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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Gott, Kelly, ich weiß gar nicht, wie ich es machen soll. Sie ist erst fünf Jahre alt. Sie weiß doch gar nichts vom Tod.“
    Kelly erinnerte sich daran, dass Nick ihr erzählt hatte, wie Patti Kolvic ihren Kindern den Tod ihres Mannes erklärt hatte. „Du könntest ihr sagen, dass er sich auf eine lange Reise gemacht hat, um im Himmel die Engel zu besuchen, aber dass er sie immer noch lieb hat und immer auf sie aufpassen wird. Das jedenfalls hat Matt Kolvics Witwe ihren beiden kleinen Mädchen erzählt.“
    Victoria nickte und straffte die Schultern, um sich auf die Prüfung vorzubereiten, die vor ihr lag. Kelly sah ihr nach, wie sie das Zimmer verließ. Dann setzte sie sich mit einem tiefen Seufzer hin und wartete auf ihre Mutter und Gino.
    Drei Stunden später saß Kelly auf ihrem Sofa. Nick hatte die Arme um sie gelegt, und ihr Kopf lag an seiner Brust. Sie schaute in das Feuer, das er angezündet hatte, nachdem sie von Victoria gekommen war. Victoria und Phoebe waren so schnell wie möglich nach Bryn Mawr zurückgefahren.
    Eine Menge war geschehen, während sie fort gewesen war. Kathleen hatte aus Aviano angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass Joe Massimos Jungen angekommen waren. Es ging ihnen gut. Sie waren müde und ein wenig durcheinander, aber sie fühlten sich wohl. Alle drei hatten mit ihrem Vater gesprochen und ihn mit Fragen bestürmt, und er hatte sich bemüht, sie so gut wie möglich zu beantworten, ohne ihnen unnötig Angst zu machen.
    Unglücklicherweise konnte Joe noch immer angeklagt werden, weil er sich für sein Schweigen hatte bezahlen lassen. Da er sich jedoch zur Mitarbeit bereit erklärt hatte, bemühten Nick und Captain Cross sich, einen Deal mit der Polizei von Atlantic City auszuhandeln, damit er nicht ins Gefängnis musste. Um Victoria und Phoebe kümmerte sich Cecily, die nach Bryn Mawr gekommen war, um ihrer Nichte bei den notwendigen Vorbereitungen zu Jonathans Begräbnis zu helfen.
    Tief in Gedanken versunken, streichelte Kelly den Arm, der sie umfasste. „Wenn ich daran denke, dass Victoria und Phoebe in diesem Haus waren, allein mit diesem Verrückten …“
    Nick schloss sie fester in den Arm. „Enrique wird für eine sehr lange Zeit hinter Gittern verschwinden, Kelly. Denk einfach nicht mehr an ihn.“
    „Das kann ich nicht. Ich kann nicht vergessen, wie er mich in der Hütte da draußen angesehen hat, mit diesen kalten, grausamen Augen. Und wie er immer seine Stimme verändert hat. Es war entsetzlich.“ Sie schaute weiter in die tanzenden Flammen im Kamin. „Woher kannte er bloß deine Stimme, Nick? Er hat dich doch nie kennen gelernt.“
    „Syd hatte die Angewohnheit, einige Unterhaltungen in seinem Büro auf Band mitzuschneiden. Das Gespräch, das er und ich vor einer Woche geführt hatten, war in seiner Sammlung. Enrique brauchte sich bloß das Band anzuhören und zu üben. Das Rauschen in der Leitung, das er gemacht hat, während er mit dir sprach, war bloß eine Vorsichtsmaßnahme.“
    „Das Rauschen hätte mich warnen müssen. Ich war ja so blöd.“
    „Warst du nicht.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Aber jetzt genug von Enrique. Das ist ein Befehl.“
    „Du hast Recht.“ Sie streckte die Beine auf dem Sofa aus und legte die Füße übereinander. „Ich habe sowieso etwas Wichtigeres mit dir zu besprechen. Eine Art Beichte.“
    „Eine Beichte, soso. Und du bittest mich um Absolution?“
    Ihre Laune wurde besser. „Nein. Ich akzeptiere jede Strafe, die du für angemessen hältst.“
    „Das klingt vielversprechend. Was hast du denn angestellt?“
    „Ich habe zwei von meinen Bekannten versprochen, dass du ihnen einen Job verschaffst.“
    „Ich verstehe. Kenne ich sie?“
    „Du hast von ihnen gehört.“ Sie machte eine Pause. „Sie heißen Ralph und Ben. Ben ist der Mann, der Zeuge am Mord deines Vaters wurde. Ich weiß, dass du ihn jetzt nicht mehr brauchst, denn Enrique hat ja alles gestanden …“
    „Aber du hast ein Versprechen gemacht und möchtest es gerne halten.“
    Wie gut er sie schon kannte. „Ja.“
    „Hmm. Was machen deine Bekannten denn so?“
    „Ich habe sie nicht gefragt. Aber ich weiß, dass es anständige Kerle sind, ehrlich und rechtschaffen.“
    Sie hörte sein glucksendes Lachen. „Und das hast du alles bei einem einzigen Gespräch festgestellt?“
    Jetzt drehte sie sich um, damit er ihr Gesicht sehen konnte. „Polizisten haben doch kein Monopol auf Menschenkenntnis.“ Sie sah sein Lächeln und kniff ihn ein wenig in den Arm.

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