Black Dagger 20 - Schattentraum
deine Signatur auf Pergament zu setzen, um diese Proklamation für jetzt und immerdar zu besiegeln?« Als sie bejahte, wandte er sich an John. »T ehrror, Sohn des Darius aus der Bruderschaft der Black Dagger, auch bekannt unter dem Namen John Matthew, erklärst du dich bereit, meinen Willen, hiermit kundgetan, zu bezeugen, sollte es mir gefallen, Bruder Tohr dieses Recht zu erteilen, und diesen Moment im Gedächtnis zu behalten und außerdem deine Signatur auf Pergament zu setzen, um diese Proklamation für jetzt und immerdar zu besiegeln?«
Tohr übersetzte aus der Gebärdensprache. »J a, mein König, das tut er.«
»D ann befehle ich dir, Tohrment, Sohn des Hharm, kraft der Befugnis, die mir durch meinen Vater zuteilwurde, dahinzugehen und den nun königlichen Auftrag der Vergeltung meiner Person auszuüben – so sie durch hieb- und stichfeste Beweise legitimiert ist – und mir den Leichnam von Xcor, Sohn eines Unbekannten, zu bringen, als Dienst an deinem König und deiner Spezies. Dein Gelöbnis gereicht deiner Blutlinie zur Ehre, in der Vergangenheit, jetzt und immerdar.«
Noch einmal neigte sich Tohr dem Ring zu, der seit Generationen von Wraths Familie getragen wurde. »S o wie allen Befehlen folge ich auch diesem. Mein ganzes Bestreben liegt darin, mit Leib und Seele Eurer alleinigen Herrschaft zu dienen.«
Als Tohr den Blick hob, lächelte Wrath. »I ch weiß, dass du mir diesen Wichser bringst.«
»S o ist es, mein König.«
»U nd jetzt verschwindet hier. Wir drei brauchen verdammt noch mal eine Mütze Schlaf.«
So verabschiedeten sich alle, und kurz darauf standen Tohr und John auf dem Korridor und schwiegen betreten. Blay war vor Qhuinns Tür eingeschlafen, aber ihm war kein erholsamer Schlaf vergönnt: Seine Stirn war in tiefe Falten gelegt, als würde er selbst inmitten der REM -Phase finsteren Gedanken nachhängen.
Da spürte Tohr ein Tippen auf dem Unterarm, und fragend sah er John an.
Danke, gebärdete dieser.
»W ofür?«
Dass du dich für Qhuinn eingesetzt hast.
Tohr zuckte die Schultern. »A ber das war doch selbstverständlich. Scheiße, wie oft hat sich dieser Kerl schon mit Schlachtrufen ins Getümmel geworfen. Er hat es verdient – und ob man zum Bruder ernannt wird, sollte nicht von der Abstammung abhängen, sondern vom Verdienst.«
Glaubst du, Wrath wird es durchziehen?
»I ch weiß nicht. Es ist kompliziert. Das setzt eine Menge von Papierkram voraus – das Alte Gesetz müsste umformuliert werden. Ich bin aber überzeugt, dass der König etwas für Qhuinn tun wird …«
Am anderen Ende des Flurs trat No’One aus einer Tür, als hätte sie der Klang seiner Stimme hervorgelockt.
Tohr verlor augenblicklich den Faden, weil sich seine gesamte Wahrnehmung auf diese verhüllte Gestalt konzentrierte. Verdammt, er war zu erledigt, um sich ihr zu nähern, zu hungrig nach einer Berührung, die ihm bestätigte, dass er am Leben war, zu negativ gepolt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Gütiger Himmel, wenn er jetzt zu ihr ging, würde er sie nehmen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie John etwas gebärdete.
Mit größter Willensanstrengung gelang es ihm, sich von ihrem Anblick zu lösen und den Jungen anzusehen.
Sie hat sich solche Sorgen um dich gemacht. Sie hat hier draußen mit uns gewartet – sie dachte, du wärst verletzt.
»O h … tja, Scheiße.«
Sie liebt dich.
Okay, wow, wenn er sich bei dieser Bemerkung nicht mal gleich in die Hose machte. »N ein, sie ist nur einfach … sehr mitfühlend.«
John räusperte sich, obwohl seine Hände das Reden besorgten. Ich schätze, ich wusste nicht, dass es zwischen euch beiden so ernst ist.
Tohr dachte daran, wie wütend John gewesen war, und winkte ab. »N ein, nein, das zwischen uns ist keine große Sache. Ehrlich. Ich weiß, wen ich liebe – und zu wem ich gehöre.«
Aber dieses Abtun fühlte sich nicht richtig an. Nicht auf der Zunge, nicht in seinen Ohren … nicht in seinem Herzen.
Es tut mir leid, dass ich kürzlich so ausgeflippt bin, gebärdete John. Aber … Wellsie ist für mich wie eine Mutter, und … ich weiß auch nicht. Bei dem Gedanken, dass du mit einer anderen zusammen bist, wird mir speiübel – obwohl es nicht gerecht ist.
Tohr schüttelte den Kopf und senkte die Stimme. »E ntschuldige dich niemals dafür, dass dir unsere Wellsie am Herzen liegt. Und was das Thema Liebe betrifft, sage ich noch einmal: Auch wenn es nach außen hin anders aussieht, werde ich zeit meines Lebens nur eine
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