Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
intelligent, kultiviert, amüsant … Er hatte geschliffene Manieren und befasste sich mit den schönen Dingen, die das Leben zu bieten hatte … Er war stets gut gekleidet …
    Fantastisch im Bett …
    Warum nur klang das so, als wollte er sich selbst überzeugen?
    Als er von den Ereignissen im Haus von Assail erzählte, blieb Saxton ganz dicht vor ihm stehen, und sein Gucci-Rasierwasser roch beruhigend. »E s tut mir leid. Das muss dich sehr mitnehmen.«
    Und obendrein war er ein Heiliger. Ein absolut selbstloser Heiliger. Niemals eifersüchtig.
    Qhuinn war nicht so. Qhuinn war eifersüchtig und grässlich besitzergreifend …
    »J a, das tut es«, sagte Blay. »I ch bin völlig am Ende.«
    Saxton griff mit seiner warmen, glatten Hand nach der seinen und drückte sie leicht, dann zog er sie wieder zurück.
    Qhuinn war nie so diskret. Er war eine Marschkapelle, ein Molotowcocktail, ein Elefant im Porzellanladen, ihm war egal, was er für ein Chaos hinterließ.
    »W eiß die Bruderschaft davon?«
    Blay riss sich aus seinen Gedanken. »W ie bitte?«
    »W as er getan hat. Wissen sie es?«
    »W enn ja, dann nicht von ihm. John wirkte verstört, da habe ich gefragt – auf diese Weise habe ich es erfahren.«
    »D u solltest es Wrath erzählen … oder Tohr … oder irgendwem. Qhuinn verdient Anerkennung – obwohl es nicht seine Art ist, sich etwas aus solchem Unsinn zu machen.«
    »D u kennst ihn gut«, murmelte Blay.
    »D as tue ich. Genauso wie dich.« Ein Schatten huschte über Saxtons Gesicht, aber er lächelte trotzdem. »D u solltest dich für ihn darum kümmern.«
    Doc Jane kam aus dem Zimmer, und Blay wandte sich ihr zu. »W ie geht es ihm?«
    »I ch bin mir nicht sicher – was genau war das Problem? Er schlief ganz ruhig, als ich reinkam.«
    Tja, Scheiße, er würde ihr garantiert nicht erzählen, dass Qhuinn geweint hatte. Aber er wusste, dass Qhuinn eine solche Schwäche niemals gezeigt hätte, wenn er nicht wirklich schlimme Schmerzen gehabt hätte.
    »D ann habe ich es wohl falsch interpretiert.«
    Über Janes Schulter hinweg sah Blay zufällig, wie sich Saxton durch das kräftige blonde Haar strich, das sich über seiner Stirn wellte.
    Es war wirklich merkwürdig … Saxton mochte ein Blutsverwandter von Qhuinn sein, aber im Moment erinnerte sein Gesicht ihn viel mehr daran, was für einen Eindruck er selbst jahrelang gemacht haben musste.
    Aber unerwiderte Gefühle sahen eben immer gleich aus, egal, in welchem Gesicht sie sich spiegelten.
    Was für ein Mist.

10
    Ein paar Zimmer weiter saß Tohr an Wraths Krankenbett. Vermutlich war es Zeit zu gehen.
    Seit Längerem schon.
    Verdammt, selbst die Königin war neben ihrem Hellren auf dem Bett eingeschlafen.
    Nur gut, dass sich Beth nicht an seiner Gegenwart störte. Doch zu dieser Selbstverständlichkeit hatten sie schon vor Jahren gefunden. Das gemeinsam Erlittene hatte sie zusammengeschweißt.
    In der Ecke streckte sich George, der zusammengerollt in seinem riesigen hellbeigen Hundebett gelegen hatte, und blickte zu seinem Herrchen auf. Als keine Reaktion kam, legte er den Kopf zurück auf die Pfoten und wimmerte.
    »E r wird wieder gesund«, beruhigte ihn Tohr.
    Der Hund hob die Ohren und wedelte zweimal mit dem buschigen Schwanz.
    »I ch versprech’s dir.«
    Tohr tat es dem Hund gleich und veränderte seine Haltung. Dann rieb er sich die Augen. Mann, er war völlig ausgelaugt. Er wollte nur noch ins Bett, so wie George, und einen Tag lang durchschlafen.
    Aber obwohl dieses Drama vorbei war, versetzte es ihm jedes Mal aufs Neue einen Adrenalinschub, wenn er an diese Kugel dachte. Vier Zentimeter weiter rechts, und sie hätte die Halsschlagader zerfetzt und Wrath das Licht ausgeblasen. Doc Jane und Manny behaupteten sogar, sie hätte durch reinen Zufall an der einzig »u ngefährlichen« Stelle gesteckt – natürlich nur, wenn man wie Wrath jemanden bei sich hatte, der mal eben mit einem Stück Schlauch und einem schwarzen Dolch eine Tracheotomie vornehmen konnte – in einem fahrenden Van, versteht sich.
    Was für eine Nacht.
    Dem Himmel sei Dank für diesen Engel. Wäre Lassiter nicht erschienen und hätte das Steuer übernommen … Tohr erschauderte …
    »W arten wir auf Godot?«
    Tohr blickte zum Bett. Die Augen des Königs waren nur halb geöffnet, aber seinen Mund umspielte ein Lächeln.
    Eine Woge der Gefühle brandete über Tohr hinweg und raubte ihm die Stimme.
    Doch Wrath schien zu verstehen. Er öffnete seine freie Hand und winkte Tohr zu

Weitere Kostenlose Bücher