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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schein des Wassers, das bald abgelassen werden würde.
    Wow … dachte Xhex. Bei ihrer Mutter hatte sich etwas Bedeutendes verändert und ihren emotionalen Überbau beeinflusst. Ihr Raster war durcheinandergeraten, aber nicht auf ungute Art. Eher wie ein Haus, das gerade von Grund auf renoviert wurde. Es war ein guter Ansatz, ein positiver Wandel, der noch lange nicht abgeschlossen war.
    »B raver Tohr«, murmelte Xhex leise.
    Als hätte sie es gehört, blickte No’One über die Schulter – und da erst bemerkte Xhex, dass sie nach all der Zeit ihre Kapuze abgestreift hatte. Ihr blondes Haar lag eng am Kopf, vermutlich, weil sie einen Zopf trug, den sie in ihre Robe gesteckt hatte.
    Xhex wartete darauf, dass Angst in ihrem Raster emporkletterte. Doch wartete sie vergebens.
    Heiliger Bimbam, hier war wirklich etwas passiert.
    »D anke, dass du gekommen bist«, grüßte No’One, als Xhex auf sie zukam.
    Auch ihre Stimme klang anders. Ein wenig tiefer. Bestimmter.
    Sie hatte sich in vielerlei Hinsicht geändert.
    »D anke für die Einladung«, antwortete Xhex.
    »D u siehst gut aus.«
    »D u auch.«
    Sie blieb vor ihrer Mutter stehen und musterte ihr hübsches Gesicht, über das der Widerschein vom Pool flackerte. Während sie so schweigend dastanden, runzelte Xhex die Stirn und ließ die Informationen auf sich einstürmen, die der Anblick ihrer Mutter bot.
    »D u kommst nicht weiter«, sagte sie und dachte, dass es irgendwie ironisch war.
    Ihre Mutter wirkte überrascht. »D u … hast recht.«
    »S chon komisch.« Xhex blickte in den Himmel. »I ch auch nicht.«
    No’One blickte auf zu dieser starken, stolzen Frau vor ihr und fühlte sich aufs Merkwürdigste mit ihrer Tochter verbunden: Als die rastlosen Reflexionen vom Pool über ihr hartes, entschlossenes Gesicht spielten, entdeckte sie in den stahlgrauen Augen eine genervte Frustration, die der ihren ähnlich war.
    »D u und Tohr also«, bemerkte Xhex beiläufig.
    No’One riss die Hände an ihre errötenden Wangen. »I ch weiß nicht, was ich darauf antworten soll.«
    »V ielleicht hätte ich es nicht ansprechen sollen. Aber – es beherrscht deine Gedanken.«
    »D as stimmt nicht.«
    »L ügnerin.« Doch so wie Xhex das sagte, klang es nicht anschuldigend. Es war keine Kritik, lediglich eine Feststellung.
    No’One wandte sich wieder dem Wasser zu und rief sich ins Gedächtnis, dass ihre Tochter als halbe Symphathin sie durchschauen würde, auch wenn sie gar nichts sagte.
    »I ch habe kein Anrecht auf ihn«, murmelte sie und blickte auf die unstete Oberfläche des Pools. »K ein Recht auf nichts, was ihn betrifft. Aber das ist nicht der Grund, warum ich dich hierhergebeten habe …«
    »W er sagt das?«
    »V erzeihung?«
    »W er sagt, dass er dir nicht gehört?«
    No’One schüttelte den Kopf. »D u kennst all die Gründe.«
    »N ein. Das tue ich nicht. Wenn du ihn willst und er dich …«
    »D as tut er nicht. Nicht … in jeder Hinsicht.« No’One strich sich das Haar zurück, obwohl es ihr gar nicht ins Gesicht hing. Gütige Jungfrau der Schrift, wie ihr Herz klopfte. »I ch kann nicht … ich sollte nicht über ihn reden.«
    Es fühlte sich sicherer an, niemandem gegenüber eine Silbe zu verlieren – No’One wusste, dass es Tohr nicht gefallen würde, wenn man über ihn sprach.
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Z wischen John und mir läuft es nicht gut.«
    No’One sah Xhex an, überrascht von ihrer Offenheit. »I ch … ich hatte mich schon gewundert. Du bist seit Langem nicht mehr hier, und er wirkte nicht glücklich. Ich hatte … mir einen anderen Ausgang erhofft. Nicht nur in dieser Hinsicht.«
    Auch zwischen ihnen beiden.
    Und tatsächlich hatte Xhex recht: Sie steckten beide in festgefahrenen Situationen – das war nicht gerade die Gemeinsamkeit, die man sich wünschte, aber No’One würde jede Gelegenheit nutzen, die sich bot.
    »D u und Tohr, ich finde, das passt«, meinte Xhex unvermittelt und lief am Rande des Pools entlang. »E s gefällt mir.«
    No’One zog erneut die Brauen hoch. Und warf ihr Schweigegelübde über Bord. »E hrlich?«
    »E r ist ein guter Kerl. Solide, zuverlässig – die Sache mit seiner Familie ist eine Tragödie. John macht sich schon so lange Sorgen um ihn – weißt du, sie war die einzige Mutter, die John je hatte. Wellsie, meine ich.«
    »H ast du sie je kennengelernt?«
    »N icht offiziell. Sie war nicht der Typ für die Sorte Club, in der ich gearbeitet habe, und ich war bei der Bruderschaft alles andere

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