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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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zurückgebracht hatte. Und wenn sie das schafften …
    »Eine Mauer aus Gebeinen …«, wiederholte Moore.
    Sie nickte.
    »Wäre ein gewaltiger Schritt«, sagte er. »Wenn wir die finden würden.«
    Er legte den Stein wieder auf den Tisch. »Und damit kann dir vielleicht unser geschätzter Professor McCarter weiterhelfen, wenn er eintrifft.«
    McCarter war ein Archäologieprofessor, den sie zur Unterstützung ihrer Suche hinzuzogen. Er war ein Spezialist für die präkolumbianischen Kulturen Amerikas, darunter die Maya, die anscheinend eine Niederlassung im Amazonasgebiet gegründet hatten.
    »Und wenn ich du sage«, fuhr Moore fort, »meine ich dich allein.«
    Danielle sah ihn finster an, unsicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. »Wovon redest du?«
    Er erklärte es. »Es sind Veränderungen im Gang. Gibbs ruft mich nach Washington zurück, und ich konnte es ihm trotz aller Bemühungen nicht ausreden.«
    Gibbs war der Director of Operations des NRI. Der Mann, der sie beide hierhergeschickt hatte. Gibbs hatte ein ausgeprägtes Interesse an dem Brasilienprojekt und leider auch eine starke persönliche Abneigung gegen Moore.
    »Sag, dass das nicht wahr ist.«
    Moore schüttelte den Kopf. »Leider doch. Ich fliege zurück, und du bleibst hier. Von nun an schmeißt du den Laden. Es ist dein Team, wenn alle Spieler hier unten eintreffen.«
    Sie starrte ihn aus erschrockenen Augen an. Moore war fast von Beginn an ihr Mentor beim NRI gewesen. Er war außerdem einer der wenigen Menschen, denen sie in der merkwürdigen und gefährlichen Welt traute, in der die Organisation operierte. Der Gedanke, dass ihr mitten in einer schwierigen Unternehmung plötzlich seine Unterstützung entzogen wurde, machte sie wütend.
    »Wieso?«, fragte sie. »Und warum ausgerechnet jetzt? Wo wir hier endlich Fortschritte machen.«
    Moore holte tief Luft und nahm die Lesebrille ab. »Ich bin dreiundsechzig«, erinnerte er sie. »Verdammt noch mal zu alt, um auf der Suche nach versunkenen Städten im Urwald herumzulatschen. Das ist eine Aufgabe für junge Leute, und für törichte, könnte man anfügen.« Er zog die Augenbrauen in die Höhe. »Du scheinst mindestens in eine dieser Kategorien zu fallen. Ich lasse dich selbst entscheiden, in welche. Abgesehen davon«, fuhr er fort, »weiß Gibbs sehr wohl um meine Abneigung gegen Schlangen, Moskitos und giftige Frösche. Ich nehme an, er will mir das alles einfach ersparen.«
    »Das ist doch purer Quatsch«, sagte sie. »Du hast Gibbs vom ersten Tag an hier angebettelt, uns zu den Schlangen und Fröschen hinauszuschicken.« Sie sah ihn scharf an, als wollte sie ihn daran hindern, etwas vor ihr zu verbergen. »Sag mir den wahren Grund.«
    Moore setzte ein falsches Lächeln auf und zögerte noch etwas, ehe er nachgab. »Zwei Gründe: Erstens glaubt Gibbs, dass du reif dafür bist, und er hat recht – du bist es. Du bist es schon eine ganze Weile. Ich habe dich nur egoistischerweise zurückgehalten. Und zweitens macht er sich Sorgen. Er glaubt, wir kommen unserem Ziel zwar näher, aber er fürchtet, jemand anderer könnte noch näher dran sein. Er befürchtet, sie könnten schon Leute draußen haben.«
    Sie hatte Gibbs und seine Paranoia gründlich satt. Die Operation wurde so lautlos durchgeführt, dass sie über kein Personal und nur ein minimales Budget verfügten, und keine der üblichen Kommunikationskanäle benutzten. »Unmöglich«, sagte sie. »Die einzigen Leute, die die ganze Geschichte überhaupt kennen, sind du, er und ich.«
    »Ja«, erwiderte Moore leise. »Die einzigen drei.«
    Während sie überlegte, was er damit andeutete, was Gibbs angedeutet hatte, ohne es auszusprechen, verriet ihr Gesichtsausdruck sie einmal mehr. »Das höre ich mir nicht an. Wenn er denkt …«
    Moore unterbrach sie. »Er hat es natürlich nicht gesagt, aber er fragt sich. Er ist sich nicht mehr sicher, was mich betrifft. Wir streiten zu viel. Abgesehen davon hält er dich jetzt für den tüchtigeren Gaul. Du bist jung und ehrgeizig. Er glaubt, dass du so gut wie alles tun wirst, damit die Sache läuft. Ich dagegen bin nicht mehr so jung und vielleicht weniger geneigt, meinen Hals oder andere Körperteile für ein Unterfangen zu riskieren, das sehr wohl zu nichts führen könnte. Möglicherweise würde ich das Ganze auch als Chance sehen, mit ein wenig mehr als einer mickrigen Pension in Ruhestand zu gehen. Und das kann er sich auf keinen Fall leisten.«
    »Das ist lächerlich«, sagte sie.
    »Es ist nicht

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