Black Dagger 20 - Schattentraum
nicht mitbekommen.
Wrath pfiff anerkennend. »A lle Achtung.«
»W arte, John, ich komm nicht mit. Mann gegen Mann … er hat Xcor, der vor der Garage lauerte, ausgeschaltet … er – also John – möchte wissen, ob es dafür irgendeine offizielle Form der Anerkennung gibt … die du Qhuinn gewähren könntest. Als Würdigung … seines außergewöhnlichen … Einsatzes. Und was mich betrifft«, jetzt sprach Tohr für sich selbst, »s chließe ich mich dieser Bitte hundertprozentig an.«
Wrath schwieg eine Weile. »M oment, nur damit ich das richtig verstehe: Qhuinn ist raus, nachdem die Bruderschaft gekommen war, richtig?«
Tohr fing wieder an zu übersetzen. »J ohn sagt nein. Qhuinn ist allein gegangen, ohne Deckung, ohne Schutz, bevor Verstärkung eintraf. Qhuinn meinte wohl … er müsse alles in seiner Macht Stehende tun, damit dir nichts zustößt.«
»I st er denn völlig durchgeknallt?«
»E in wahrer Held, das trifft es wohl eher«, meldete sich plötzlich Beth zu Wort.
»L ielan, du bist wach.« Wrath hatte augenblicklich nur noch Augen für seine Königin. »I ch wollte dich nicht wecken.«
»G laub mir, es ist himmlisch, deine Stimme zu hören … damit kannst du mich jederzeit wecken.« Sie küsste ihn sanft auf den Mund. »H allo, mein Hellren, schön, dass du wieder da bist.«
Tohr und John beschäftigten sich intensiv mit dem Fußboden, während das Königspaar zärtliche Worte austauschte.
Dann war der König wieder auf Sendung. »D as hätte Qhuinn nicht tun sollen.«
»D a gebe ich dir recht«, murmelte Tohr.
Der König wandte sich an John. »J a, in Ordnung. Wir werden uns etwas überlegen. Ich weiß noch nicht, was … aber eine derartige Aktion ist wahrlich heldenhaft. Bescheuert, aber heldenhaft.«
»W arum machst du ihn nicht zum Bruder?«, schlug Beth vor.
Schweigen. Wrath war wie vom Donner gerührt. Tohr und John ging es genauso.
»W as habt ihr denn?«, wunderte sich die Königin. »V erdient er es denn etwa nicht? War er nicht immer für alle da? Außerdem hat er seine ganze Familie verloren – er wohnt zwar hier, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass er sich nicht zugehörig fühlt. Wie könnte man ihm also besser danken und ihm zeigen, dass er sehr wohl dazugehört? Ich weiß, dass niemand an seinen Fähigkeiten im Einsatz zweifelt.«
Wrath räusperte sich. »N un ja, laut Altem Gesetz …«
»S cheiß auf das Alte Gesetz. Du bist der König – du kannst tun, was du willst.«
Wieder hätte man eine Stecknadel fallen hören können, selbst die Klimaanlage verstummte, die warme Luft durch die Deckenventilatoren blies.
»W as meinst du, Tohr?«, fragte der König.
Tohr schielte zu John und war überwältigt, wie sehr er sich diese Ehre für denjenigen wünschte, der für ihn so etwas wie ein Sohn war. Aber hier ging es um Qhuinn.
»I ch finde … ja, das ist keine schlechte Idee«, hörte er sich sagen. »Q huinn sollte an uns gebunden werden und die Brüder achten ihn . Scheiße, die vergangene Nacht war nicht das erste Mal, dass er geglänzt hat. Er ist ein erstklassiger Kämpfer, aber vor allem ist er im Laufe des letzten Jahres viel ruhiger geworden. Jetzt könnte ich mir vorstellen, dass er mit der Verantwortung zurechtkommt, das hätte ich zu einem früheren Zeitpunkt nicht von ihm gesagt.«
»O kay, ich denke darüber nach, Leelan. Es ist ein wundervoller Vorschlag.« Der König wandte sich erneut an Tohr. »K ommen wir nun zu deinem Gefallen. Komm zu mir, Bruder, beuge dein Knie – jetzt haben wir gleich zwei Zeugen, das ist umso besser.«
Tohr kniete nieder und ergriff die königliche Hand, und Wrath verkündete in der Alten Sprache: »T ohrment, Sohn des Hharm, bist du bereit, in alleiniger Verantwortung für den Tod von Xcor, Sohn eines Unbekannten, zu sorgen? Auf dass er durch deine – und nur durch deine – Hand zu Tode komme, als Vergeltung für einen tödlichen Angriff auf meine Person in der vergangenen Nacht – sofern sich besagter Angriff auf Xcors direkten oder indirekten Befehl zurückführen lässt?«
Tohr legte seine freie Hand aufs Herz und erklärte feierlich: »D as bin ich, mein König.«
Wrath wandte sich seiner Shellan zu. »E lizabeth, Tochter des Darius aus der Bruderschaft der Black Dagger, Shellan meiner selbst, deinem König, erklärst du dich bereit, meinen Willen, hiermit kundgetan, zu bezeugen, sollte es mir gefallen, Bruder Tohr dieses Recht zu erteilen, und diesen Moment im Gedächtnis zu behalten und außerdem
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