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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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vollkommen klar gewesen, sie vertraute auf sich und ihre Fähigkeiten. Ihr braucht mich.
    Als es um seinen besten Freund gegangen war, hatte es John nicht gefallen, aber er war zur Seite getreten, damit er sich für das Gemeinwohl einsetzen konnte – obwohl er sich dabei einer tödlichen Gefahr auslieferte. Wäre ihm etwas zugestoßen, wäre John am Boden zerstört gewesen … aber das war nun mal das Gesetz der Soldaten, der Kodex der Bruderschaft.
    Der Kodex des Mannes.
    Xhex zu verlieren wäre natürlich viel schlimmer, weil er ein gebundener Vampir war. Aber Fakt war, dass er sie bei seinem Versuch, sie vor einem gewaltsamen Ende zu bewahren, ganz und gar verloren hatte: Denn ihnen war nichts geblieben, keine Leidenschaft, kein Austausch, keine Wärme … kaum noch Kontakt. Und alles nur, weil ihn sein Beschützerinstinkt überwältigt hatte.
    Es war allein seine Schuld.
    Er hatte sich mit einer Kämpferin vereinigt – und war dann ausgerastet, als aus dem Verletzungsrisiko eine tatsächliche Verletzung geworden war. Zudem hatte Xhex recht – sie wollte auch nicht, dass er umkam oder ihren Feinden in die Hände fiel, und doch erlaubte sie ihm jede Nacht, da rauszugehen.
    Sie stellte sich ihm nicht in den Weg.
    Sie ließ sich nicht von ihren Gefühlen verleiten, ihn an seiner Aufgabe zu hindern – und hätte sie es doch versucht? Nun, dann hätte er ihr geduldig und einfühlsam erklärt, dass er zum Kämpfen geboren war und auf sich aufpasste und …
    Kam ihm das irgendwie bekannt vor?
    Außerdem, wie hätte er es wohl empfunden, wenn man sein Stummsein als Handicap betrachtet hätte? Wie hätte er reagiert, hätte man ihm erklärt, dass er trotz seiner Begabung und seines Geschicks, trotz seines natürlichen Talents und seiner Instinkte nicht in den Einsatz durfte, nur weil er nicht reden konnte?
    Eine Frau zu sein war keine Behinderung. Aber er hatte so getan, als wäre es eine. Er hatte entschieden, dass Xhex aufgrund ihres Geschlechts trotz all ihrer Qualifikationen und ihres Talents nicht in den Einsatz durfte.
    Als ob man allein durch den Besitz von Brüsten stärker gefährdet wäre.
    John rubbelte sich noch einmal übers Gesicht, während sich in seinem Kopf langsam Druck aufbaute. Seine gebundene Seite zerstörte sein Leben. Oder Moment, kleine Korrektur: hatte sein Leben zerstört. Denn er war sich nicht sicher, ob er Xhex zurückgewinnen konnte, egal, was er jetzt tat.
    Aber eines stand für ihn fest.
    Und mit einem Mal dachte er an Tohr und diesen Schwur.
    Da wusste er, was er zu tun hatte.
    No’One verschlug es den Atem: Tohrment kam auf sie zu. Sein massiger Körper verlagerte sich von einer Seite auf die andere im Rhythmus seines Gangs, sein brennender Blick bohrte sich in sie, als wollte er sie verschlingen.
    Er war bereit, sich zu vereinen, ging es ihr durch den Kopf.
    Gütige Jungfrau der Schrift, er kam, um sie zu nehmen.
    Ich will mit dir ficken.
    Ihre Hand fuhr an die Kordel ihrer Robe, und voller Schrecken bemerkte sie, dass sie imstande war, sich augenblicklich zu entblößen. Nicht hier, befahl sie ihren Fingern. Woanders hingegen …
    Da war kein Gedanke an diesen Symphathen, keine Sorge, ob es schmerzen würde, keine Angst, dass sie es bereuen könnte. Nur diese friedvolle Gewissheit inmitten des Sturms des Verlangens, dass sie diesen Mann wollte, dass es diese Vereinigung war, auf die sie so geduldig gewartet hatte.
    Sie waren beide bereit.
    Tohrment blieb vor ihr stehen. Seine Brust hob und senkte sich, und seine Hände schlossen sich zu Fäusten. »I ch gebe dir die Möglichkeit zu gehen. Jetzt. Verlass das Trainingszentrum, und ich werde hierbleiben.«
    Seine Stimme klang gepresst, so tief und leise, dass man ihn kaum hörte.
    Ihre hingegen war ganz klar: »I ch werde nicht gehen.«
    »V erstehst du, was ich sage? Wenn du nicht gehst … dauert es keine zwei Minuten, bis ich in dir bin.«
    Sie hob das Kinn. »I ch will dich in mir.«
    Ein gewaltiges Knurren brach aus ihm hervor, ein Geräusch, das sie unter anderen Umständen wahrscheinlich in Angst und Schrecken versetzt hätte. Aber jetzt, da dieser wundervolle, erregte Vampir vor ihr stand, reagierte ihr Körper mit einem köstlichen Loslassen und bereitete sich weiter darauf vor, ihn in sich aufzunehmen.
    Er war nicht zärtlich, als er sich herabbeugte und sie aufhob, indem er ihre Beine in die Höhe schwang und in der Armbeuge fing. Und er ging nicht langsam, als er auf das Schwimmbad zusteuerte – als wäre es ihm einfach

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