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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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solltest.«
    »E iner Art Expertin?«
    »J a.«
    »E s ist nichts daran auszusetzen, der Natur ihren Lauf zu lassen.« Autumn sah die Ärztin an. »A ber ich habe dich gebeten, ihn nicht zu rufen. Ich habe es dir verboten.«
    »M ir blieb keine Wahl.«
    Autumn kamen die Tränen, doch sie unterdrückte sie. »I ch wollte nicht, dass er mich so sieht. Wellsie …«
    »W as ist mit ihr?«
    Autumn riss den Kopf herum, sodass Krümel von den Crackern davonflogen und Ginger Ale über ihre Hand schwappte. Tohrment stand in der Tür, ein großer, finsterer Schatten, der den Rahmen vollkommen ausfüllte.
    Doc Jane erhob sich. »I ch sehe noch einmal nach Layla. Deine Werte sind in Ordnung, und wenn ich wiederkomme, bringe ich dir etwas Anständiges zum Essen.«
    Schon waren sie allein.
    Tohr kam nicht ans Bett, sondern lehnte sich neben der Tür an die Wand. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Brauen tief in die Stirn gezogen. Auf diese Weise wirkte er verschlossen und explosiv zugleich.
    »W as zum Donner sollte das?«, fragte er barsch.
    Autumn stellte die Cracker und die Dose zur Seite und fummelte dann am Zipfel ihrer Decke herum.
    »I ch habe dich etwas gefragt.«
    Autumn räusperte sich. »I ch habe Doc Jane verboten, dich zu rufen …«
    »H ast du geglaubt, wenn du leidest, würde ich kommen und dir helfen?«
    »N ein, ganz und gar nicht …«
    »B ist du dir da sicher? Was hast du denn gedacht, würde Jane unternehmen, wenn du dich nicht behandeln lässt?«
    »F rag die Heilerin selbst, wenn du mir nicht glaubst. Ich habe sie ausdrücklich gebeten, dich nicht zu rufen. Ich wusste, dass es zu viel für dich wäre – wie könnte es anders sein, nach …«
    »H ier geht es nicht um meine Shellan. Das hier hat nichts mit ihr zu tun.«
    »D a bin ich mir nicht so sicher …«
    »V ertrau mir.«
    Danach sagte er nichts mehr. Er stand in dieser angespannten Haltung an der Wand und starrte sie mit hartem Blick an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
    »W as denkst du?«, fragte sie leise.
    Er schüttelte langsam den Kopf. »D as willst du nicht wissen.«
    »D och, das will ich.«
    »I ch glaube, ich habe mir all diese Monate etwas vorgemacht.«
    Das Frösteln aus der Dusche kehrte zurück, aber sie wusste, dass es diesmal nicht an ihrem Fieber lag. Nicht mehr. »W ie das?«
    »J etzt ist nicht der richtige Moment dafür.«
    Als er sich zum Gehen wandte, hatte sie plötzlich das bestimmte Gefühl, dass sie ihn nicht wieder sehen würde. Nie mehr.
    »T ohr«, sagte sie mit belegter Stimme. »I ch wollte dich zu nichts zwingen – das musst du mir glauben. Ich wollte nicht, dass du mir dienst – so etwas würde ich dir niemals antun.«
    Nach einem Moment blickte er über die Schulter, aber seine Augen waren leer. »W eißt du was? Scheiß drauf. Dass du mich nicht bei dir haben wolltest, ist fast noch schlimmer. Denn das kann nur bedeuten, dass du geistesgestört bist.«
    »W ie bitte?« Autumn runzelte die Stirn. »I ch bin vollkommen normal.«
    »N ein, bist du nicht. Denn wenn du das wärst, hättest du dich nicht freiwillig diesem Martyrium …«
    »I ch wollte einfach kein Beruhigungsmittel. Daraus kannst du doch nicht folgern …«
    »A ch nein? Dann halte dich fest, denn meine nächste Folgerung wird dir noch weniger gefallen. Ich glaube allmählich, dass du nur mit mir zusammen warst, um dich zu bestrafen.«
    Sie zuckte so heftig zusammen, dass ihr Genick erneut knackte. »D as wollte ich ganz bestimmt nicht …«
    »W ie könntest du dich besser an deinem Leid weiden als mit einem Mann, der eine andere liebt.«
    »D as ist nicht der Grund, warum ich bei dir bin.«
    »U nd woher willst du das wissen, Autumn? Du hast dich jahrhundertelang zur Märtyrerin gemacht. Du warst Dienerin, Magd, Waschfrau – und die letzten Monate hast du mit mir geschlafen. Damit sind wir wieder bei meinem Standpunkt, dass du psychisch krank bist …«
    »W ie kannst du es wagen, meine tieferen Beweggründe zu beurteilen«, fauchte sie. »D u hast keine Ahnung, was in mir vorgeht.«
    »B lödsinn. Du liebst mich.« Er drehte sich zu ihr um und hob abwehrend die Hand, als sie etwas einwenden wollte. »G ib dir keine Mühe – du sagst es mir jeden Tag im Schlaf. Also fassen wir zusammen: Du findest eindeutig Gefallen daran, dich zu bestrafen. Und du weißt ganz genau, dass ich nur mit dir zusammen bin, um Wellsie aus dem Zwischenreich zu befreien. Also passe ich perfekt in dein Schema …«
    »R aus«, fauchte Autumn.

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