeiten wieder rauskramen müsste, würde ich es ohne zu zögern tun. Ich beschütze, was mir gehört, und wenn sich mir jemand in den Weg stellt, tue ich, was nötig ist. So bin ich nun mal.«
    No’One studierte dieses Gesicht, diesen harten Ausdruck, diesen durchtrainierten Körper, der mehr an einen Mann erinnerte … und sah, was dahintersteckte: Xhex hatte etwas Verletzliches an sich, so als erwartete sie, dass man sie abwies, ausschloss, von sich stieß.
    »I ch finde, das ist in Ordnung.«
    Xhex machte regelrecht einen kleinen Satz. »W as?«
    No’One reckte erneut das Kinn hoch. »I ch bin von Männern umgeben, die nach diesen Regeln leben. Warum sollten für dich andere Regeln gelten, nur weil du eine Frau bist? Ich bin ganz schön stolz auf dich. Lieber Aggressor als Opfer – ich bin froh über deine Einstellung.«
    Xhex atmete zitternd ein. »V erdammt … du hast keine Ahnung, wie gut ich deine Worte im Moment brauchen kann.«
    »I ch wiederhole sie mit Freuden, wenn du das wünschst.«
    »I ch hätte nie gedacht … ach was, ist ja egal. Ich bin froh, dass du hier bist. Ich bin froh,

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