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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sie Mitglied des Senats sind. Adjutant von Senator Auriand - oder jemand genauso Wichtigem.«
»Auriol«, stellte Caine automatisch richtig. »Ja, ich bin einer seiner Adjutanten. Es handelt sich um einen untergeordneten Posten, aber Dad war der Ansicht, dass es eine gute Gelegenheit ist, Erfahrung in der Politik zu sammeln.«
»Ihr Vater arbeitet auch für die Regierung?«
»Ja. Seit Kriegsende. Er hat als Ratsherr in Mailand begonnen und ist jetzt dritter Minister für Erziehung.«
»Sie wurden also sehr zeitig vorbereitet?«
Vorbereitet war eine Umschreibung für loyalitätskonditioniert. Das Gespräch entwickelte sich in eine unangenehme Richtung. »Im Alter von fünf Jahren«, antwortete Caine kurz, und sein Ton wurde um einige Grad kälter. Der Adjutant eines Senators sollte nicht mit solchen Fragen belästigt werden.
Galway begriff und trat hastig den Rückzug an.
»Entschuldigen Sie, Mr. Rienzi - ich wollte nicht persönlich werden, sondern war nur neugierig.« Er unterbrach sich unvermittelt, und Caine hörte beinahe, wie er verzweifelt nach einem unverfänglichen Gesprächsthema suchte. »Sind Sie geschäftlich hier, oder machen Sie einfach nur Urlaub?«
Caine befand sich wieder auf sicherem Boden.
»Eigentlich beides. Ich habe Urlaub und bin auf eigene Kosten hier, aber ich werde auch arbeiten.« Er strahlte sein Gegenüber schüchtern und zugleich stolz an. »Ich werde ein Buch schreiben.«
Galway zog höflich erstaunt die Augenbrauen hoch. »Tatsächlich? Über Plinry?«
»Nein, über den Krieg. Ich weiß, dass bereits eine Menge Bücher darüber geschrieben wurden, aber die meisten konzentrieren sich auf die Erde oder auf die Centaurus-Welten. Mein Buch soll den Standpunkt der Menschen auf den äußeren Welten des TDE aufzeigen. Da Plinry Hauptstadt dieses Sektors und eine wichtige Militärbasis gewesen ist, nehme ich an, dass ich hier alle Unterlagen finden werde, die ich benötige.«
»Wir besitzen umfassende Archive«, versicherte Galway. »Sie verfügen selbstverständlich über die erforderlichen Bewilligungen?«
Das war der Punkt, an dem sich die im letzten Augenblick erfolgte Razzia der Regierung auswirken würde. »Was denn? Man braucht hier eine Erlaubnis, um Bücher zu schreiben?«, fragte Caine lächelnd.
»Natürlich nicht, ich meine die Bewilligung, in die Unterlagen Einsicht zu nehmen. Sie besitzen sie doch, nicht wahr?«
Caines Lächeln verschwand. »Was soll das für eine Bewilligung sein?«
Jetzt runzelte Galway die Stirn. »Das Standardformular des TDE für Forschungsarbeit. Sie brauchen es jedes Mal, wenn Sie in offizielle Dokumente Einsicht nehmen wollen.«
»Verdammt! Kein Mensch hat mir gesagt, dass ich hier so etwas brauchen würde.« Caine mimte Entrüstung. »Hören Sie, ich bin Mitglied der TDE-Regierung, und keine einzige der Unterlagen, die ich brauche, ist geheim. Kann ich mir die Dinger nicht ansehen, während mir ein Wächter über die Schulter schaut?«
Galway zuckte die Achseln. »Sie können sich ja im Archiv erkundigen, aber ich glaube nicht, dass Sie die Erlaubnis bekommen werden. Tut mir leid.«
»Verdammt!« Caine blickte missmutig zu Boden, dann sah er zur Verifizierungsmaschine hinüber. »Ist der elende Computer noch immer nicht fertig?«, fragte er verärgert.
»Ich will mal nachsehen, ob ich es beschleunigen kann.« Galway berührte einen Schalter; Sekunden später leuchtete ein grünes Lämpchen auf, und Caines Ausweis erschien. »Na also, alles erledigt.« Galway gab Caine den Ausweis zurück.
Das Timing war perfekt, dachte dieser. Er nahm nicht an, dass es sich um einen Zufall handelte, hatte aber nicht vor, eine entsprechende Bemerkung zu machen. Er begann nämlich allmählich daran zu zweifeln, dass der Präfekt ein dienstbeflissenes geistiges Fliegengewicht war. Zum Glück konnte bei diesem Spiel jeder den grinsenden Idioten mimen. Falls Galway die Verifizierungsmaschine tatsächlich daran gehindert hatte, ihre Arbeit zu verrichten, hatte Caine guten Grund, zornig zu sein; es war aber vorteilhafter für ihn, wenn er bei dem Präfekten den Eindruck erweckte, dass er geistig beschränkt war. Er steckte also den Ausweis ein und erhob sich. »Ist das alles?«
»Ja. Während wir hinausgehen, werde ich Ihnen ein Informationspaket übergeben. Es führt Restaurants und Unterhaltungslokale auf, enthält Informationen über Automat-Taxis und Flugverbindungen, einen Stadtplan, eine Karte der Umgebung und so weiter.« Er zögerte. »Leider kann ich Ihnen keinen

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