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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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nur schlecht«, beteuerte Moore. »Er hat ein großes Lockmittel für dich in der Hand, mit dem ich nicht mehr zu ködern bin – Beförderung. Wenn du die Sache durchziehst, gibt er dir einen leitenden Posten mit einer Gruppe regionaler Kräfte, die unter dir arbeitet.«
    Er hielt inne und sah sie an. »Ich weiß, du wolltest nicht, dass es auf diese Weise geschieht, aber betrachte es als das, was es ist – eine Chance, dich zu beweisen.«
    »Das ist doch wieder nur absoluter Quatsch«, sagte sie mit Nachdruck. »Niemand sonst würde für eine Beförderung so etwas tun müssen.«
    Moores Miene wurde ernst, blieb aber dennoch freundlich. »Du bist jünger als die anderen Außendienstleute, und du bist die Einzige auf deiner Ebene, die nicht direkt von der CIA kommt. Das sind zwei Nachteile. Die Tatsache, dass wir uns nahestehen, ist ein weiterer. Mit so einem Hintergrund musst du immer mehr tun. Du musst die anderen übertreffen, nur um mit ihnen gleichzuziehen.«
    Sie wollte das nicht hören. Trotz ihres schnellen Aufstiegs beim NRI fühlte sie sich immer noch als Außenseiterin. Und schließlich führte Gibbs die Organisation wie einen Privatverein; es gab Leute, die nichts falsch machen konnten, die »Gibbs-Boys«, und andere, die man als potenzielles Problem ansah, Angestellte, deren Loyalität womöglich der Organisation im Allgemeinen galt, nicht Gibbs persönlich. An erster Stelle unter diesen standen Moore und in seinem Gefolge auch Danielle. Außenseiter.
    »Du hast also die Wahl«, fügte Moore an und ließ keine Zeit für Selbstmitleid. »Du kannst diese Aufgabe übernehmen und erledigen, oder du kannst hinschmeißen, in die Staaten zurückfliegen und bestätigen, was Gibbs ohnehin von dir denkt: Dass du eine gute zweite Kraft bist, aber keine Führungskraft.«
    Sie mahlte mit den Zähnen, wütend über diese Unterstellung. Das Projekt war bestenfalls eine vage Chance, prädestiniert zum Scheitern, ohne echtes Budget, ohne Unterstützung, ohne die Möglichkeit eines Teilerfolgs. Entweder sie fanden, wonach sie suchten, oder sie fanden es nicht. Und Letzteres war kein akzeptables Ergebnis, egal wie sehr man sich angestrengt hatte oder wie viel man erklären konnte.
    Sie schnaufte und wandte den Blick sichtlich frustriert ab; doch so wütend sie über die Umstände der Veränderung war, konnte sie eine freudige Erregung über die Aussicht, endlich Verantwortung zu übernehmen, nicht leugnen. Sie und Moore hatten in den letzten Jahren als nahezu gleichberechtigte Partner gearbeitet. Wenn auch ohne eigenes Zutun hatte Moore den Löwenanteil an Anerkennung eingeheimst, doch andere sahen sie wiederum hauptsächlich als Nutznießerin seiner Erfahrung und Kompetenz. Wenn sie mit dieser Mission Erfolg hatte, wenn sie die Sache irgendwie zu Ende brachte, würde sie ihren Wert beweisen und damit Direktor Gibbs und allen anderen zeigen, dass mit ihr zu rechnen war.
    »Du weißt genau, dass ich nicht hinschmeiße«, sagte sie. »Aber eins verspreche ich dir: Wenn ich mit diesem Ding in der Hand nach Washington zurückkomme, marschiere ich in Gibbs’ Büro und schieb es ihm verdammt noch mal in den Rachen.«
    »Sorg aber dafür, dass ich dabei bin, wenn es so weit ist«, sagte er.
    Moore spielte den braven Soldaten so gut er konnte, aber sie spürte seinen Zorn und Frust; er hasste es eindeutig, beiseitegeschoben zu werden. Nicht mehr lange, dann würde ein noch größerer Schritt folgen: ein erzwungener Abschied aus dem Dienst. An diesem Punkt würde sie dann sein Vermächtnis sein, und es stärkte sie nur in ihrer Entschlossenheit, ihn nicht zu enttäuschen.
    Sein Gesichtsausdruck wurde ernster. »Du musst wissen«, begann er, »dass die Sache gefährlicher geworden ist. Und nicht nur, weil du selbst die Operation leiten wirst. Es ist tatsächlich noch jemand im Spiel, ein Akteur von außerhalb. Wir haben heute Morgen unseren Transporteur verloren. Der Kerl sagte, er sei von jemand anderem gechartert worden. Ich sagte, ich würde jedes Angebot überbieten, aber er wollte nichts mehr mit uns zu tun haben. Damit sind wir unsere Träger und unser Beförderungsmittel innerhalb einer Woche losgeworden.«
    Mindestens einer ihrer angeheuerten Träger war angegriffen und schwer verprügelt worden, während der Rest der Gruppe einfach verschwunden war. »Offenbar kein Zufall«, sagte Danielle.
    »Nein«, sagte Moore und steckte die Brille in die Tasche. »Es spielt aber eigentlich keine Rolle. Gibbs wollte sie ohnehin

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