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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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dass Skyler und ein paar seiner Gesinnungsgenossen vor etwa sechs Jahren versucht haben, für die arbeitslosen Teenager Kurse in den asiatischen Kampfsportarten zu veranstalten? Etwa zwanzig ihrer besten Schüler sind in diesem Herbst in die Hütte eingeladen worden.«
»Das habe ich tatsächlich vergessen«, gab Galway zu. »Wenn ich mich richtig erinnere, sind diese Kurse bald darauf wegen mangelndem Interesse eingestellt worden.«
Ragusin nickte. »Es handelt sich also um keinen Präzedenzfall. Und es war tatsächlich Lathe, der Rienzi eingeladen hat. Wer kann schon sagen, was derzeit in Lathes Geist vorgeht?«
»Lathe. Ja.« Galway lehnte sich zurück und spielte wieder mit seinem Schreibstift. »Was wissen wir wirklich über ihn?«
Ragusin blätterte in seinen Papieren. »Ich habe seine Akte mitgebracht. Er wurde am 27. Juli 2403 in Odense in Dänemark geboren. Die Ausbildung zum Blackcollar begann...«
»Nicht dieses Zeug«, unterbrach ihn Galway. »Das hat uns Lathe nach der Kapitulation alles selbst erzählt. Ich möchte nur wissen, was wir außer seinen Aussagen von ihm besitzen.«
»Ich fürchte, nur sehr wenig. Auf der Erde sind alle militärischen Aufzeichnungen über die Blackcollars vernichtet worden. Lathe ist aus seinem Versteck herausgekrochen, als die Amnestie verkündet wurde, und hat uns erzählt, wer er ist. Das haben alle Blackcollars getan. Jeder von ihnen kann in Wirklichkeit jemand ganz anderer sein - meines Wissens haben wir nie gesehen, wie einer von ihnen kämpfte.«
»O doch«, widersprach Galway. »Vor zehn Jahren, als Mordecai von sechs Rowdies überfallen wurde.«
»Na ja, wenn Sie diese Prügelei wirklich als Kampf betrachten. Vermutlich verlieren sogar die Blackcollars ihre Fähigkeiten, wenn sie nicht ständig im Training sind.«
»Hm.« Galway klopfte mit dem Schreibstift auf den Tisch. »Ich möchte, dass Sie die Hütte genau im Auge behalten. Haben Sie genügend Wanzen angebracht?«
Ragusin nickte. »Bis auf die Sachen, die Rienzi im Augenblick trägt, haben wir in seine gesamte Oberbekleidung Mikrofone eingenäht. Bei den letzten Stücken nehmen wir es heute Nacht vor, wenn sie in die Reinigung kommen. Die Wanzen in der Hütte sind natürlich noch in Betrieb.«
»Gut. Haben wir schon eine Antwort auf mein Ansuchen um einen Verbindungsmann, mit dessen Hilfe wir Rienzis Identität überprüfen können?«
»Leider noch nicht, Sir. Die Ryqril haben dagegen Einspruch erhoben. Sie haben keinen Grund angegeben, aber ich habe den Eindruck, dass sie es für Zeitverschwendung halten. Im Grunde verstehe ich sie. Rienzis Ausweis war in Ordnung, und diese Ausweise sind angeblich fälschungssicher.«
»Ich weiß«, knurrte Galway. »Trotzdem macht er mir Kopfschmerzen.«
»Halten Sie ihn vielleicht für einen Spion der Ryqril?«
Galway lachte höhnisch. Das Einzige, was ihn an der Ryqril-Besatzung wirklich störte, war die Gewohnheit der Aliens, in den besetzten Territorien eigene Spione einzusetzen. Wenn Galway seine Arbeit ordentlich machen wollte, musste er als Sicherheitspräfekt wissen, wer wo spionierte, und er schätzte es nicht, wenn er nicht über alle Vorgänge informiert war. Aber in diesem Fall... »Ich bezweifle, dass Rienzi zu den Ryqril gehört. Wenn er uns ausspionieren sollte, dann hätten sie ihn als neuernannten Beamten hergeschickt; wenn er unter der Durchschnittsbevölkerung arbeiten sollte, hätten sie ihn heimlich irgendwo abgesetzt. Nein, mich stört die Geschichte mit der Bewilligung, die er angeblich vergessen hat. Das und seine Persönlichkeit überhaupt.« Galway betrachtete missmutig die CD in seinem InterKom. Dann legte er seinen Stift auf den Schreibtisch. »Im Augenblick können wir ohnehin nichts anderes tun als warten.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie können genauso gut nach Hause gehen. Teilen Sie nur vorher noch jemanden ein, der übermorgen das Osttor bewacht - ich möchte wissen, durch wen Skyler Rienzi abholen lässt. Und lassen Sie die Akten hier.«
»Ja, Sir.« Ragusin legte sein Aktenbündel auf eine Ecke des Schreibtisches und stand auf. »Gute Nacht, Präfekt.«
Galway wartete, bis sein Adjutant den Raum verlassen hatte, und griff dann erst nach den Akten. So verdammt wenig Informationen - und nichts davon war zuverlässig. Er bedauerte nicht zum ersten Mal, dass er vor dreißig Jahren, als die Blackcollars im Austausch für die Amnestie endlich ihren Guerillakrieg eingestellt hatten, noch nicht Leiter des Sicherheitsdienstes gewesen war.

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