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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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«
    Der Mann sah sich nervös um. »Mein Bruder ist hier«, sagte er. »Irgendwo.«
    Auf der anderen Seite des Platzes ging die Tür der Kirche einen Spalt breit auf.
    »Mach den Motor aus«, sagte Hawker.
    Als das Knattern des Auspuffs erstarb, ging die Tür noch weiter auf. Einen Moment später traten zwei Männer aus der Kirche: einer in der Kluft eines anglikanischen Pfarrers, der andere in einem weiten grauen Hemd und schwarzer Hose.
    »Devera!«, rief der Fahrer und sprang aus dem Jeep.
    Der Mann im grauen Hemd lächelte breit. »Bruder«, sagte er. Dann fielen sie sich in die Arme.
    »Hast du die Ärzte gebracht?«, fragte Devera. »Einige von den Leuten sind im Kampf verwundet worden.«
    »Wir haben sie gebracht«, antwortete der Fahrer freudig.
    Hawker drückte auf den Sprechknopf des Funkgeräts. »Alles in Ordnung«, sagte er. »Kommt rein.«
    Kurz darauf fuhren die LKWs ins Dorf, begleitet von weiteren bewaffneten Jeeps und den beiden Vans mit dem aufgemalten roten Kreuz.
    Devera und der Fahrer beobachteten den Konvoi.
    »Wir haben gehört, dass Jumbuto euch gestoppt hat«,
sagte Devera. »Die meisten Leute sind geflohen, weil sie eine Vergeltungsmaßnahme fürchteten.«
    Jumbuto war der einheimische Warlord. Und er hatte sie tatsächlich gestoppt, sie aus dem Hinterhalt überfallen, nachdem er freies Geleit versprochen hatte. Seine Männer hatten zwei der Fahrer und einen Bewacher getötet und dann die Ärzte in der Hoffnung entführt, von ihren relativ wohlhabenden Familien zu Hause in Europa und Amerika ein Lösegeld erpressen zu können.
    Hawker und seine Leute hatten sie verfolgt, womit Jumbuto niemals gerechnet hätte. Achtundvierzig Stunden später war der Kriegsherr tot, und sein protziges Lager in den Bergen brannte. Die wenigen seiner Männer, die nicht umgekommen waren, rannten um ihr Leben.
    Es war ein blutiger, schrecklicher Kampf gewesen. Dreißig Männer waren getötet worden, vier davon Leute von Hawker. Drei andere waren schwer verwundet worden, aber der Weg war frei gewesen.
    »Er hat uns hereingelegt«, sagte der Fahrer, »ganz die Schlange, die er immer war. Aber er wird es nie wieder tun. Wir haben ihn getötet, ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    Devera wirkte begeistert, der Priester weniger. »Sehen Sie, Vater, wie ich gesagt habe.« Er deutete auf Hawker. »Ich habe Ihnen gesagt, der kommt durch.«
    Devera lachte herzlich, umarmte Hawker kräftig und schüttelte ihn.
    Hawker nahm die Dankbarkeit des Mannes hin, aber er lächelte nicht. Er wusste, es gab keine einfachen Lösungen für die Probleme eines Dorfes wie diesem. Nicht lange, dann würden sie sich mit neuen Unterdrückern herumschlagen müssen.
    Der Priester schien es ebenfalls zu wissen. Und auch
wenn ein Ausdruck der Erleichterung auf seinem Gesicht stand, lächelte er nicht. »Wir können nur hoffen, dass der nächste Teufel nicht schlimmer sein wird als der letzte.«
    »Ach, Sie sehen zu schwarz, Vater«, sagte Devera, der noch nicht von seiner Freude lassen konnte. »Gott hat uns Erlösung geschickt.«
    »Gottes Erlösung kommt nicht mit Kugeln und Blut«, erwiderte der Geistliche.
    Hawker sah den Priester an. Brandwunden bedeckten seine Hände, und eine Narbe von einem fürchterlichen Klingenhieb zog sich über seine Stirn und verschwand unter dem Haaransatz, aber in den Augen des Mannes stand keinerlei Böswilligkeit. Selbst nach allem, was er miterlebt haben musste, sprachen nur Güte und Frieden aus seinem Gesicht.
    Einen Augenblick lang hatte Hawker das Gefühl, er müsste etwas sagen, sich selbst erklären vielleicht, oder zumindest seine Taten, aber er fand keine Worte, sondern nickte stattdessen stumm und entfernte sich.
    Hinter ihm war das Abladen der LKWs im Gange, und wie es Devera erwartet hatte, begann das richtige Frohlocken erst jetzt.

5
    Drei Tage nach Hawkers Ankunft war das afrikanische Dorf voller Leben, wie ein Garten nach einem lange ersehnten Regen. Da jetzt Saatgut zur Verfügung stand, wurden die überwucherten Felder gepflügt und bepflanzt. Kinder spielten zwischen den Ärzten, während diese
sie impften, Infektionen behandelten und Kugeln oder Schrapnelle bei einer überraschend großen Anzahl von Männern und Frauen entfernten.
    Für Hawker war die Lebendigkeit des Dorfs sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Falls ein weiterer Kriegsherr diesen Ort ins Auge fasste, würden die Menschen, die jetzt tanzten und lachten, eine neuerliche Unterwerfung schmerzlicher empfinden, als wenn sie

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