Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
irre komisch.
    Fox und Ross hatten die Blicke der Häftlinge verfolgt und schauten nun in Glass’ Richtung. Seite an Seite rückten sie zu einem Punkt vor, von dem aus sie den Bolzen auf dem Boden sehen konnten.
    Und sie lachten auch. Na klar.
    Glass hob den Bolzen auf. »Stellt die Scheißmaschinen ab!«, rief er.
    Niemand beachtete ihn. Na schön, mal sehen, wer hier ’nen Knopf drücken konnte.
    Er ging hinüber zur Wand und schaltete den gesamten Strom ab. Die Maschinen verstummten, dafür schlug das Gelächter über ihm zusammen, laut. Jetzt beachteten sie ihn. Das Dumme war nur, er wusste nicht, was er als Nächstes tun sollte.
    Drück den Alarm.
    Was er hätte tun sollen, als Peeler mit der Machete ausgerastet war.
    Schmeiß den Bolzen zurück.
    Aber auf wen?
    Versuch den Schuldigen zu finden.
    Er suchte den Raum ab.
    Schau ihm in die Augen, er wird wegsehen.
    Nicht diese Wichser. Die waren nicht normal. Die würden seinem Blick standhalten. Da war kein Schuldbewusstsein zu sehen.
    Es war zwecklos. Es gab nichts, was er tun konnte.
    Sie starrten ihn immer noch an. Warteten, schweigend jetzt, dass er etwas sagte. Das Gewicht des Bolzens in seiner Hand zog ihn runter. Das Scheißding hatte ganz knapp seinen Kopf verfehlt. Gottverdammt noch mal.
    Er musste etwas sagen. Er sagte: »Hat das jemand verloren?«
    Die Stille breitete sich aus wie ein Ballon, bis sie zu platzen drohte.
    Dann ein Glucksen. Und noch eins. Und noch eins.
    Er versuchte weiterzulächeln, aber seine Lippen zitterten, und so legte er den Bolzen auf die nächste Bank, um ihnen zu zeigen, dass er keine Angst hatte. Er senkte den Kopf und schaltete den Strom wieder ein. Als die Maschinen dröhnend wieder zum Leben erwachten, kehrte er zu seinem Posten am Eingang zurück und schlug die Arme übereinander.
    Kinderspiel.
    Als er den Kopf hob, schaute Fox ihn kopfschüttelnd an, machte eine Bewegung aus dem Handgelenk und formte mit den Lippen das Wort »Wichser«.
    »Ich weiß, dass du das warst«, sagte Glass.
    Wieder mal Umschluss; sie waren in Caesars Zelle, und aus dem Radio plärrte wieder so ein x-beliebiger Popsong. Diesmal kein Blowjob, um Glass in Verlegenheit zu bringen; Jasmine hatte die Gelegenheit genutzt, einem größeren Publikum ihre Reize zu präsentieren.
    Caesar und Horse waren beide aufgestanden und hatten die Arme vor der nackten Brust gekreuzt. Die reinste Muskelreklame. Glass versuchte, nicht auf die Tattoos zu starren, die sich um Caesars Rumpf und Arme zogen, aber es war schwer, den Blick loszureißen. Den Mittelteil bildete eine wunderschöne grünäugige Medusa, die Schlangen als Haare hatte.
    »Officer Glass«, sagte Caesar. »Nick. Wenn ich gewollt hätte, dass Sie verletzt werden, dann wären Sie jetzt verletzt.«
    Himmelherrgott. Sollte das eine Drohung sein oder nur eine Feststellung?
    »Hör zu, Kumpel«, fuhr Caesar fort, »wenn du rausfinden willst, wer das Metallstück nach dir geworfen hat, wieso überprüfst du dann nicht die Überwachungsbänder?«
    Aneinander vorbeireden. Aber Caesar machte bewusst auf begriffsstutzig.
    Zufälligerweise hatte Glass die Bänder überprüft. Fünf Minuten nachdem er aus der Werkstatt gekommen war. Ging zu dem winzigen Kabuff, das großspurig als Kontrollstation bezeichnet wurde. Die Überwachungskameras arbeiteten nur in ausgewählten Gefängnisbereichen. Die Werkstatt gehörte dazu. Er hatte das Band überprüft und festgestellt, dass es montags, mittwochs und freitags nicht aufzeichnete.
    Typisch. Nein, nicht typisch. Die Wichser wussten das. Wussten, dass sie an einem Mittwoch damit durchkamen.
    »Deswegen wollte ich dich nicht sprechen.« Glass hätte nichts weiter zu erklären brauchen, aber er tat es. »Ich wollte dich nicht wegen dem sprechen, was in der Werkstatt passiert ist.«
    »Nein?«, fragte Caesar. »Weswegen denn?«
    »Genau, wie können wir helfen?« Horse legte den Kopf zurück und streckte das Kinn vor. Als wollte er Glass herausfordern, einen Schlag darauf zu landen.
    »Wegen der anderen Sache.« Glass wollte es nicht laut aussprechen. Die Musik dröhnte, aber die Tür zur Hütte war offen. »Du weißt schon.«
    Caesar schüttelte den Kopf.
    »Das mit meiner Frau«, sagte Glass leise.
    Caesar machte ganz große Augen und hob die Hände, als hätte er keinen Schimmer. Das Leben war ihm ein einziges großes Rätsel. »Weißt du, wovon er redet, Horse?«
    Horse schüttelte den Kopf. »Keine Scheißahnung.«
    Glass spürte die Spannung in seinen Schultern, in

Weitere Kostenlose Bücher