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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Franklin-Preises. Der Mann der Stunde stand auf dem Podium, hielt die mit einer Inschrift versehene Plakette in der Hand und wartete darauf, seine Dankesrede halten zu können.
    Vom Eingang aus beobachtete Kelly ihn eine Weile. Dann schritt sie langsam auf ihn zu. Nick und zwei Polizisten in Uniform folgten ihr. Als alle Gäste sich zu ihnen umdrehten, erkannte sie verschiedene Würdenträger – den Bürgermeister, einen Senator von Pennsylvania, Vorsitzende verschiedener Unternehmen und Verbände –, die zusammengekommen waren, um einen Mann zu ehren, der sie vor gerade zwei Stunden ihrem Tod überlassen hatte.
    Kurz nach ihrer Rettung hatte Captain Cross Nick die Dienstmarke zurückgegeben und ihm gesagt, er könne Ward Sanders Verhaftung auf jede Weise vornehmen, die ihm passend erschien. Nick hatte sich sofort an Kelly gewandt. „Wir können es auf zwei verschiedene Arten machen. Schnell und diskret, um Ward nicht vor aller Welt zu blamieren, oder jetzt sofort im Bellevue in aller Öffentlichkeit, vor den Augen seiner Standesgenossen. Du hast die Wahl.“
    Und die war ihr sehr leicht gefallen.
    Tödliches Schweigen breitete sich im Saal aus, als Kelly ohne zu zögern zum Podium schritt. Sogar von weitem schon konnte sie sehen, wie die Farbe aus Wards Gesicht wich, wie seine Lippen zuckten, als ob er etwas sagen wollte, aber kein Wort hervorbringen konnte.
    Sie ging weiter, die Augen fest auf den Mann gerichtet, dem Philadelphia soeben seine renommierteste Auszeichnung verliehen hatte. Erst als sie kurz vor ihm war, blieb sie stehen. „Was ist los, Ward? Sie sehen aus, als wäre Ihnen ein Geist erschienen.“
    Er schaute hinter sie und dann rechts und links, wo er zwei weitere uniformierte Beamte erblickte.
    „Falls Sie nach einem Ausweg suchen, lassen Sie es sein. Es gibt keinen.“
    Jemand in ihrer Nähe griff nach ihrer Hand. Kelly schaute sich um und sah Cecily. Ihr Gesicht war schneeweiß und ihre Stimme ein wütendes Flüstern. „Kelly, was um Himmels willen machen Sie da?“
    Ihr Blick wanderte gelassen zwischen Cecily und dem Mann neben ihr hin und her. Monroe Sanders ließ sie nicht aus den Augen. Er hatte nie besonders viel für sie empfunden. Sie war bloß eine Freundin von Cecilys Nichte, nichts mehr. Heute Abend allerdings drückte seine Miene unmissverständliche Feindschaft aus. Sie war der Gegner, der aus noch unbekannten Gründen ihr harmonisches Leben zerstören wollte.
    Kelly gab keine Antwort auf Cecilys Frage und konzentrierte ihre Aufmerksam auf Ward. „Warum erzählen Sie diesen netten Menschen nicht, was Sie vorgehabt haben?“ fragte sie ruhig. Im Saal hätte man eine Stecknadel fallen hören können. „Ich würde es ja tun, aber Sie können viel besser Geschichten erzählen als ich.
    Erzählen Sie ihnen doch, wie Sie mich heute Abend nach Pinelands gelockt und Ihrem Butler befohlen haben, mich zu töten, weil ich zu viel wusste. Erzählen Sie ihnen doch, wie Sie und Syd Webber Jonathan Bowman umgebracht haben, weil er ebenfalls zu viel gewusst hat.”
    Die Menschen im Saal hielten den Atem an. Köpfe wurden zusammengesteckt. „Und wenn Sie schon dabei sind, dann sagen Sie ihnen doch auch gleich, wer Sie wirklich sind. Sagen Sie ihnen, dass Sie nicht der großzügige, ehrbare, aufrechte Bürger von Philadelphia sind, der zu sein Sie immer vorgegeben haben, sondern ein korrupter, unzuverlässiger, rücksichtsloser Gauner, der mit der Mafia unter einer Decke steckt.“
    Wie erstarrt saß Ward auf dem Podium, sein Gesicht eine Maske, in der sie nichts erkennen konnte. Es spielte auch keine Rolle. Sie wusste, dass diese öffentliche Demütigung ein vernichtender Schlag war, von dem er sich nie wieder erholen würde.
    Es war nur eine kleine Revanche für das, was er Jonathan und Victoria angetan hatte.
    „Zu dumm, dass Ihr Timing so schlecht war, Ward“, sagte sie mit einem herablassenden Lächeln. „Wenn Sie nicht so gierig gewesen wären und so eifrig darauf bedacht, noch eine oder zwei Millionen zu machen, dann wären Sie jetzt schon auf dieser tropischen Insel, von der Sie so geschwärmt haben.“
    Als sie bemerkte, wie er auf die Plakette hinuntersah, erinnerte sie sich daran, was er ihr über den Preis erzählt hatte: dass es das Einzige sei – das wirklich Einzige –, das er sein Eigen nennen konnte. Jetzt würde er sie zurückgeben müssen. Er hatte es nicht anders verdient.
    Das Schweigen im Saal wurde bedrohlich, während alle darauf warteten, dass dieses

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