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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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erst nie befreit worden wären.
    Bedrückt von diesem Wissen fand er sich auf einer schlichten Holzbank der Kirche wieder, in der zweiten Reihe. Nicht dass er betete, las oder meditierte. Er saß einfach nur da in der Dunkelheit und der Stille.
    Als ehemaliger Pilot war Hawker später bei der CIA gewesen, aber nachdem er einen direkten Befehl verweigert hatte, hatte er die letzten zehn Jahre auf der Flucht verbracht und das Leben eines Parias geführt. Er war jetzt Söldner, schmuggelte Waffen, kämpfte, flog.
    Und während seine Tage oft vom Krieg bestimmt waren, geriet er in seinen Nächten in die finstersten Winkel, in wirren Träumen, die sich im Kreis drehten – Fehler, Versagen, Freunde, die ihm vertraut hatten, die gelitten hatten und gestorben waren.
    Weder im Wachen noch im Schlaf konnte Hawker dem Tod entrinnen.
    Ein Lichtstreifen huschte über den Boden, als jemand die Eingangstür öffnete. Das Licht wurde breiter und schrumpfte wieder, und dann hörte er Schritte auf dem rohen Holzboden. Ein Streichholz flammte auf und wurde an eine Kerze gehalten.
    »Haben Sie Sorgen?«, fragte der Priester.
    »Haben wir die nicht alle?«, antwortete Hawker nur halb im Scherz.

    Der Priester nahm ihm gegenüber Platz. »Natürlich, es ist das Wesen unserer Existenz. Aber vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    Hawker bedachte das Angebot. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass es dafür zu spät war. »Was ist Ihnen widerfahren? «, fragte er und berührte sein Haar an einer Stelle, die der Narbe auf dem Kopf des Priesters entsprach.
    »In Jumbutos Anfangszeit hat mich ein Mann, der für ihn gearbeitet hat, mit einer Machete angegriffen.«
    Hawker biss kurz die Zähne zusammen, als er sich das vorstellte. »Na ja, vielleicht ist der Kerl jetzt tot.«
    »O nein«, sagte der Priester. »Es geht ihm gottlob sehr gut.«
    Hawker sah ihn verwirrt an.
    »Der Mann, der mich angegriffen hat, war Devera«, erklärte der Geistliche. »Er war jung und wollte so leben, wie er es bei den Warlords sah. Aber es war ihm nicht gegeben, und wenn, dann hat es ihm Gott wieder genommen. Eines Tages, Monate später, kam Devera zu mir, um Vergebung zu erlangen. Seine Augen waren rot vom Weinen, sein Gesicht von Gram gezeichnet, und er blutete aus zahlreichen Wunden an den Armen, die er sich in einer Art selbst auferlegten Strafe beigebracht hatte.«
    Der Priester schüttelte betrübt den Kopf. »Selbst nachdem ich ihm vergeben hatte, dauerte es lange, bis er sich selbst vergeben konnte. Doch er arbeitete Tag und Nacht, um diesem Dorf und seinen Bewohnern zu helfen. Schließlich wurde er wieder einer von uns. Ein Teil von etwas Größerem. Ein Teil von uns, ein Teil des Lebens, nicht des Todes. Und dann endlich wich die Dunkelheit aus ihm.«
    Hawker sah den Priester an.
    »Wenn er mich nicht angegriffen hätte«, sagte der Geistliche,
»hätte er andere getötet, vielleicht viele. Er hätte den Weg zurück vielleicht nicht gefunden.«
    »Sie hätten sterben können«, bemerkte Hawker.
    »Gottes Wege sind geheimnisvoll«, erwiderte der Priester. »Veränderung wird oft nur durch Schmerz bewirkt.«
    Zum zweiten Mal, seit er diesen Mann kennengelernt hatte, war Hawker sprachlos. Er blickte zu Boden und dann zur Seite.
    »Ich wollte Sie nicht stören«, sagte der Priester. »Aber hier ist jemand, der Sie sprechen möchte.«
    »Mich sprechen?«
    »Ein Weißer. Er sagt, er ist bis Dwananga geflogen und dann hierhergefahren.«
    »Wann ist er angekommen?«
    »Vor einer Stunde«, sagte der Priester. »Er bestand darauf, Sie sofort zu sprechen, aber ich ließ ihn draußen warten. Dieser Ort ist eine Zufluchtsstätte. Hier sollte man nicht gestört werden.«
    Eine Stunde. War er wirklich so lange in der Kirche gewesen?
    »Hat er gesagt, wie er heißt?«
    »Nein«, antwortete der Priester. »Er sagte, wenn Sie wüssten, wer er ist, würden Sie nicht mit ihm reden wollen. «
    Ein höchst merkwürdiges Eingeständnis von jemandem, der gekommen war, um ihn zu sprechen.
    Hawker stand auf. »Danke, Vater.«
    Er ging zur Tür und stieß sie auf. Draußen empfing ihn greller Sonnenschein nach der dunklen Stille der Kirche. Mit zusammengekniffenen Augen sah er einen grauhaarigen Weißen in einer Freizeithose und einem Hemd mit hochgerollten Ärmeln auf der anderen Seite des Dorfplatzes stehen. Der Mann hatte Hawker den Rücken zugekehrt
und unterhielt sich neben der Wasserpumpe mit Devera.
    Als Hawker näher kam, schaute Devera in seine Richtung.
    Der Weiße drehte

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