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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Stromleitungen, die auf das Gebäude zuliefen und an der hinteren Ecke verankert waren.
    Xhex dematerialisierte sich auf die Rückseite des Baus. Man konnte nicht erkennen, ob die Leitungen unter Strom standen oder nicht: Nirgends brannte Licht, im Haus war es dunkel wie im Inneren eines Totenschädels.
    Sie wollte auf keinen Fall irgendeinen Alarm auslösen.
    Doch ein kurzer Blick auf eines der Fenster ließ sie stutzen. Da waren keine Läden – es sei denn, sie waren innen angebracht? Was aber noch bemerkenswerter war: Es gab auch keine Gitterstäbe. Doch das Entscheidende war wohl der Keller.
    Xhex umrundete das Haus und blickte in alle Fenster, dann dematerialisierte sie sich aufs Dach, um die Schlafzimmer im oberen Stockwerk zu inspizieren.
    Völlig leer, stellte sie verdutzt fest. Und kaum gesichert.
    Sie kehrte auf die Erde zurück, zog ihre beiden Pistolen, atmete tief durch und …
    Als sie im Haus Gestalt annahm, tat sie das in Angriffshaltung, den Rücken einer Ecke des leeren, staubigen Wohnzimmers zugewandt, die Autolader vor sich gestreckt.
    Die erste Auffälligkeit war, dass es hier drinnen genauso kalt war wie draußen. Hatten sie keine Heizung?
    Die zweite, … dass kein Alarm losging.
    Drittens: Niemand erschien aus dem Nichts, um das Haus zu verteidigen.
    Doch das hieß nicht, dass sie sich Zeit lassen konnte. Höchstwahrscheinlich war ihnen einfach egal, was in diesem Stockwerk oder dem darüber geschah.
    Vorsichtig dematerialisierte sie sich zur Tür zum nächsten Raum. Und zum nächsten. Üblicherweise befand sich die Kellertreppe in der Küche – und siehe da, sie war genau dort, wo sie sie vermutet hatte.
    Die Tür, die ihr den Weg versperrte, war mit einem brandneuen soliden Kupferschloss versehen. Was für eine Überraschung.
    Sie brauchte gute fünf Minuten, um das Biest zu knacken, und bis dahin lagen ihre Nerven blank. Alle sechzig Sekunden hielt sie inne und lauschte, obwohl ihre Symphathen -Seite die ganze Zeit über hellwach war, da sie ihre Büßergurte zu Hause gelassen hatte.
    Als sie das Schloss endlich geöffnet hatte, drückte sie die Tür nur einen Spaltbreit auf – und lachte trocken: Die Scharniere quietschten derart laut, dass es einen Toten geweckt hätte.
    Das war ein zuverlässiger, altmodischer Schutz – und Xhex wäre jede Wette eingegangen, dass sämtliche Türen und Fenster dieses Hauses ungeölt waren. Die Stufen ächzten vermutlich wie eine alte Frau, wenn man sie belastete. Ja, genauso hatten es die Leute vor der Erfindung der Elektrizität gemacht – ein gutes Ohr und der Verzicht auf Schmiermittel bildeten eine Alarmanlage, die ganz ohne Batterie und ohne Stromanschluss auskam.
    Sie klemmte sich die Taschenlampe zwischen die Zähne, um beide Hände für die Waffen frei zu haben, dann suchte sie die grobe Holztreppe ab. Am Fuß der Treppe sah man Erdboden, und dorthin dematerialisierte sich Xhex und wirbelte schnell in eine Abwehrhaltung.
    Stockbetten, drei Stück davon, und ein Einzelbett etwas abseits.
    Kleider in großen Größen. Kerzen als Lichtquelle. Streichhölzer. Lesestoff.
    Handyladegeräte. Ein Netzteil für einen Laptop.
    Das war’s.
    Keine Waffen. Keine elektrischen Geräte. Nichts, was Rückschlüsse auf die Bewohner zuließ.
    Andererseits hatte Xcors Bande als Nomaden begonnen, deshalb besaßen sie anscheinend nur so viel, wie sie tragen konnten – ein weiterer Grund, warum sie so gefährlich waren: Sie konnten ohne große Umstände umsiedeln und ließen dabei kaum eine Spur zurück.
    Dennoch war dieser Keller ganz eindeutig ihr Heiligtum, der Ort, an dem sie tagsüber angreifbar waren – und dementsprechend schützten sie sich: Die Wände, die Decke und die Rückseite der Tür waren mit Stahlgittergeflecht überzogen. Einen anderen Ein- und Ausgang als diese eine Tür gab es nicht.
    Xhex ging langsam umher und hielt Ausschau nach einer Falltür, einem Tunnel, irgendetwas.
    Irgendwo hier drinnen mussten sie ein Munitionslager haben: So beweglich sie waren, es war ausgeschlossen, dass sie jede Nacht genauso viele Patronen kauften, wie sie bis zur Morgendämmerung verbrauchten.
    Sie mussten ein Lager haben.
    Ihr Blick fiel wieder auf das abseits stehende Bett. Da Xcor der Anführer war, gehörte es vermutlich ihm, und man musste kein Genie sein, um sich auszurechnen, dass ein mögliches Versteck wahrscheinlich dort zu finden war – ein misstrauischer Typ wie er würde nicht einmal seinen Soldaten ganz vertrauen.
    Xhex untersuchte das Bett

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